Anfang des 19. Jahrhundert werden in England viele Todesurteile in Deportationen nach Australien umgewandelt. Auch die Londoner Spitzenhäklerin Penelope teilt mit ihrer Mutter dieses Schicksal. Sie gehen nicht nur auf der beschwerlichen Überfahrt durch die Hölle.
Die Aufmachung des Buches und der Klappentext versprechen eine Australiensaga, wie ich schon einige gelesen habe. Aber dieses Buch ist ganz anders und ich wurde sehr positiv überrascht. Denn … ich hatte die meiste Zeit beim Lesen einen dicken Kloß im Hals. Dagmar Trodler beschreibt die Zustände so authentisch und auch schonungslos. Da wird nichts weichgespült und durch die rosarote Brille betrachtet und genau das gefällt mir an dem Buch so gut. Es ist ergreifend, es ist mitreißend, es ist glaubwürdig und es ist sehr informativ. Man merkt immer wieder, wie gründlich die Autorin recherchiert hat.
Die Sprache steht im krassen Gegensatz zur Handlung, sie ist poetisch und atmosphärisch und eindringlich, eine Kombination, die unter die Haut geht. Es ist ein sehr intensives Buch, die Geschichte war die ganze Zeit in meinem Kopf. Sie hat mich sehr bewegt, ich war teilweise fassungslos, was Menschen damals alles aushalten mussten und auch konnten. Die Zustände auf dem Schiff und in den Gefängnissen wurden genau so unverblümt dargestellt wie die menschlichen Abgründe. Ich hatte Gänsehaut, ich hatte Mitleid und ich hatte Hochachtung vor dem Überlebenswillen.
Dieses Buch hat mich tief beeindruckt und ich empfehle es allen, die etwas Authentisches über die Anfänge in Australien lesen möchten.
Meine Rezension bei Amazon und weitere Informationen zu dem Buch findet Ihr hier.