Der einsame Krieg des Michael Martens

Es ist acht Uhr morgens, als meine Freundin Merle und ich den Frühstücksraum des Kölner Savoy betreten, um die feuchtfröhliche After-Show-Party des „Kölner Treffs“ vom Vorabend mit einem kräftigen Kaffee hinter uns zu lassen. Ich bin mit Michael Martens, Journalist der FAS, zum Interview verabredet. Bereits letzte Nacht, in der Lobby des Savoy, hatte er mir die eine oder andere Frage gestellt. Michael Martens sitzt an einem kleinen Tisch und liest. Ich setze mich ihm lächelnd gegenüber. Er stellt mir seine Fragen und verabschiedet sich dann. Am nächsten Tag schickt er mir das Interview, um die Zitate autorisieren zu lassen. Dies tue ich, ohne die wahre Intention dahinter auch nur zu vermuten.

Eine Woche später, ich sitze gerade in einem Workshop des Verteidigungsministeriums, klingelt mein Handy: eine SMS von Michael Martens, der noch ein paar Nachfragen ankündigt. Die finde ich in meinen Mails, aber es handelt sich weniger um Nachfragen als um in Frageform verpackte Anschuldigungen, die ich direkt an meinen Verlag weiterleite, der sie adäquat beantwortet. Wieder zwei Wochen später, heute, erscheint der Artikel von Michael Martens in der FAS unter der Überschrift „Der grausige Krieg der Daniela M.“. Martens tritt darin mit dem Anspruch auf, er würde „Fakten“ präsentieren, die beweisen, dass es sich bei meinem Buch um „Matijevics Märchenstunde“ handle. Doch sein Artikel besagt letztlich nur, es könnte ja alles gar nicht gewesen sein, was mir passiert sei, niemand habe sich finden lassen, der das „auch nur für wahrscheinlich hält“. Aber die Dinge sind nicht weniger wahr, nur weil Michael Martens es behauptet. Und nur weil drei Leute sich meine Erlebnisse nicht vorstellen können, heißt das nicht, dass sie nicht geschehen sind. „Wen kümmern Fakten, wenn die Story stimmt?“, fragt Michael Martens am Ende seines Artikels. An seine eigene Geschichte hat er dabei nicht gedacht…



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