Der Garten der Gefuehle

Kennt ihr noch Lisa Schmitt?

Die arme Journalistin, die vom Dealer in die SpielWelt entfuehrt wurde? Ja, die junge Frau lebt noch und ja, sie kann sich immer noch nicht erinnern, wer sie ist. In der letzten Geschichte hat sie sich im Garten Eden bei den Dents den Namen Iden gegeben, damit sie zumindest in der SpielWelt einen Rufnamen hat. Es ist wieder Zeit, fuer eine Geschichte.

Der Garten der Gefuehle

Ondit-neu

Iden betrachtet fasziniert die strahlende Blume vor sich.

Seit dem Gespraech mit den Dents lebt sie hier oben auf dem Berg Sama Amon im Garten Eden. Anfangs war es schwer fuer sie, ohne Erinnerung zurecht zu kommen in dieser seltsamen und fremden Welt. Mittlerweile hat sie sich daran gewoehnt. Vieles verwirrt sie noch und sie versteht es einfach nicht. Vor allem, das mit der Ruestung versteht sie immer noch nicht und Myson erklaert es ihr nicht anders, was sie manchmal zur Verzweiflung bringt. Aber im Grunde ist der große gelbe Vogel und seine Freunde sehr lieb zu ihr. Auch der kleine Ondit schaut oft vorbei und leistet ihr Gesellschaft. Dass er stumm ist, hat sie mittlerweile akzeptiert, dafuer liebt sie es, mit seinen Buchstaben zu sprechen. Doch viel mehr liebt sie den Tanz der Buchstaben, wenn sie durch die Luft wirbeln und Worte bilden.

Es ist eine seltsame Welt, aber auch eine vertraute, wie sie mehr und mehr feststellt. Das unbekannte und Fremde ist ihr immer vertrauter geworden. Dennoch fragt sie sich immer noch, was sie hier soll? Warum der Dealer sie hier her gebracht hat? Und der schlimmste Gedanke, der sie quaelt ist, was sie sich von ihm gewuenscht hat? Die Buchstaben von Ondit haben ihr erklaert, wer dieser Clown ist und womit er handelt. Iden war ein kalter schauer ueber den Ruecken gelaufen und sie zermartert sich seither ihr Hirn, was um Gottes Willen sie von ihm haben wollte? Und was fuer einen Albtraum er von ihr verlangen wird? Die wichtigste Frage ist nach wie vor, wie sie zurueck kommt, nach Hause – wo immer das auch ist?

Die Blume vor ihr lenkt sie immer wieder von ihren Sorgen ab und schenk ihr Minuten Frieden. Sie hat eine Weile Zeit gebraucht und Ruhe, hier anzukommen und sich alles anzusehen. Der Ort, wo die Dents leben ist einfach wundervoll, einem paradisischen Garten gleich. Alles blueht hier in den leuchtendsten und schillerndsten Farben. Sie hat bald schon auch die anderen Dents kennen gelernt, die hier leben. Es sind ingesamt sieben. Einst waren sie eine Art Orakel, die alles wussten, aber von der SpielWelt kam schon lange niemand mehr hier her, auf den Berg, um ihrer Weisheit zu lauschen. Derweil ist alles so unglaublich faszinierend und interessant, was Myson ihr erzaehlt – auch, wenn sie nur halb so viel versteht und ueber vieles nachdenken muss. Myson ermahnt sie immer, ihre eigenen Schluesse zu ziehen, selbst zu denken und tief in ihre Seele zu lauschen. Denn dort drin warten alle Antworten auf sie. Nun, ihre Seele scheint stumm zu sein, denn bisher erhaelt sie keine Antworten.

Solon kommt gerade des Weges entlang. Der Dent ist fuer alle Pflanzen hier oben zustaendig und weiß alles ueber die Natur. Iden hat lange gebraucht, die einzelnen Dents auseinander zu halten, da sie alle etwa gleich groß sind. Nur ihre Augen sind immer wieder anders und feine Unterschiede in der Farbe des Federkleides.

Iden steht auf und nickt Solon freundlich zu. Seine Mandelfoermigen Augen laecheln.

„Sei gegrueßt Menschenkind.“

Solon ist der einzige, der sie nicht bei ihrem Namen nennt. Er sagte ihr einst, dass sie aufpassen muss, sich immer ihrer Herkunft zu erinnern, daher nennt er sie weiterhin Menschenskind. Sonst wird sie sich bald verirren.

