Bei den ganzen Geburtstagsvorbereitungen wurde ich immer wieder von Flashbacks überfallen, immer wieder dachte ich an die Schwangerschaft und an den Tag der Geburt. Aber auch an das erste Lachen und an den Geruch, die ersten Wickelversuche und auch die Ängste die einem manchmal überkommen. In diesen Erinnerungen kamen dann oft Erinnerungen an die Babyzeit mit meiner Großen und ich wurde innerlich ganz emotional.
Es war ein Mittwoch gegen 7.00 Uhr wurde ich wach und merkte auf einmal einen Runkser im Bauch. "Die Kleine ist heute aber aktiv" dachte ich und blieb noch kurz liegen. Beim Aufstehen folgte dann ein "Schwupps" und ich realisierte, dass die Fruchtblase geplatzt war. Das kannte ich noch gar nicht und ich musste erstmal überlegen, schnell irgendwelche Sachen aus der Umgebung herum gebammelt und ins Bad die Mutti angerufen, die "glücklicherweise" krank war an dem Tag. Der Freund war auf Arbeit und wurde als nächste angerufen, währen meine Große mir erste Hilfe gab und mir beim Socken anziehen half. 15 Minuten später war meine Mutti da und wir starteten ins 5 Minuten entfernte Krankenhaus. Der Freund kam uns noch auf der Straße entgegen. Wir alle nun am Kreißsaal angekommen und mit einem "sportlich, sportlich" von der Hebamme empfangen. Nun ging es erstmal ans CTG ich glaube es war so gegen 8.30 Uhr. Wehen waren keine in Sicht. Nach einer halben Stunde verabschiedeten wir meine Mama und meine Große Maus, die ganz aufgeregt waren und ich wurde vorbereitet. Es hieß gegen 10 ich solle mal noch ein Stück spazieren gehen und auf dem Weg fing es dann an mit dem Ziehen, ich glaube bis 11 lief ich rum, die Maus musste noch ein Stück ins Becken rutschen und immer wieder musste ich nun halt machen, weil ich eine Wehe verspürte. Es ging dann in den Kreißsaal und auch hier sollte ich laufen, laufen, laufen. Die Hebamme erzählte noch was von ihrer neuen Waschmaschine zur Ablenkung und ich beschloss, dass ich nicht mehr laufen kann und nur noch stehe. Mein Freund, ganz tapfer, erzählte mir dann weitere Geschichten, von einer Jockerin, die gerade am Fenster vorbei gelaufen ist, in kurzem Shirt und das wo doch Winter ist. Keine Ahnung wie spät es war, aber ich wollte mich hinlegen und die Hebamme meinte der Kopf ähnelt dem meines Freundes. Meine Reaktion war: "Waaaaas?" Und dann, ohne jeden Geburtstvorbereitungskurs, aber mit der Erfahrung dank meiner Großen, beschloss ich, dass ich pressen muss und das war eine ganz kurze Phase. 13.08 Uhr war dann die Kleine da und mein erstes Wort war: Endlich. Die ganze Zeit unter der Geburt habe ich sehr wenig gesprochen, weil ich in dieser Situation auf mich konzentriert war. Ich hielt die Maus in meinen Armen und das war so toll. Und es gab gleich Mittag, Käse-Sahne-Nudeln, ich hatte ja gar kein Frühstück.
Mein Kreislauf war recht schnell stabil und nach dem Zusammenflicken und Duschen konnte ich ins Zimmer laufen. Der Papa bekamt eine Einweisung in Baby wickeln und anziehen und dann ruhten wir uns aus bis Oma und große Schwester zu Besuch kamen.Ich fand die Tage im Krankenhaus schön, ich war in dem Krankenhaus in dem ich und meine Große geboren wurden. Und es roch so schön nach Tee auf dem Gang, das Essen war toll, denn ich musste mich um nichts kümmern, nur um mich und mein Baby. Leider war meine Zimmernachbarin etwas unfair und anstrengend, aber die war nur 2 Tage da, den letzten Tag war ich allein. Als ich dann nach Hause kam, fühlte ich mich, ganz ehrlich, etwas verloren. Der Schutz des Krankenhauses war weg und ich eigentlich war alles wie früher und auch nicht. Mein Freund und meine große Maus hatten alles fein aufgeräumt und schön gemacht trotzdem musste ich erstmal ankommen. Die nächsten Tage kämpfte ich mit einem Trommelfellriss und den üblichen Stillanfängen, wir kuschelten viel und kamen zu Hause an.
Und nun ist das ganze schon ein Jahr her, unglaublich. Aber der Tag gestern war schön, der Vormittag war etwas ungeplant verlaufen, weil ich mit den Gedanken eigentlich wieder im Kreißsaal war, auf Instagram kann man lesen was passiert ist. Der Nachmittag war aber sehr schön und gemütlich. Geschenke auspacken und Kuchen essen mit Oma und Opa. Sehr gemütlich. Und nun ist auch dieser Tag geschafft und im Fazit war es gar nicht so schlimm und ich freue mich auf das was kommt. Laufen lernen, Kita, die ersten Wörter, weitere Zähne und und und. Hach Kinder sind einfach toll und für mich der Sinn des Lebens.
Im nächsten Post zeige ich Euch die Geschenke und Deko plus Kuchenrezept.