Wladimir Klitschko gegen David Haye, Ola Afolabi gegen Terry Dunstan, Ashley Sexton gegen Mike Robinson, Gabor Veto gegen James Kimori, Tony Harrison gegen Uwe Tritschler und Ryan Aston gegen einen noch zu bestimmenden Gegner, das ist bis jetzt die Kampffolge für den 02.07 2011 in der Imtech-Arena in Hamburg Altona. Ich spreche von dem lang ersehnten Kampf Klitschko gegen Haye. Die Veranstaltung findet in Deutschland statt. Der Veranstalter K2 ist ein deutscher Promoter. Der deutsche Fernsehsender RTL überträgt den Kampf in die ganze Welt. Der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) führt die Aufsicht über die Veranstaltung. Die Mehrheit der Zuschauer im Stadion werden Deutsche sein.
Trotzdem findet die Veranstaltung praktisch unter Ausschluss der Deutschen statt, nämlich der deutschen Boxer. Sechs Boxer kommen aus Großbritannien, ein Boxer kommt aus der Ukraine, einer aus den USA, einer aus Ungarn, einer aus Kenia und einer sogar aus Deutschland. Uwe Tritschler, der im Junior Mittelgewicht boxt, ist der einzige deutsche Boxer, den die Klitschkos bei ihrer Megaveranstaltung boxen lassen. Um es zu präzisieren, die Klitschkos lassen Uwe Tritschler (8 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 4 Niederlagen, 4 durch KO, 1 Unentschieden) nur auf ihrer Veranstaltung boxen, weil sie wollen, dass er verliert. Er soll als Aufbaugegner für den Amerikaner Tony Harrison fungieren. Harrison gibt sein Profidebüt.
Vitali und Wladimir Klitschko wurden in Deutschland groß und sehr-sehr reich. Ein deutscher Veranstalter und deutsche Fans haben einen nicht unerheblichen Beitrag dazu geleistet, dass die Klitschkos das wurden, was sie heute sind. Aber die beiden Vorzeigeathleten verspüren offensichtlich keinerlei Verpflichtung dazu, etwas, von dem was sie empfangen haben, zurückzugeben. Es wäre ein Leichtes für sie, deutsche Boxer zu fördern. Sie müssten sie nur auf ihren Veranstaltungen boxen lassen und ihnen gute Gegner geben. Damit würden sie zum einen das Profiboxen in Deutschland fördern und zum anderen für ein für die Zuschauer in den Arenen attraktives Rahmenprogramm sorgen. Ganz offensichtlich wollen sie aber beides nicht.
Der einzige Boxer, der ein ganz kleines bisschen mittelbar durch die Klitschkos gefördert wird, ist der talentierte, in der Schweiz lebende ungarische Junior Weltergewichtler Gabor Veto (24 Kämpfe, 24 Siege, 18 durch KO). Er darf tatsächlich des Öfteren auf ihren Veranstaltungen kämpfen, weil wohl Tom Löffler vom Klitschko Management sich für Veto stark macht.
Ich drücke dem einzigen Deutschen Uwe Tritschler die Daumen.
© Uwe Betker