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Es wird nicht ruhig um den ECHO, dem von der Deutschen Phono-Akademie vergebenen deutschen Musikpreis! Zuerst musste der in der Kategorie „Künstler Rock/Pop National“ nominierte Soulsänger Mic Donet, Finalist bei „The Voice of Germany“, seine Nominierung an Mr. „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ Heino abgeben. Mic Donet wurde 2006 in den USA zum „International Act of the Year“ gewählt und veröffentlichte mehrere Alben und Singles, die jedes Mal einen hohe Chartplatzierung erreichten (zum Beispiel „Plenty of Love“). Am 5. März
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2013 postete der Künstler auf seiner Facebook-Seite: „Liebe Freunde… Einige von Euch haben es vielleicht schon mitbekommen. Anscheinend bin ich der erste Künstler in der Geschichte des ECHOpreises der zuerst nominiert und dann wieder rausgeschmissen wird… wie es aussieht musste ich wohl HEINO den Weg frei machen… Viel Glück HEINO.“ Vor allem die Glückwünsche an Heino zeugen von der Größe des Künstlers. Nun darf Heino auf seinen ersten ECHO hoffen und zwar für sein Album „Mit freundlichen Grüßen“ (VÖ 1. Februar 2013) – einem Album, das selbst für heftige Diskussionen sorgte, enthält es doch lauter Coverversionen bekannter Pop-, Hip-Hop- und Rocklieder wie von den Ärzten, den fantastischen Vier oder Rammstein. Die Abnominierung von Mic Donet und Nachnominierung von Heino führten zu einem Shitstorm auf den Social-Media-Plattformen und zu zahlreichen Postings von Mic Donet Fans an die ECHO-Verantwortlichen. Doch diese beharrten an ihrer Entscheidung – Heino bleibt nominiert.
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Bei einer anderen Nominierung zogen die ECHO-Verantwortlichen ihre Entscheidung allerdings wieder zurück. Die Deutschrock-Band Frei.Wild aus Brixen in Südtirol wurde in der Kategorie „Gruppe Rock/Alternative (national)“ nominiert („Feinde Deiner Feinde“, VÖ 5. Oktober 2012). Der Band wird wegen ihren Songtexten nachgesagt, dass sie rechtsextremes Gedankengut pflegen. Zwar distanziert sich die Gruppe gegen solche Aussagen, allerdings sind ihre patriotischen Texte durchaus provozierend und sprechen wohl gewisse Kreise an. Auch irritiert, dass Frei.Wild als italienische Band beim Deutschen Musikpreis in der Kategorie „Rock/Alternative National“ und nicht in einer internationalen Kategorie nominiert ist. Als Reaktion erklärte die Berliner Band Mia. auf Facebook: „Wir haben uns heute sehr, aber leider auch nur sehr kurz über unsere ECHO-Nominierung gefreut, da unter den aktuell Nominierten mit Frei.Wild eine Band genannt wird, deren Weltbild wir zum Kotzen finden … Es mag nicht in unserer Hand liegen, welche Künstler für einen Echo nominiert werden, aber es liegt in unserer Hand, von unserer Nominierung dankend Abstand zu nehmen.“ In dieselbe Kerbe schlägt die Chemnitzer Rockband Kraftklub: „Wir haben unsere Plattenfirma gebeten, dafür zu sorgen, dass unsere Nominierung für den Echo in der Kategorie ‚Rock/Alternative National‘ zurückgezogen wird. Wir möchten nicht weiter in einer solchen Reihe genannt werden. Obwohl wir uns gefreut haben zusammen mit Mia., Die Toten Hosen, Unheilig, und Die Ärzte nominiert gewesen zu sein. Schade um die schöne Aftershowparty.“
Zuerst blieb Bundesverband Musikindustrie als Veranstalter bei seiner Nominierung von Frei.Wild. Um 20:00 Uhr am 7. März gab allerdings der Bundesverband bekannt, Frei.Wild von der Liste der diesjährigen ECHO-Nominierten zu nehmen. Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie: „Wir haben in den letzten Tagen heftige Kontroversen um die Nominierung von Frei.Wild, die auf Basis der Charts-Auswertung erfolgte, erlebt, die den gesamten ECHO und damit auch alle anderen Künstler und Bands überschatten. Um zu verhindern, dass der ECHO zum Schauplatz einer öffentlichen Debatte um das Thema der politischen Gesinnung wird, hat sich der Vorstand nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band Frei.Wild von der Liste der Nominierten zu nehmen. Die ECHO-Regularien hatten sich in den letzten 20 Jahren etabliert und bewährt. Dennoch haben wir bereits im Vorfeld zur diesjährigen Preisverleihung begonnen, die Anpassung dieser Regularien anzugehen, was wir mit Blick auf den aktuellen Fall nun weiter forcieren werden. Mit Blick auf die politische Dimension der aktuellen Debatte möchten wir an dieser Stelle betonen, dass der Bundesverband Musikindustrie und die Deutsche Phono-Akademie mit Aktionen wie ‚Starke Stimmen gegen Rechts‘ seit jeher in diesem Umfeld Farbe bekannt haben.“
Man darf gespannt sein, ob Mia. und Kraftklub ihren Boykott des ECHO wieder zurücknehmen.
Recherche und geschrieben Heidi Grün