Von Weihnachtsbäumen und Krippenspielen
“Mama, du musst noch den Adventskalender aufhängen”, erinnert mich Melek, “und noch den Adventskranz fertig machen und die erste Kerze anzünden.” Das Kind hat Religion in der Schule: “Das haben wir bei Frau R. gelernt!”
Hat er ja recht.
Außerdem wollen die kleinen Mannen einen Weihnachtsbaum.
Vorsichtig informierte ich den Ehemann gestern Abend im Bett von dem Ansinnen unseres Nachwuchses. David spielte gerade KenKen. Das ist immer eine gute Gelegenheit.
“Weihnachtsbaum???” rief er dennoch aus, “WIESO? Bisher sind wir doch auch ohne ausgekommen!”
Das stimmt nicht ganz. Ich erinnere mich an den 20 Zentimeter hohen Plastikbaum, den Ehemann vor Ankunft der Kinderschar anschleppte.
“Und letztes Jahr?” erwidere ich, “da hatten wir auch schon einen. Dieses Jahr machen wir ein Event draus. Wenn schon, dann richtig. Mit Glühwein und Lagerfeuer und Selbstschlagen. Ich muss mal g00geln, das soll es auch hier in der Nähe geben.”
Und wo ich schon mal dabei war, versetzte ich ihm einen weiteren Stoß: “Und am Samstag oder Sonntag fahren wir nach Pumpeldumpeldorf und gucken uns das Krippenspiel an! Mit richtigen Pferden! In der Reithalle!” Dass das Eintritt kostet, habe ich verschwiegen. KenKen kann auch nicht alles ausgleichen.
Schusselmütter, verloren in der Adventszeit
Gestern war ich bei meiner Freundin Waldmeisterin und ihren Damen, weibliche Zwillinge im ähnlichen Alter. Im Punkte Chaos und Organisation sind auch wir Zwillinge, eineiige sogar. Daher geriet mein Weltbild ins Wanken, als ich
ADVENTSKALENDER sah!! Zum Kuckuck! Mit 44kleinen Paketchen! Wahnsinn!!
“Du hast pünktlich zwei voll gefüllte Adventskalender aufgehängt??? Wahnsinn!!” machte ich meinem Entsetzen Luft.
Glücklicherweise rückte sie das Weltbild gleich wieder zurecht: “Nee, die hat Ehemann gestern um Mitternacht gebastelt.”
Und ich dachte schon …
Heute suche ich mal die Adventskalender…