Der Federmann von Max Bentow

Von Kruemelmonsterag @kruemelAG

Berlin Kreuzberg: Eine junge Frau wird bestialisch hingerichtet und mit Federn und einem toten Vogel bedeckt. Kommissar Nils Trojan hat kaum Zeit die Ermittlungen aufzunehmen, da schlägt der "Federmann" erneut zu. Als Lene, die kleine Tochter des zweiten Opfers, spurlos verschwindet, beginnt ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit. Axel Milberg (u.a. "Der Feind im Schatten"), gibt diesem ungewöhnlichen Kommissar, der bei der Ermittlung bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht, eine unverwechselbare Stimme.
 
©2011 Page & Turner (P)2011 Der Hörverlag


 
Autor: Max Bentow
Sprecher: Axel Milberg
Spieldauer: 08 Std. 28 Min.(ungekürzt)
Kategorie: Thriller, Psychothriller
Anbieter: Der Hörverlag
Veröffentlicht: 2011
 
Den Tipp für dieses Buch hatte ich von Chrissi bekommen und möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich auch künftig auf jede ihrer Empfehlungen verlassen werde. Mit dem Federmann ist dem deutschen Autor Max Bentow ein hervorragendes Debüt gelungen! Mit Nils Trojan hat er einen sympathischen Antihelden geschaffen, der durch Scheidung und seinen brutalen Job traumatisiert ist und schwer bemüht ist, es sich selbst und dem Rest der Welt zu zeigen, ohne diese Tatsachen die Geschichte überlagern zu lassen. Geschickt lässt der Autor sie in den Fall einfließen, strickt Geschehnisse und konstruiert Wendungen, die letztlich immer schlüssig sind. Hier ist nichts an den Haaren herbei gezogen – wobei diese Aussage wiederum  einen direkten Zusammenhang mit den blutigen Handlungen des psychopatischen Serienmörders hat. Zeitweise wagte ich es kaum, Luft zu holen, so manches Mal überkam mich bei den Ausführungen Ekel. Nur gut, dass mir Psychothriller nicht fremd sind.
 
Was Axel Milberg als Sprecher angeht, bin ich ein wenig zweigeteilt. Zunächst war mir die Stimme äußerst unangenehm. Diese affige, fast schon näselnden Art nervte. Ich kam mir vor wie im Hörsaal eines arroganten Professors. Die Beschreibung des ersten Leichenfundes hörte sich an, als würde er seinen Einkaufszettel noch mal durchgehen. Monoton und emotionslos. Gegen Ende des Buches steigert sich jedoch die Leistung oder man gewöhnt sich irgendwann dran.
 
Trotz der wenig begeisternden Interpretation habe ich bereits das zweite Buch (Die Puppenmacherin) auf meinem Merkzettel. Für einen weiteren deutschen Psychothriller in so hervorragender Qualität und angemessener Hördauer nehme ich auch den affigen Milberg als Sprecher in Kauf.
 
Ein absoluter Tipp für Psychothrillerfans, aber keinesfalls für zart Besaitete!


 
8,5/10
 
Dies ist mein sechzehnter Beitrag zur Hörbuch-Challenge 2013.