Mit der dunklen Jahreszeit ist das so eine Sache, findet ihr nicht? Man steht morgens auf und es ist stockdunkel – und wenn man nachmittags oder abends nach Hause kommt ist es genauso. Bei mir hat in diesem Jahr die Winterdepression so richtig zugeschlagen und ich kann mich nach der Arbeit überhaupt nicht mehr zum sporteln aufraffen. Es ist dunkel und kein Körper sagt sich: ist doch schon Schlafenszeit.
Ich habe wirklich alles versucht, mich aus diesem tief wieder herauszuholen. Belohnungen nach einem Workout, neue Sportklamotten, der Gedanke an das tolle Gefühl danach … Doch das alles hilft nichts, wenn die Muskeln sich im Tiefschlaf befinden und die Motivation ebenfalls irgendwo im Nimmerland herumdümpelt. Die Lösung war für mich nicht der Zwang es trotzdem durchzuziehen, sondern ein anderer Trainingsrythmus. Klar ist es morgens auch dunkel – aber immerhin ist man ausgeschlafen und kann sich darauf freuen, dass die Sonne bald aufgeht. Und natürlich ist das frühere Weckerklingeln auch etwas störend – aber man gewöhnt sich dran, versprochen!
5 Tipps wie ihr euch morgens für den Sport motiviert
1. Sportsachen bereitlegen
aka: Losmarschieren ohne Nachzudenken
Legt eure Sportsachen am Vorabend raus und zieht sie am Morgen direkt an. So fahrt ihr garantiert ins Fitnessstudio oder legt eure Laufeinheit ein, denn ihr wollt ja wohl nicht in Sportklamotten zur Arbeit fahren, oder? Wechselsachen kommen am Vorabend schon in die Sporttasche. So müsst ihr euch nur anziehen und die Tasche packen und habt keine Zeit zu zögern! Ich möchte mal diejenige sehen, der an der Türschwelle einfällt dass sie sich nun wirklich gar nicht aufraffen kann und dann die Sportsachen wieder auszieht!
2. Kohlenhdrate und Power-Foods als Antrieb
aka: “Druck” aufbauen
Vielleicht kennt ihr diese Kohlenhydratgetränke, die man vor dem Sport runterwürgt, um “mehr Power” zu haben. Beliebt sind auch L-Carnitin-Kapseln, Energieriegel oder für Läufer auch gern hochkonzentrierte Rote Beete. Ich esse morgens auch gern eine Banane mit Edrnussmus, das gibt ordentlich Energie! Der Trick ist jetzt: Ohne nachzudenken raus aus dem Bett, in die Küche wanken und das Powerfood oder -Getränk zu sich nehmen, ehe der Verstand merkt, was geschieht. Und zack – sind locker 150 bis 300 Kalorien in eurem Magen, die da ziemlich schwer und vor allem unnötig liegen, sofern ihr nicht zum Sport geht. Dieser Trick zieht bei mir immer! Ich denke mir dann “Mist, jetzt hast du so ein Powerfood gegessen, das setzt sofort an wenn du dich nicht bewegst!” Das ist natürlich Unsinn, aber es treibt mich trotzdem jedes Mal aus dem Haus!
3. Abendpläne schmieden
aka: Wer morgens trainiert, hat den Tag gewonnen
Mein bestes Argument für Morgensport mir selbst gegenüber ist es, wenn ich weiß, dass ich am Abend keine Zeit für Sport haben werde – zum Beispiel, weil ich mich mit Freunden treffe, ins Kino gehe oder länger arbieten muss. Natürlich bin ich aber nicht jeden Abend unterwegs, und daher gilt es, sich auch an anderen Tagen eine vernünftige Begründung zu überlegen, wieso ich das Workout nicht auch auf den Abend verschieben (und dann am Ende natürlich doch vor lauter Müdigkeit schwänzen) kann. Perfekt eignet sich dafür zum Beispiel ein Serienabend, ein gemütlicher Leseabend auf der Couch oder das Kochen eines leckeren, zeitaufwändigen Essens. Wenn ich morgens weiß, dass ich das abends unbedingt machen möchte, raffe ich mich direkt viel schneller zum Frühsport auf!
4. Ziele setzen
aka: Schwänzen wirft dich zurück
Vor allem in meiner Marathontrainingszeit bin ich oft zu nachtschlafender Zeit aufgestanden (“Highlight: 2 Uhr nachts, um erst Rote Beete Konzentrat zu tanken und dann nach einer Stunde Warten drei Stunden im lockeren Tempo durch die Nacht zu traben). Das habe ich nicht gemacht, weil ich so irre viel Spaß daran hatte, sondern ganz einfach, weil ich wusste, dass mein Tagesplan sehr eng ist und ich bestimmte Läufe am Morgen besser machen konnte als am Abend – und wenn man ein Ziel vor Augen hat, wie etwa einen Marathon zu laufen, dann hilft es nichts, sich beim Weckerklingeln einfach umzudrehen und weiter zu schlafen, denn man weiß, dass man das ausgefallene Training nur schwer oder gar nicht aufholen kann. Beim Fitnesstraining ist der Druck, den man sich selbst macht, vermutlich nicht ganz so hoch; deshalb solltet ihr euch einen Plan machen, in dem ihr eure Trainingstage fest eintragt und Ziele definiert. Denkt immer daran, je öfter ihr eine Trainingseinheit ausfallen lasst, desto weiter entfernt ihr euch von eurem Ziel!
5. Belohnungen schaffen!
aka: Wer schwitzt, darf sündigen
Wenn der Wecker morgens klingelt und man den Regen schon ans Fenster prasseln hört, ist die Motivation bereits im Keller, bevor sie überhaupt richtig da gewesen ist. Was da hilft: Der Gedanke an ein warmes Oatmeal mit Bananenscheiben und Zartbitter-Schokoladen-Stückchen oder einen heißen Matcha Latte, dazu ein Toast mit Nussmus oder irgendeiner leckeren Creme aus dem Biomarkt … Kurz: Eine Belohnung! Das kann euer Lieblingsfrühstück sein, aber auch ein Schokoriegel oder etwas Leckeres, das ihr euch nur selten gönnt. Lasst es euch gesagt sein: Nach einem Morgenworkout habt ihr euch diese Belohnung redlich verdient!