Der Freihandel fördert die tödlichste Exportwaffe der USA: Die Fettleibigkeit

Der Freihandel fördert die tödlichste Exportwaffe der USA: Die FettleibigkeitIm “New Internationalist Blog” befasst sich Oliver Williams mit dem Thema der Fettleibigkeit der amerikanischen Bevölkerung und deren Export in viele andere Länder dieser Welt. Er schreibt:
“Eine einst typische amerikanische Krankheit hat sich zu einer globalen Pandemie ausgeweitet. Fettleibigkeit und die Krankheiten, die mit ihr verbunden sind wie Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen, finden ihre Verbreitung in der sich entwickelnden Welt. Die USA geben ungefähr jährlich 150 Milliarden US$ für die Behandlung der Fettleibigkeit und mit ihr verbundene Krankheiten aus. Die meisten anderen Länder haben diese Finanzmittel nicht: Die Menschen werden entweder nicht behandelt oder es gibt dafür nur ein knappes Gesundheitsbudget.
In den entwickelten Ländern ist Diabetes eine behandelbare Krankheit. Aber leider, wie es ein Endokrinologe kürzlich in der New York Times feststellte, haben anderswo auf dem Globus viele Menschen kein Zugang zu Pflege und bekommen kein Insulin, Blutdrucktabletten und andere Arzneien, die das Risiko von Komplikationen vermindern. Da immer mehr Menschen diese Krankheiten bekommen, könnten die Krankenhäuser bald von Patienten überrannt werden, die an den schlimmsten Folgen leiden: Blindheit, Beinamputationen, Nierenversagen, Koma und Tod. Während die US-Regierung mit ihrer Auslandshilfe prahlt, hat sie eine große Rolle beim Entstehen der Fettleibigkeitskrise in den sich entwickelnden Länder gespielt. Eine Krise, die diesen Ländern eine Mehrbelastung von Gesundheitskosten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar bringt.
Amerikas Krise des öffentlichen Gesundheitswesens hat Taco Bell nicht davon abgehalten seine Kampagne, bei der die Menschen zum Konsum einer vierten Mahlzeit aufgefordert werden, weiterzuführen; allerdings ist der US-Markt inzwischen so saturiert, dass es schwierig ist den Amerikanern noch mehr Junk Food zu verkaufen als sie bereits essen. Also hält das “Junk Food Oligopol” Ausschau, wie es seine Produkte in die sich entwickelnde Welt drücken kann. 2005 hat ein Manager der Firma Kraft vor dem amerikanischen Senat erklärt: “Die 50 US-amerikanischen Staaten sind derzeit Kraft’s größter Markt. Angesichts des demographischen Wandels ist das Wachstum von Kraft aber unauflösbar mit dem Zugang zu neuen Export-Märkten verbunden. 95% der Konsumenten leben außerhalb der USA in Ländern, wo das zukünftige Wachstum stattfinden wird.”
Die USA exportiert ihre schlechtesten Essensgewohnheiten in einst gesunde Länder und die traditionellen Gerichte wurden durch die Globalisierung verdrängt. Gemäß einer Studie des medizinischen Fachblatts The Lancet, sind zum Beispiel 70% der erwachsenen Frauen und fast 40% der Männer in Südafrika fettleibig.”
Oliver Williams führt noch einige weitere erschreckende Beispiele weltweit an. Besonders interessant ist, dass seit dem Bestehen des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) die Mexikaner gewichtsmäßig geradezu explodiert sind. Nach einer amerikanischen Studie soll dies kein Zufall sein. Der Freihandel habe einen signifikanten Wandel in den Essgewohnheiten der Mexikaner verursacht, was zu einem Niedergang des öffentlichen Gesundheitswesen geführt habe. Die Mexikaner seien jetzt die größten Verbraucher von Softdrinks pro Kopf in der Welt (163 Liter im Jahr), während viele von ihnen kein Zugang zu Trinkwasser haben. Oft seien Softdrinks billiger wie Trinkwasser in Flaschen. Der Softdrink-Markt wird von US-Firmen dominiert. Der Export von konzentriertem Maissirup hat sich massiv erhöht und NAFTA führt auch zu einem größeren Import an Fertigmahlzeiten aus den USA. Auch haben sich die Fast-Food-Ketten im Gefolge von NAFTA erheblich vermehrt.
Williams deutet an woran es liegt: “Die Agrar-Lobby ist eine große Macht in den USA und sie hat ihren Einfluss auf die Regierung genutzt, um eine perverse Agrarpolitik durchzusetzen. Eine amerikanische Vergleichsstudie aus dem Jahr 2013 über die Subventionierung von frischen Lebensmitteln und Junk Food fand heraus, dass seit 1995 konzentrierter Maissirup, Maisstärke und Soja-Öle (gemeinhin Elemente für Junk Food) vom amerikanischen Steuerzahler mit bis zu 19 Milliarden US$ subventioniert wurde, ohne dass dem eine Subvention von Früchten und Gemüse gegenüberstand. Das Resultat sind billige Junk-Lebensmittel, die weltweit exportiert werden”.
Und seine Schlussfolgerung: “Die USA geben immense Summen für den Krieg gegen Drogen aus, aber Junk Food tötet mehr Menschen als Crack, Kokain und Heroin zusammen. Milliarden von Dollars und ganze Berufszweige werden dafür eingesetzt, um eine Therapie für die Bekämpfung der Krankheiten zu finden, doch das größte Problem ist eine Erkrankung der Menschheit, die sie sich selbst eingebrockt hat.”
Informationsquelle
America’s deadliest export


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