Heute konnte ich bei Spiegel Online nicht widerstehen, obwohl der angebotene Test satte 45 Fragen umfasste und ich eigentlich nicht viel Zeit erübrigen konnte. Der Test hat mich doppelt enttäuscht. Ich gab eine Antwort, die ich für richtig, aber der Spiegel für falsch hielt. Es ging dabei um 17 oder 18 Prozent. Natürlich habe ich sie nicht korrigiert, sondern stehen gelassen. Dafür bekam ich dies Feedback:
“Sie haben 44 von 45 Punkten.
Chapeau – das ist Spitze. Und zwar beinah einsame Spitze! Eine Punktzahl zwischen 43 und vollen 45 Punkten schafften lediglich 259 der insgesamt 213.000 SPIEGEL-ONLINE-Testteilnehmer. Bevor Sie gleich übermütig werden, berücksichtigen Sie bitte: Unser Quiz war ein Beispiel. Normierte, wissenschaftliche Tests sind etwas strenger, vor allem wegen des Zeitdrucks. Andererseits ist herausragendes Abschneiden bei einem echten IQ-Test nicht ausschließlich eine Frage schierer Intelligenz, auch die Erfahrung mit solchen Aufgaben spielt eine gewisse Rolle. Ihr Resultat ist allemal großartig. Und dafür gebührt Ihnen eindeutig unsere Ehrenurkunde “The Brain”…”
Die zweite Enttäuschung war, dass die Ergebnisse anderer Tests, die ich gelegentlich (1-2 mal pro Jahr) mache, um festzustellen, wie weit ich noch von der Pflegerin mit den kalten Händen entfernt bin, mit dem Spiegel-Test nicht vergleichbar sind.
IQ bedeutet Intelligenz-Quotient – das Ergebnis wird also relativiert und so normiert, dass der Durchschnitt bei 100 liegt. 100 ist damit auch der IQ eines durchschnittlichen Menschen. Nur mit der Angabe, dass 44 von 45 Fragen korrekt beantwortet wurden und einem einzigen Wertepaar (259/213.000), aus dem man ablesen kann, dass einer von 822 Probanden dies Ergebnis erreicht, lässt sich der eigene IQ nicht bestimmen.
Ich hatte mir ja vom durcharbeiten des IQ-Tests versprochen, durch Vergleich mit früher gemachten zu erkennen wie stark ich schon aus Altersgründen nachgelassen habe.Hätte ich vorher gewusst, wie das Ergebnis herauskommt, hätte ich die halbe Stunde, die ich mit dem Unsinn verbraten habe, lieber anderweitig genutzt…