Endlich ist es soweit! Der Winter zieht sich langsam zurück und endlich kann man wieder die üblichen Runden drehen. Eine tolle Sache und erst jetzt, wo es draußen solide 15°C hat, bemerke ich, wie sehr ich die Spaziergänge mit meinen Kindern vermisst habe. Endlich kann ich wieder ohne schlechtes Gewissen auf meinen Fitnesstracker schauen und mich über die Anzahl der Schritte freuen. Es hat lange gedauert, aber jetzt ist Frühling!
Halbdunkel
Ein wenig früh ist es schon noch, sich zu freuen und wahrscheinlich kommt der Winter noch ein-, oder zweimal vorbei, aber es lässt sich einfach nicht leugnen. Die Tage werden länger und die Sonne hat mehr Kraft als noch vor zwei Wochen. Die Sonnencreme bleibt freilich noch daheim, aber es hat sich definitiv etwas geändert! Der Winter ist, wenn man für drei kleine Kinder verantwortlich ist, die schlimmste der vier Jahreszeiten. Wobei eigentlich ein richtiger Winter durchaus etwas schönes ist. Viel weißer Schnee, klirrende Kälte bei strahlendem Sonnenschein, Schlitten fahren, Schneemänner und Schneeballschlachten. Soweit die Theorie. In Wirklichkeit ist der Winter in der Stadt leider eine nasskalte Zeit in der man den Großteil der Zeit im Halbdunkel verbringt. Die wenige Zeit, die die Sonne hoch genug steht um Tageslicht zu verbreiten, verbringt sie knapp über dem Horizont und meistens hinter Nebel, oder eine Wolkendecke.
Kurze Zeitfenster
Wer mit seinen Kindern rausgehen möchte, der hat gleich mehrere Probleme. Erstens ist es einfach dunkel. Morgens auf dem Weg in die Kita und wenn man die Kleinen wieder abholt ist es schon wieder dunkel. Will man ein wenig Tageslicht abbekommen, muss man verdammt schnell sein. Unter der Woche ist das fast unmöglich. Geht man dann mal am Wochenende raus, dann ist alles voller Pfützen und Dreck. Mal mit einer dünnen Eisdecke, die die Kinder animiert sie zu testen und in die Pfützen zu hüpfen, mal ohne Eis, was die Kinder nicht weniger animiert in die Pfützen zu hüpfen.
Zwiebel spezial
Das Schlimmste am Winter und den Wetterverhältnissen ist aber die Kleidung. Eine Mischung aus warm und wasserfest ist am Besten. Auf jeden Fall brauchen Kinder in der Zeit unglaubliche Mengen an Oberbekleidung. Wieviel es wirklich ist erkennt man erst dann, wenn man einmal versucht alles, was die Kleinen ablegen, auch auf den winzigen Haken in der Garderobe der Kita zu hängen. Zusätzlich dazu, dass man die Kinder ausreichend warm anziehen muss, muss man es schaffen, sie unter der Jacke, oder dem Overall, nicht zu warm anzuziehen. Schließlich wird in der Kita und den Wohnungen im Winter ordentlich geheizt und man will ja nicht, dass der Nachwuchs schwitzen muss.
Große Erleichterung
Winter bedeutet nicht nur, dass die Waschmaschine exponentiell mehr Wäsche aufarbeiten muss, als im Sommer, sondern auch einen gewaltigen Zeitaufwand. Die Kinder werden minutenlang in angemessene Kleidung gepackt. Schal, Haube und Handschuhe werden positioniert und durch das Zusammenspiel aus Winterschuhen, die sie nicht so leicht anziehen können und der, durch die dicken Kleidungsschichten verursachte, Bewegungseinschränkung brauchen sie auch Unterstützung beim Schuhe Anziehen. Der Zeitaufwand ist, verglichen mit einem Sommertag, gewaltig. Frühlingstage sind daher auch im Bezug auf Zeitersparnis wertvoll. Ist der Frühling endlich da, greife ich mit Genuß zur leichten Übergangsjacke. Die Kinder werden, statt ihn dicke Overalls nur noch in eine Softshell-Jacke gepackt und schon kann man das Haus verlassen.
Frühling spart Zeit
Der Frühling spart also jede Menge Zeit. Morgens, wenn man die Kleinen ankleidet um das Haus zu verlassen, dann zweimal in der Kita und zuletzt nochmal daheim. Bei drei Kindern kommt einiges an Zeit zusammen und außerdem muss auch sehr viel Kleidung wieder in den Kasten geräumt werden. Auch die Möglichkeiten, etwas zu unternehmen, vermehren sich von Tag zu Tag. Hat man den Winter in erster Linie drinnen, also daheim, oder in Museen verbracht, so kann man endlich wieder raus in die Parks. Statt eine kleine Runde zu drehen und die unterkühlten Kinder schnell wieder ins Warme zu bringen, kann man wieder einen ganzen Nachmittag im Park einplanen. Auch wenn der Frühling erst am Anfang steht und unser Lieblingsspielplatz noch Wintersperre hat, ist es toll, was man plötzlich wieder unternehmen kann. Ausgedehnte Spaziergänge sind endlich wieder uneingeschränkt möglich.