Der Duft des Blutes | Rezension

Der Duft des BlutesIn letzter Zeit habe ich einige wirklich gute Fantasyromane gelesen und viel Spaß mit dem Genre gehabt. Manche waren von, zumindestens für mich, neuen Autoren wie z.B. Die Essenz oder Der Pakt – manche waren auch von altbekannten und sehr erfolgreichen Autoren wie Heitz,King oder Anne Rice.

Dann gibt es Autoren, die gerne mal das Genre wechseln, wie in meinem letzten Buch Ulrike Schweikert. Ihr Buch Die Tochter des Salzsieders hat mir gut gefallen, also habe ich mir eines ihrer Fantasy-Bücher zugelegt, das den Auftakt zu einer Vampir-Reihe bildet.

Der Duft des Blutes

von Ulrike Schweikert

Peter von Borgo, seit über 400 Jahren Vampir, wird Zeuge wie die Polizei in der Speicherstadt eine Mordopfer findet. Unter den Polizisten befindet sich auch Sabine Berner, deren Blut den Vampir unwiderstehlich anzieht, weckt es doch alte Erinnerungen in ihm.

Er beschließt sie zu beobachten und zu studieren um herauszufinden, wie sie tickt. Kurz darauf verschwindet die Prostituierte Ronja und mit ihr ihre kleine Tochter. Peter von Borgo gibt Sabine Berner immer wieder kleine Hinweise in Rätselform um ihr auf die Sprünge zu helfen.

Mein Eindruck:

Auch in einem Fantasyroman gibt es normalerweise so etwas wie Logik, auch wenn diese sich oft von “normalen” Kriminalromanen unterscheidet. Wer Fantasy- und Kriminalroman mischt, sollte darauf schon achten.

Logikfehler

Ulrike Schweikert hat in Der Duft des Blutes das Thema Logik allzu oft vernachlässigt. Da bringt der Exmann ihr für ein paar Tage die gemeinsame Tochter samt Hund, die dann beide (?) bei einer Freundin geparkt werden und nie wieder abgeholt werden. Erst als der Exmann ihr das Tochter/Hund-Gespann wieder aufs Auge drückt, tauchen sie wieder auf und werden wieder bei einer Freundin zwischengelagert.

Genauso unlogisch finde ich, dass die Polizei zwar nach dem Mörder der Prostituierten fahndet, aber die gleichzeitig verschwundene kleine Tochter derselben ziemlich ignoriert. Auch der Mord an der Kollegin und Freundin von Sabine Berner löst weder besondere Hektik, noch besondere Gefühlsausbrüche aus. Hoffen wir mal, dass die Polizei nicht wirklich so ignorant ist :-)

Die beiden Hauptprotagonisten der Geschichte, Peter von Borgo und Sabine Berner, bleiben für mich ziemlich farb- und konturenlos.

Protagonisten

Sabine Berner wechselt die Stimmung von panisch zu total ruhig im Minutentakt, völlig ohne erkennbaren Anlass. Die Tatsache, dass jemand Fremdes in ihre Wohnung eindringt und ihr dort Nachrichten hinterlässt, beunruhigt sie nur mäßig und kurzfristig. Das in einem Fall auch ihre kleine Tochter im fraglichen Zeitraum dort geschlafen hat, spielt ebenfalls keine Rolle.

Bis auf ein paar Ausflüge in Peter von Borgos Vergangenheit, bleibt auch dieser farblos. Okay, Vampire sind eher geheimnisvoll und Meister im Verbergen – aber warum dieser Vampir so scharf auf genau diese Komissarin ist erschließt sich mir nicht. Sympathie konnte ich für keinen der beiden aufbringen.

Reiseführer

Dafür würde ich mich jetzt wahrscheinlich in Hamburg supergut zurechfinden, auf die Ortsbechreibungen hat Ulrike Schweikert sehr viel Mühe und Zeit verwendet. Immerhin weiß ich jetzt, dass das Millerntor eine ziemlich große Bedeutung in der Geschichte hatte, da es die Außenbezirke Altona und St. Pauli vom Hamburger Stadtkern trennte und reichlich Zoll einbrachte :-) Allerdings erwartete ich, als ich mir das Buch kaufte, einen Mischung aus Kriminal – und Vampirroman – keinen Stadtführer.

Mein Fazit:

Diesem Roman ist es nicht gelungen, mich in seinen Bann zu ziehen. Weder ist die Kriminalgeschichte sonderlich gut durchdacht, noch haben mich die Beziehungen der Protagonisten untereinander interessiert. Die Folgebände werde ich mir wohl sparen.

Meine Bewertung

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Buchinfos
  • Titel: Duft des Blutes
  • Autor: Ulrike Schweikert
  • Verlag: Egmont Lyx
  • Genre: Fantasy
  • Erscheinungsjahr: 2008
  • ISBN: 978-3802581472
  • Format: Taschenbuch, 380 Seiten
  • Preis: 9,95 €
  • Bestellung: Egmont Lyx

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