„Gibt es hier denn keine Menschen in dieser Welt?“ hatte sie ihn damals gefragt.

„Nein. Auch, wenn sie die Bewohner der SpielWelt so aussehen wie Du, wie die Welt dort draußen der Menschen, sind sie es nicht.“

„Ja, aber was sind sie dann?“ wollte Iden wissen?

Solon schwieg einen Moment. Waegte ab, was er ihr zumuten konnte und genau das fing an, Iden zu aergern. Jeder der Dents nimmt immerzu Ruecksicht auf sie und ihre Situation. Will sie nicht ueberfordern. Derweil brennt sie nach der Wahrheit ueber sich und diesen Ort.

„Bitte Solon, ich will wissen, was hier los ist?“ draengte sie ihn.

„Also gut. Wir alle sind Deine Gefuehle und Gedanken.“ Beginnt der Dent. „Du bist in Deiner inneren Welt, aber das weißt Du ja bereits.“

Iden nickte und schuettelte zugleich den Kopf. Ja, das hatten ihr Ondits Buchstaben bereits erklaert – wieder und wieder mit einer Engelsgeduld. Aber sie rafft es nicht. Wie kann sie in sich drin sein und sich mit ihren Gefuehlen unterhalten? Wie kann sie mit ihren Gedanken reden? Das alles war einfach zu verwirrend. Iden zwingt sich in die Gegenwart zurueck und laechelt Solon vor sich an. Der Dent scheint ganz aufgeregt zu sein.

„Iden, ich habe eine Idee. Ich moechte Dir gerne etwas zeigen, damit Du vielleicht verstehst.“

Iden folgt dem sanften Riesen. Ihre Neugier ist geweckt. Damit sie vielleicht versteht? Was kann er nur meinen? Hier an diesem Ort? Hier gibt es doch nur Pflanzen. Bei ihrem ersten Besuch mit Ondit war das hier schon so zauberhaft wie aus einem Maerchen. Sie hat noch niemals zuvor so eine strahlende und vielfaeltige Bluetenpracht gesehen – die aus sich heraus leuchtet. Iden war vollkommen verzaubert und hat sich mehrmals mit Blinzeln und Zwicken pruefen muessen, ob sie nicht traeumte. Wobei – sie waere schon gern aufgewacht in ihrem Bett, aber dieser Anblick war einfach fesselnd magisch. Sie konnte sich richtig in diesen vielen bunten Lichtern verlieren. Der Garten Eden bei den Dents war so anders, als der WOrt, das Reich der Worte von Ondit. Im Wort fuehlte es sich fuer sie noch wie Urlaub an, da dort diese alte Windmuehle steht im Abendrot einer untergehenden Sonne am Wortsee. Eine Welt, die sie in ihrem Leben nie betraten hatte, aber ihr vertraut war von Fotos oder Urlaubspostkarten. Ein Stueckweit war es bei Ondit fuer sie sogar heimisch.

Doch hier bei den Dents im Garten Eden strahlt alles – und es wird nie Tag, wie sie nach einiger Zeit feststellte. Es schien keine strahlende Sonne ueber ihr, sondern ein Stueck gluehende Kohle irgendwo dort oben an einem Himmel, der den Sternen sehr viel naeher ist, als sie verkraften konnte. Alles hielt diese Welt in einen ewigen Daemmerzustand gefangen und das machte ihr bald angst. Angst davor, nie mehr eine strahlende Sonne und blauen Himmel ueber sich zu sehen. Sie hatte Myson gefragt, was das alles hier bedeutete und erfuhr sehr viel, ueber die SpielWelt. Sehr viel von den Dingen, die sie gar nicht wissen wollte – vor allem das Dunkle Reich macht ihr noch mehr Angst, als es der dunkle Himmel tut. Aber zu der ewigen Finsternis sagte ihr Myson nur etwas von Goetterdaemmerung, und dass nur der erste Große Traeumer das Licht zurueck bringen kann in die SpielWelt.

Iden fragte sich, wer er wohl ist, dieser Traeumer? Was er wohl fuer ein Wesen sein muss, dass seine Schoepfung einfach so … allein laesst? Der Finsternis ausgeliefert! Sie kam zu dem Schluss, dass dieser Traeumtaenzer eine sehr miese Bazille sein muss und Feige und sich hier nie mehr blicken lassen wuerde – zumindest sie wuerde es nicht tun. Erst alles aufbauen und dann verduften – das ist ja eine Blamage!

