Der Frosch, der glaubte

Von Wernerbremen

Es war einmal eine Gruppe von Fröschen, die gemeinsam durch einen Wald liefen.
Plötzlich fielen zwei von ihnen in eine tiefe Grube, die sie nicht gesehen hatten.
Die anderen Frösche konnten einen Sturz in die Grube gerade noch verhindern und versammelten sich nun um das Loch im Boden.
Sie blickten zu den beiden Kameraden herab, die tief unten auf dem Boden hockten und versuchten, aus der Grube herauszuspringen.
Als sie sahen, wie tief das Loch war, riefen sie den beiden zu, dass das Springen keinen Sinn hätte, die Grube sei viel zu tief. Sie sollten lieber aufgeben und einfach sterben.
Der eine von den beiden ließ sich durch die Aussicht, schon so gut wie tot zu sein, schnell entmutigen. Er erkannte, keine Chance zu haben und hörte auf zu springen. Schnell starb er.
Die anderen riefen zu dem anderen Frosch, dass er sich doch nicht weiter quälen, sondern sich ebenso wie der andere Frosch zum Sterben bereit machen sollte.
Der andere Frosch aber sprang weiter, unermüdlich, verbissen und eifrig. Höher und immer höher. Er mobilisierte noch einmal alle Kräfte und schaffte es tatsächlich, aus der Grube zu springen.
Oben angekommen fragten ihn die anderen Frösche:
“Sag, hast du uns nicht gehört? Wir hätten nie gedacht, dass es möglich sein könnte, aus der Grube zu springen.”
Schnell stellte sich heraus, dass dieser Frosch schwerhörig war.
Er hatte die ganze Zeit geglaubt, die anderen feuerten ihn an!"

Unbekannter Autor

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt