Der Geistesblitz

Von Lukas Röthlisberger @Adekagabwa

Das Wort “Geistesblitz” ist so ein wundervoller Metapher. Die Idee taucht auf wie ein Blitz, angeblich häufig unter der Dusche – ein kluger Einfall, der uns weiterbringt! Der Begriff ist übrigens recht neu, erst vor 150 Jahren wurde er durch Wilhelm Busch bekannt.

Bei einem solchen Wort-Bild macht es Spaß, es ein wenig auszuschmücken und auszuloten. Wenn die Idee der Blitz ist, was sind dann die Wolken? Wohl die vielen Daten, die man seit langem sammelt, über denen man brütet, bis sie ganz schwarz wurden. Was fördert die Entstehung solcher Gewitterwolken? Natürlich Wärme und feuchte Luft. Die Wärme wäre dann unser eifriges Interesse an der Materie und die Feuchtigkeit der Luft wäre die kreative Umgebung (Dusche?).

Ein Blitz ist sehr kurz. Wie kann man ihn einfangen? Damit etwas zurückbleibt, muss er ja einschlagen. Zum Beispile in eine trockene Tanne, die brennt dann. Für uns wäre dieser Baum wohl eine bestimmte Fragestellung, an der wir gerade herum knobeln.

Aber was ist, wenn der Blitz statt der trockenen Tanne uns selber trifft? Wäre ja gar nicht gut. Schlagzeile in Boulevardblatt: Vom Geistesblitz erschlagen. Das sind wohl die Menschen, die so begeistert von ihrer Entdeckung sind, dass sie danach wegen ihrem missionarischen Eifer für die Mitmenschen ungenießbar werden.

Und übrigens, was wäre in diesem Bild der Donner? Und der Regenschirm? Und wozu wäre der Faradaysche Käfig gut? Sind übrigens die Wolken ausserhalb des Kopfes? Fragen über Fragen. Vielleicht kennst Du noch Antworten….


Lebensfeuer / 39cm x 27cm / Öl auf MDF Platte / 2007, Nr.07-022