Aber sie lernte auch viel in der Welt der Gefuehle und konnte sich selbst auch ein Stueckweit besser verstehen. All das saust ihr gerade durch den Kopf, als sie Solon schweigend durch den Garten folgt. Wo er wohl sie hinfuehrt? Damit Du vielleicht verstehst? Solon ist ein wortkarger Dent, der nur spricht, wenn es wichtig ist. Und das hier muss sehr wichtig sein. Iden versucht heraus zu finden, wohin er sie fuehrt? Bisher ist ihr der Weg noch bekannt und weit kann es nicht sein, sonst haette Solon es ihr gesagt. Der Garten Eden ist eine eigene Welt fuer sich. Sie koennte tagelang laufen, ohne an sein Ende zu gelangen. Das Haus der Dents ist oben auf einer Anhoehe, dem hoechsten Punkt des Berges Sama Amon. Weiter unten ist ein Tal, das sich eine langzogene Schlucht entlang schlaengelt durch eine atemberaubende Landschaft hindurch. Iden kann nicht glauben, dass sie sich auf einem Berg befinden soll, der in seiner Hoehe selbst den Mount Everest in den Schatten stellt. Nirgends ist hier Schnee und Eis, geschweige denn Sauerstoffmagel. Es ist einfach nur … Traumhaft schön, wie ein Paradies eben sein sollte.

Solon fuehrt sie einen kleinen Pfad entlang, der zum Tal hinab fuehrt, als er mittendrin ploetzlich stehen bleibt. Iden waere beinahe mit ihm zusammen geknallt, so wenig hat sie damit gerechnet. Sie sieht sich um, sie sind auf einer kleinen Anhoehe stehen geblieben, rechts neben ihr eine steile Felskante, weit unter ihnen das Tal, in ihrem Ruecken massiver Fels. Was zum Henker will Solon hier? Hier ist Nichts!

„Das wolltest Du mir zeigen?“ Fragt sie Solon ratlos.

Der Dent laechelt und schuettelt seinen Kopf.

„Das, was Du jetzt siehst, darf niemand in der SpielWelt erfahren. Niemand, verstehst Du!“

Iden wird mulmig. Warum sie? Sie ist eine Außenstehende. Solon bemerkt ihr zoegern und spricht weiter.

„Wir haben beraten und die Weisheit befragt.“

Iden kann mit dem Wort Weisheit nichts anfangen. Wie befraegt man die Weisheit? Sie ist doch keine Person? Oder etwas doch? Bei Gelegenheit muss sie mit Myson darueber sprechen. So ganz versteht sie es immer noch nicht.

„Es hat einen Grund, warum du hier bist, Menschenskind. Moegen die Umstaende sein, wie sie sind. Du ist hier, weil die Welt mit Dir etwas vorhat. Deswegen haben wir beschlossen, Dir dieses Geheimnis zu zeigen.“

Iden bekommt große Augen und will schon etwas erwidern, da dreht sich Solon zur Wand um, oeffnet einen Geheimgang und geht hinein in den Fels. Iden ist vollkommen ueberfordert und verharrt einfach an Ort und Stelle. Erst, als der Kopf von Solon erneut in der Oeffnung erscheint, reagiert sie.

„Kommst Du?“ Fragt er sie laechelnd.

Iden hat mit allem gerechnet, als sie in die Dunkelheit hinein geht. Vorsorglich mit ausgestreckten Armen, falls Spinnennetze irgendwo herab haengen, denn diese ekligen klebrigen Teile hasst sie, wie die Pest. Aber nach wenigen Augenblicken bleibt sie mit offenen Mund stehen. So etwas schoenes hat sie noch niemals zuvor gesehen.

Vor ihr ist eine kleine Lichterwelt voller Blumen – die mitten im Raum schweben. So weit sie sehen kann, schweben die unterschiedlichsten Blumenarten als strahlende Lichtform in der Luft und lassen ihr Leuchten in den Raum fließen, anders kann es Idan nicht beschreiben.

„Solon… was… was ist das hier?“

Der Dent legt behutsam seinen rechten Fluegel um Iden.

„Das, liebes Mnschenkind, ist der Garten der Gefuehle.“

Idan wiederholt die Worte.

