Schon ganz am Anfang meiner Ausbildung, hörte ich immer wieder die gleichen Sätze: "Was, schon fertig? Du bist viel zu schnell!" In einigen Abteilungen kamen meine Kollegen nicht damit nach genügend Aufgaben für mich zu finden, was für mich häufig Langeweile bedeutete. Auch in der Berufsschule war ich oft so schnell mit meinen Projekten fertig, dass ich dachte ich habe etwas vergessen oder bin so schlecht, dass mir nicht genug einfällt.
Mit dem Alleinwohnen machte sich das Phänomen auch zu Hause bemerkbar. Ich brauche zum Duschen (Shampoo, Conditioner, Duschgel, Zähneputzen, Gesicht waschen, eventuell rasieren) etwa 5-10 Minuten, während meine Freundinnen sich beispielsweise beim Chatten für 20-30 Minuten verabschiedeten, um ins Bad zu gehen. Genau diese Freundinnen haben mir diverse Spitznamen verliehen, weil ich selbst auf der Toilette dreimal so schnell bin wie sie.
So sehr das jetzt nach Selbstbeweihräucherung klingen mag, für mich ist das Schnellsein schon fast ein Fluch! Ich sehe es nicht als Bereicherung an, es belastet mich. Es belastet mich, weil ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, dass ich unter der Dusche nicht gründlich genug bin. Oder dass ich, wie bereits erwähnt, für die Schule zu unkreativ und in meinem Job zu ungenau bin.
Mittlerweile weiß ich aber, dass ich hygienisch bin und dass ich meinen Job ganz gut mache. Dafür bekomme ich mittlerweile leichte Aggressionen, wenn ich zu lange auf jemanden oder etwas warten muss. Sei es auf der Arbeit, weil ich meine Aufgaben so schnell erledigt habe, dass nichts mehr zu tun ist, oder eine Freundin, die das Bad im Urlaub für eine halbe Ewigkeit besetzt, wo ich genau weiß, dass man auch doppelt so schnell sein kann. Es nervt, dass andere nicht mein Tempo haben. Oder, besser gesagt, dass andere und ich meistens nicht dasselbe Tempo haben.
Ich habe schon oft versucht die Dinge langsamer anzugehen. Aber für mich ist das offenbar genauso schwer, wie es für andere ist einfach mal schneller zu machen.
(ノಠ益ಠ)ノ彡┻━┻
Richtig lästig wird es jedoch erst, wenn andere diese "Qualität" erkennen und für sich nutzen wollen. Ich bekomme auf der Arbeit haufenweise Anfragen Dinge zu tun, die nicht meine Aufgabe sind. Und zwar nicht, weil die Kollegen es selbst nicht könnten, sondern weil ich es einfach schneller kann. Es handelt sich bei diesen Dingen oft nur darum eine Datei zu suchen und zu verschicken. Die Hälfte der Anfragen sind dieser Art und ich habe es so satt, dass alle denken ich bin der Depp für alles. Bloß weil ich schneller bin, heißt das nicht, dass es für mich keinen Aufwand bedeutet! Ständig muss ich meine Arbeit unterbrechen, weil jemand ganz dringend ein Logo/Bild/Cover braucht. Selbst wenn ich darauf hinweise, dass es im Ordner A am Server B öffentlich auffindbar ist, soll das "liebe Rialein" (sie nennen mich wirklich so) es suchen! Sich selbst durch die Server zu klicken und die Datei zu suchen wäre zu viel verlangt! Da ich momentan keine Möglichkeit sehe meine Kollegen umzuerziehen, habe ich angefangen diese Arbeitszeit in Rechnung zu stellen. Das haben sie davon. Zeit ist eben wirklich Geld!
Wo würdet ihr euch "Tempo-mäßig" einordnen und wie geht ihr damit um? Seht ihr irgendwelche speziellen Vor- oder Nachteile in eurer Geschwindigkeit?
Mit dem Alleinwohnen machte sich das Phänomen auch zu Hause bemerkbar. Ich brauche zum Duschen (Shampoo, Conditioner, Duschgel, Zähneputzen, Gesicht waschen, eventuell rasieren) etwa 5-10 Minuten, während meine Freundinnen sich beispielsweise beim Chatten für 20-30 Minuten verabschiedeten, um ins Bad zu gehen. Genau diese Freundinnen haben mir diverse Spitznamen verliehen, weil ich selbst auf der Toilette dreimal so schnell bin wie sie.
So sehr das jetzt nach Selbstbeweihräucherung klingen mag, für mich ist das Schnellsein schon fast ein Fluch! Ich sehe es nicht als Bereicherung an, es belastet mich. Es belastet mich, weil ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, dass ich unter der Dusche nicht gründlich genug bin. Oder dass ich, wie bereits erwähnt, für die Schule zu unkreativ und in meinem Job zu ungenau bin.
Mittlerweile weiß ich aber, dass ich hygienisch bin und dass ich meinen Job ganz gut mache. Dafür bekomme ich mittlerweile leichte Aggressionen, wenn ich zu lange auf jemanden oder etwas warten muss. Sei es auf der Arbeit, weil ich meine Aufgaben so schnell erledigt habe, dass nichts mehr zu tun ist, oder eine Freundin, die das Bad im Urlaub für eine halbe Ewigkeit besetzt, wo ich genau weiß, dass man auch doppelt so schnell sein kann. Es nervt, dass andere nicht mein Tempo haben. Oder, besser gesagt, dass andere und ich meistens nicht dasselbe Tempo haben.
Ich habe schon oft versucht die Dinge langsamer anzugehen. Aber für mich ist das offenbar genauso schwer, wie es für andere ist einfach mal schneller zu machen.
(ノಠ益ಠ)ノ彡┻━┻
Richtig lästig wird es jedoch erst, wenn andere diese "Qualität" erkennen und für sich nutzen wollen. Ich bekomme auf der Arbeit haufenweise Anfragen Dinge zu tun, die nicht meine Aufgabe sind. Und zwar nicht, weil die Kollegen es selbst nicht könnten, sondern weil ich es einfach schneller kann. Es handelt sich bei diesen Dingen oft nur darum eine Datei zu suchen und zu verschicken. Die Hälfte der Anfragen sind dieser Art und ich habe es so satt, dass alle denken ich bin der Depp für alles. Bloß weil ich schneller bin, heißt das nicht, dass es für mich keinen Aufwand bedeutet! Ständig muss ich meine Arbeit unterbrechen, weil jemand ganz dringend ein Logo/Bild/Cover braucht. Selbst wenn ich darauf hinweise, dass es im Ordner A am Server B öffentlich auffindbar ist, soll das "liebe Rialein" (sie nennen mich wirklich so) es suchen! Sich selbst durch die Server zu klicken und die Datei zu suchen wäre zu viel verlangt! Da ich momentan keine Möglichkeit sehe meine Kollegen umzuerziehen, habe ich angefangen diese Arbeitszeit in Rechnung zu stellen. Das haben sie davon. Zeit ist eben wirklich Geld!
Wo würdet ihr euch "Tempo-mäßig" einordnen und wie geht ihr damit um? Seht ihr irgendwelche speziellen Vor- oder Nachteile in eurer Geschwindigkeit?