Der Einstieg ins Bogenschießen

Von Björn Eickhoff @pfotentrainer

Wer sich nach der ersten Schnupperrunde im Bogenschießen endlich durchgerungen hat, damit anzufangen, wird gleich vom Thema Equipment erschlagen. Schaut man ins Web findet man eine ganze Menge und das zu ganz schön heftigen Preisen!

Doch meist ist aller Anfang gar nicht so schwer bzw. teuer. Beginnt man in einem Verein mit dem Bogenschießen, kann man dort relativ preiswert eine Einsteigerausrüstung leihen. Auch bei vielen Bogenshops ist dies möglich. Die Preise variieren sehr stark, aber 30,- Euro für ein halbes Jahr sind ein guter Kurs.

Wer lieber einen eigenen Bogen besitzen will, kann aber auch relativ preiswert an seine Ausrüstung kommen. Er muss aber vergleichen und trotzdem damit rechnen, dass ihn der Spaß gut 200,- Euro kosten wird!

Bogen
Direkt von Anfang an einen teuren Bogen zu kaufen, ist nicht die beste Wahl. Weiss man bei einem neuen Hobby direkt am Anfang, dass man dreißig Jahre dabei bleibt? Oft ist es doch so, dass die Begeisterung schon nach einem halben Jahr nachlassen kann. Dann einen Bogen für mehrere hundert Euro in der Ecke stehen zu haben, ist vielleicht nicht so toll.

Wenn man im Verein eintritt, kann man sich bei den Mitgliedern umhören, die schon länger dabei sind, ob diese nicht einen preiswerten gebrauchten Bogen abzugeben haben.

Bei mir war das der Fall. Zusammen mit zehn kompletten Carbonpfeilen habe ich da einen tollen Schnapp gemacht.

Für den Einstieg bieten sich Recurve-Take-Down-Bögen an. Diese bestehen aus drei Teilen: dem Griffstück und zwei Wurfarmen, die aufgeschraubt werden. Das hat einen großen Vorteil für Anfänger!

Beim Einstieg hält man das Zuggewicht erst einmal niedrig, um die Muskulatur langsam zu kräftigen und die ungewohnte Bewegung zu trainieren. Mit dem Trainingsfortschritt kann man dann das Zuggewicht mit neuen Wurfarmen erhöhen bis man zu seinem idealen Zuggewicht kommt. Dann kann man sich immernoch ein teureren Bogen kaufen.

Viele Hersteller und Shops haben solche Bögen im Programm. Hier starten die Preise bei knapp 65,- Euro. Ragim oder Samick sind bier weit verbreitete Bögen.

Pfeile
Pfeile gibt es aus unterschiedlichen Materialien: Holz, Aluminium, Carbon und eine Mischung aus Carbon und Alu. Wer überwiegend draußen schießt trifft mit Carbon eine gute Wahl. Der Preis für eine fertigen Pfeil liegt hier bei knapp 6,- Euro und kann aber auch schnell zweistellig werden.

Natürlich kann man seine Pfeile auch selber machen, aber mit den Thema beschäftigen wir uns später einmal.

Somit sind alleine schon für zehn Pfeile schlappe 60,- Euro fällig. Diese müssen natürlich vom Durchbiegewert (Spine) und der Länge zu Bogen und Schützen passen. Hier geben Vereinskameraden und Shopinhaber gerne Hilfestellung.

Schießhandschuh, Tab und Armschutz
Die Finger der Hand, die die Bogensehne ziehen sollten geschützt werden! Dafür gibt es Fingertaps oder Schießhandschuhe. Letztere fangen bei gut 20,- Euro an. Die Taps gibt es schon für unter 10,-.

Anfangs reicht aber auch ein einfacher Leder- oder Arbeitshandschuh. Davon findet man im Haushalt oder im Keller immer ein Paar. So könnte man sich diese Ausgabe sparen.

An einem Armschutz kommt man gerade als Anfänger nicht vorbei. Bei der sich entwickelden Schiesstechnik streift die Bogensehen immer mal wieder am Arm vorbei. Um hier Verletzungen zu vermeide ist ein Armschutz Pflicht. Ihn gibt es für gut 20,- Euro im Fachhandel. Eine DIY-Lösung habe ich da bisher noch nicht.

Köcher
Einfache Pfeilköcher gibt es schon für unter 10,- Euro zu kaufen. Für solch einen Preis lohnt sich das Selbermachen fast gar nicht.

Diese Möglichkeit gibt es aber natürljch trotzdem. Ein einfaches Kunststoffrohr aus dem Küchen- und Badbereich wird unten mit feinem Kaninchendraht verschlossen. Diese Röhre kann man dan mit Schnur, Seil oder Paracord umwickeln und mit einem Karabiner am Hosengürtel befestigen.

Fazit
Der Einstieg ins Bogenschießen hat schon seinen Preis! Wer von Anfang an einen eigenen Bogen und die entsprechende Ausrüstung haben will, wird einen dreistelligen Betrag auf den Tisch legen müssen.

Mit Ideenreichtum und handwerklichen Geschick kann man sich so manchen Euro aber sparen. Und seien wir mal ehrlich, die selbstgemachte Ausrüstung ist einem doch am Liebsten.