Der famose Herr Middelhoff

Heute fängt in Essen ein Prozess an, in dem Thomas Middelhoff von Klaus-Hubert Görg, dem Insolvenzverwalter der Arcandor, verklagt wird.

Middelhoff und anderen Ex-Managern, wird Falschberatung und Vorteilsnahme vorgeworfen und sie werden auf 175 Millionen Euro Schadenersatz verklagt.
Werfen wir einen Blick zurück. Middelhoff kam von Bertelsmann, war dort Kronprinz, bis er sich mit dem Firmenpatriarchen anlegte.
Nun galt Reinhard Mohn als konservativ, mit ihm große Teile der Bertelsmannführungsriege, von daher blieb Thomas Middelhof von einer Aura des Jung-Siegfried-Glanzes umgeben. Hier der verknöcherte Geldadel, dort die “Managment”-Lichtgestalt.
Die Schickedanz-Familie (Madeleine Schickedanz klagt heute auch -g-) war Stolz den dynamischen Middelhoff von der Mohn-Familie übernehmen zu können, mit Karstadt hatte man auch ein “altes konservatives” Unternehmen im Portfolio, dass einer Frischzellenkur bedurfte – also überall eitel Sonnenschein. Auch bei Thomas Cook und Quelle, so schien es jedenfalls, zumal beim Reiseveranstalter ja sogar der Vorname schon stimmte.
Die Idee, die Geschäftsgrundlage billig zu verkaufen um sie selbst teuer wieder zu mieten, eine Idee die auch viele andere Firmen erfasst hatte, auch Kommunen und städtische Energieversorger sowie Verkehrsbetriebe, die kann man vielleicht nur verstehen, wenn man in Münster, so wie z.B. Middelhoff, Wirtschaft studiert hat. Vielleicht ist das auch eine der Sollbruchstellen zwischen gesundem Geschäftssinn und einem BWL-Studium.
Dem Gericht stellt sich nun die Frage, ist Middelhoff ein “Kind seiner Zeit”, also ganz einfach ein besonders guter Neoliberaler, oder ist er ein Trickbetrüger, Oberausbeuter und Firmenvernichter?
Oder ist er ein Held des Kommunismus weil er andere Kapitalisten über den Tisch gezogen hat?

 


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