„Garten der Gefuehle?“ Fragend schaut sie zu Solon auf.

„Alle Gefuehle, die Du kennst sind hier versammelt. Und viele weitere, die Deiner Welt noch unbekannt sind, werden hier aufbewahrt.“

Idan betrachtet staunend das Lichtermeer und weiß gar nicht, wo sie zuerst hinsehen soll. Dann faellt ihr auf, dass die Blumen schweben und ihr Licht auf den Boden fallen lassen, wie Sternenstaub. Erst jetzt sieht sie, dass unter jeder Lichtblume in der Erde ein kleines Pflanzchen waechst. Iden versteht es nicht.

„Was sind das für Planzen am Boden, Solon?“

„Die Lichtblume, die in der Luft schwebt, ist mit der Quelle allen Seins verbunden. Du kannst sie ruhig berühren, es geschieht nichts.“ Fordert er Iden auf. Zaghaft geht sie auf die schwebende rote Rose vor ihr zu und beruehrt sie. Zu Idens erstaunen, greift sie hindurch, es ist nur Licht, nichts festes. Wieder schaut sie zu Solon.

„Ganz recht, es ist nur Licht. Sie sind Enerbieverbindungen zur unsichtbaren und ewigen Quelle. Die Blumen sind wie kleine Portale, die die Energie hier her bringen und in die Gefuehlspflanze wachsen lassen.“

Iden betrachtete die kleine Pflanze unter der Rose und erschrickt.

„Aber warum ist die Pflanze welk? Sie wird sterben…. !“ Iden ist vollkommen entsetzt. Als sie sich weiter umschaut, erkennt sie viele Planzen, die bereits welken und vertrocknete Blaetter haben. Doch die rote Rose vor ihr ist am schlimmsten dran. Die Pflanze wird bald sterben, wenn sich niemand kuemmert.

„Diese Blume vor dir ist die Liebe. Dieses Gefuehl verschwindet langsam aus der SpielWelt und auch Deine Welt ist betroffen, Menschenkind, wird sich nichts aendern.“

Iden ist entsetzt und wird sich den Ausmaßes so langsam bewusst. Sie kann hier wirklich die Gefuehle sehen, alle, die ihr in ihrer Welt verborgen sind – fuer die Augen. „Die Liebe stirbt in der Welt?“ fragt sie ihn.

„Ja, diese Pflanze, die hier waechst ist in der SpielWelt fast vollkommen verschwunden. Nur noch diese kleine Pflanze lebt und wir halten sie vor dem Dunklen Reich geheim. Denn wenn Samrat Tenemore diesen Garten findet, wird er ihn vernichten, damit die Angst in der Welt triumphiert.“

„Aber was koennen wir tun?‘ Fragt Iden mit Traenen in den Augen bei dem Anblick der sterbenden Gefuehle.

„Seitdem Du hier bist, beginnen die Pflanzen sich zu erholen, Iden. Ob Du willst oder nicht, Du bist jetzt ein Teil dieser Welt und hast eine wichtige Aufgabe hier zu erfuellen. Wir glauben, das Du hier bist, um die Traeume in die Welt zurueck zu bringen.“

Iden weicht vor Solon zurueck. Damit hat sie gar nicht gerechnet.

„Aber warum ich? Das … das kann nicht sein! Ich bin nicht der Traeumer! (Dieser Penner!)“

Solon laechelt sie liebevoll an.

„Nein, das glauben wir auch nicht. Aber Du kommst aus einer Welt, in der die Traeume noch leben. Du weißt was Traeume sind. Wenn sie jemand finden kann und zurueck bringen kann, dann Du.“

Iden betrachtet die kleine welke Pflanze unter der Lichtrose. Ihre Haende zittern. Sie hat angst. Und doch weiß sie, dass nur jemand etwas aendern kann, der noch glaubt und anders denkt, als der Rest der Welt. Der Rest dieser Welt. Auf was hat sie sich da nur eingelassen … ?

Wie es mit Lisa/Iden weiter geht, erfaehrst Du im Web-Book SpielWelt.

SpielWelt – folge Deinem HerzLicht

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Dieser Blog ist zusammen mit dem WebBook SpielWelt® ein neuartiges Konzept Dein Unterbewusstsein -in dem Deine Faehigkeiten und Gaben schlummern – kennen zu lernen. Mehr Informationen auf www.spielweltv3.com

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