Ayer volvì de golpe a la realidad. In
unserer nächsten Lektion “Spanisch lernen mit Harry Potter warden wir lernen,
dass das in etwa bedeutet “Gestern fiel ich schmerzhaft aus allen Wolken”. (Ich
hoffe ich habe das richtig konjugiert!) Warum tat ich das? Warum fiel ich? Und
warum war es so schmerzhaft?
Ich werde es euch erzählen.
Seitüber einem Monat – abgesehen von einem
kleinen Abstecher in die Welt Jane Austens – habe ich nichts anderes mehr
gelesen als „Ein Lied von Eis und Feuer“. Und zwar in buchstäblich jeder freien
Minute. In der Ubahn. In der Badewanne. In der Mittagspause. Dabei kann ich
nicht mal sagen, das mir das Buch super gut gefällt. George R.R. Martins
Fantasy Epos ist grausam, deprimierend, desillusionierend, nicht selten
Brechreiz erzeugend brutal und dank der ständigen Perspektivenwechsel auch noch
oft verwirrend. Jedes mal, wenn man sich gerade an eine Erzählperspektive
gewöhnt hat, wechselt sie. Das hat
mich wahnsinnig gemacht. Noch viel schlimmer fand ich es, hier zum ersten mal
in meinem Leben einem Autor über den Weg zu laufen, der ohne mit der Wimper zu
zucken seine Hauptcharaktere meuchelt. Mehrere Male saß ich in den letzten
Wochen mauloffen vor einem der Bücher und dachte „Das hat er jetzt nicht gemacht!“ und hätte das Buch am liebsten gegen
die Wand geklatscht.
Noch dazu muss man mit der Lupe
suchen, um nur einen Schuss Sonnenschein in dieser Serie zu finden. Alles ist
schrecklich pessimistisch und es gibt meiner Meinung nach eine deutlich zu
große Anzahl an heftigen Psychopathen unter den Charakteren, vor allem im
Vergleich zu denjenigen Charakteren, die wenigstens einigermaßen liebenswert
sind. Wirklich „gute“ Charaktere sind fast nicht vorhanden, da Martin es
meisterhaft versteht, seine Charaktere in allen Charakterschattierungen zu
zeichnen – schwarz und weiß sind seine Sache nicht. So wurde nun im Laufe der
Zeit doch tatsächlich Jaime Lannister zu einer meiner Lieblingsfiguren – Wer
hätt`s gedacht. Furchtbar erschrocken war ich dagegen über die Auflösung zu
Shae – muss das denn sein?! Aber genug dazu, man kann zu der Reihe eigentlich
nichts inhaltliches schreiben, ohne zu spoilern, deshalb lasse ich es.
Also nun zum eigentlichen Grund
meines Posts. Obwohl ich noch nicht viel positives über das Lied von Eis und
Feuer gesagt habe, ist es zweifellos eins der besten Fantasy Werke aller
Zeiten. Die Charaktere sind ausgefeilt und tiefgründig, die Storyline ist der
Wahnsinn und die Idee letztendlich die Bücher aufzusplitten und nur noch
bestimmte Charaktere in einem Buch zu behandeln, fand ich auch gut (Obwohl ich
am liebsten jedes Mal alle Stellen überblättert hätte, an denen Stannis
auftaucht – Brutal langweilig der Mann.) Aber ein ganzes Buch mit fast
ungeteilter Aufmerksamkeit auf den goldenen Zwillingen Jaime und Cersei war
ganz nach meinem Geschmack. Klasse. Die Geschichte an sich, aus welchem Grund
auch immer, macht hochgradig süchtig.
Ich hatte oft gar keine Lust mehr weiter zu lesen und war schon richtig
schlecht gelaunt von der hundertsten Plot-Twist Idee des Autors, aber ich konnte nicht aufhören!
So las ich und las – und las auf
einmal die letzte Seite von „A dance with dragons“. (Bzw. auf deutsch den
zehnten Band „Ein Tanz mit Drachen“.
- By the way: über die furchtbare
„Eindeutschung“ der Eigennamen muss ich wohl nichts sagen, oder? Als ich den
vierten Band auf Deutsch angefangen habe, wusste ich erst überhaupt nicht, wo
die waren. „Königsmund“?! Ernsthaft? „King’s Landing“ klingt meiner Meinung
nach hundert mal königlicher, aber das ist wohl Geschmackssache und ein Freund
hat mich durchaus korrekt darauf hingewiesen, dass ein Fantasyort schließlich
nicht in England liegen muss. Die anderen Namen allerdings, die der Charaktere…
das tut schon weh. Den Namen „Lannister“ mit „Lennister“ zu übersetzen, damit
die dummen Deutschen auch bloß erkennen, wie man es ausspricht, ist ja schon
schlimm genug – aber einen Jungen, der im englischen flott „Hot Pastry“ genannt
wird, nun ernsthaft mit „Heiße Pastete“ ansprechen zu müssen, macht mir
wirklich Bauchschmerzen. „Heiße Pastete zog seinen Dolch“. Aaaah ja.)
Da war ich also gestern atemlos
auf der letzten Seite des fünften Bandes angekommen und wollte mir gerade den
sechsten Teil bestellen… Und was sagt Wikipedia? „Erscheint voraussichtlich in zwei bis drei Jahren“. Waaaaaas????
Ich hab das nie nachgeguckt, ich Idiot! Ich wusste zwar, dass die Reihe noch
nicht vollendet ist, aber ich dachte, es fehlt nur noch der letzte Teil. Jetzt
sitz ich hier, mit dem miesesten Cliffhanger aller Zeiten, und soll noch zwei
bis drei JAHRE auf die Fortsetzung warten?! Ich lese NIE WIEDER unvollendete
Reihen! Echt, Harry Potter war damals schlimm genug. Moooooaaaah wie fies ist
das denn? Hilfe!