...aufgerollt. Mit dem morgen beginnenden Wiederaufnahmeverfahren im Fall Peggy heißt es "Alles auf Anfang, alles von vorn". Wieder einmal. Doch dieses Mal soll alles ganz anders werden. Durch das Buch von Ina Jung und Christoph Lemmer sah man den Fall plötzlich durch eine andere Brille. Die beiden Journalisten ließen Medien wie Justiz und auch nicht zuletzt die Politik alt aussehen. Denn knappe zehn Jahre nachdem der Fall Peggy abgeschlossen wurde, wird er nun wiederaufgenommen.
Jung und Lemmer zeigen nämlich in ihrem Sachbuch "Der Fall Peggy" eine völlig neue Spurenlage auf. Eine Spurenlage, die gar nicht so neu ist wie man meinen könnte. Denn bereits zum ersten Verfahren hatten sich Zeugen gemeldet, Zeugen, die die angeblich Tote am Abend ihres angeblichen Todestages noch gesehen haben wollen. Auch die Tathergangshypothese weist Schwächen auf, zumal Ulvi in seinem angeblichen Geständnis diese fast wortwörtlich zitierte. Insgesamt zeigt das Buch auf, dass nicht unbedingt jede Verhörtaktik zu einem korrekten Täter führt.
In "Der Fall Peggy" sind die beiden Journalisten nicht nur Informationssammler, sondern eigenständige Ermittler, sie leisten die Arbeit, die eigentlich schon vor zehn Jahren hätte geleistet werden müssen. Natürlich ist es ein Leichtes, jetzt festzustellen, dass die Journalisten ermitteln und damit einer Aufgabe nachgehen, die so nur bedingt zu ihrem Aufgabengebiet gehört. Tatsächlich ist das Bild, welches damals durch die ermittelnden Behörden geschaffen wurde bei genauerer Betrachtung mehr als lückenhaft. Genau diese Lücken haben die beiden Autoren nun zu füllen versucht. Sie sind hierbei nicht ausschließlich chronologisch sondern auch thematisch vorgegangen, haben Dinge hinterfragt, die als Fakt festzustehen schienen, doch so faktisch, wie das alles schien, war es bei konkreter Betrachtung dann doch nicht. Der Grund warum nun die Wiederaufnahme folgt, umfasst in der Begründung des Strafverteidigers über 1000 Seiten. Man darf gespannt sein wie sich der Fall nun nach über zehn Jahren darstellen wird.
Das Buch, welches sich mit dem Fall beschäftigt, umfasst natürlich keine 1000 Seiten, zeigt allerdings ohne das Vertrauen Ihrer Informanten zu verletzen und unter Berücksichtigung des Informantenschutzes, der auch bei Journalisten gilt, die Schwachstellen dieses Falles auf.
Dieses Buch ist auf eine Weise beeindruckend, die nichts mit Justizvoyarismus zu tun hat. Es geht nicht darum an einem Zaun zu stehen und zu gaffen, sondern darum, die Schwächen einer rechtsstaatlichen Justiz mit einer Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative aufzuzeigen.
Mich als Journalistin habe natürlich die umfassenden Recherchevorgänge dieses Buches zutiefst beeindruckt, das kann ich an dieser Stelle nicht abstreiten, fast noch mehr beeindruckt hat mich jedoch die Tatsache, mit welcher Zwischenmenschlichkeit und Kommunikationsfähigkeit die beiden Autoren das Vertrauen in den Journalismus und ins sie gestärkt haben. Dieses ist keine Fähigkeit, die man dem Journalismus zuordnen darf, da sie weit über die üblichen journalistischen Fähigkeiten hinausgeht. Diese Fähigkeit ist zutiefst menschlich.
Jung und Lemmer zeigen nämlich in ihrem Sachbuch "Der Fall Peggy" eine völlig neue Spurenlage auf. Eine Spurenlage, die gar nicht so neu ist wie man meinen könnte. Denn bereits zum ersten Verfahren hatten sich Zeugen gemeldet, Zeugen, die die angeblich Tote am Abend ihres angeblichen Todestages noch gesehen haben wollen. Auch die Tathergangshypothese weist Schwächen auf, zumal Ulvi in seinem angeblichen Geständnis diese fast wortwörtlich zitierte. Insgesamt zeigt das Buch auf, dass nicht unbedingt jede Verhörtaktik zu einem korrekten Täter führt.
In "Der Fall Peggy" sind die beiden Journalisten nicht nur Informationssammler, sondern eigenständige Ermittler, sie leisten die Arbeit, die eigentlich schon vor zehn Jahren hätte geleistet werden müssen. Natürlich ist es ein Leichtes, jetzt festzustellen, dass die Journalisten ermitteln und damit einer Aufgabe nachgehen, die so nur bedingt zu ihrem Aufgabengebiet gehört. Tatsächlich ist das Bild, welches damals durch die ermittelnden Behörden geschaffen wurde bei genauerer Betrachtung mehr als lückenhaft. Genau diese Lücken haben die beiden Autoren nun zu füllen versucht. Sie sind hierbei nicht ausschließlich chronologisch sondern auch thematisch vorgegangen, haben Dinge hinterfragt, die als Fakt festzustehen schienen, doch so faktisch, wie das alles schien, war es bei konkreter Betrachtung dann doch nicht. Der Grund warum nun die Wiederaufnahme folgt, umfasst in der Begründung des Strafverteidigers über 1000 Seiten. Man darf gespannt sein wie sich der Fall nun nach über zehn Jahren darstellen wird.
Das Buch, welches sich mit dem Fall beschäftigt, umfasst natürlich keine 1000 Seiten, zeigt allerdings ohne das Vertrauen Ihrer Informanten zu verletzen und unter Berücksichtigung des Informantenschutzes, der auch bei Journalisten gilt, die Schwachstellen dieses Falles auf.
Dieses Buch ist auf eine Weise beeindruckend, die nichts mit Justizvoyarismus zu tun hat. Es geht nicht darum an einem Zaun zu stehen und zu gaffen, sondern darum, die Schwächen einer rechtsstaatlichen Justiz mit einer Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative aufzuzeigen.
Mich als Journalistin habe natürlich die umfassenden Recherchevorgänge dieses Buches zutiefst beeindruckt, das kann ich an dieser Stelle nicht abstreiten, fast noch mehr beeindruckt hat mich jedoch die Tatsache, mit welcher Zwischenmenschlichkeit und Kommunikationsfähigkeit die beiden Autoren das Vertrauen in den Journalismus und ins sie gestärkt haben. Dieses ist keine Fähigkeit, die man dem Journalismus zuordnen darf, da sie weit über die üblichen journalistischen Fähigkeiten hinausgeht. Diese Fähigkeit ist zutiefst menschlich.