Der Dritte Weltkrieg ist kein Thema auf den Titelseiten der Zeitungen. Die Mainstream-Medienhaben eine gründliche Analyse der Implikationen dieser Kriegspläne und eine Diskussion darüber ganz ausgeklammert.
Die Anzettelung des Dritten Weltkrieges – wenn es denn dazu kommt – könnte relativ unauffällig mit der Errichtung einer „Flugverbotszone“ – einer Operation mit geringen „Kollateralschäden“ – beginnen, die von der NATO mit ihrer „Responsibility to Protect / R2P“ (ihrer Verpflichtung zum Schützen) begründet und zunächst in eine „eingeschränkte“ Strafaktion – die Bombardierung bestimmter militärischer Ziele – münden würde; als Vorwände würden die „globale Sicherheit“ und der Schutz der „Demokratie“ und der „Menschenrechte“ in dem angegriffenen Land (Iran) dienen.
Die Öffentlichkeit weiß kaum etwas über die schwerwiegenden Auswirkungen dieser Kriegspläne, die ironischerweise den Einsatz von Atomwaffen zur Zerstörung des überhaupt nicht existierendem iranischen Atomwaffenprogramms vorsehen. Außerdem verfügt die Militärtechnologie des 21. Jahrhunderts über eine ganze Reihe (sonstiger) hoch entwickelter Waffensysteme.
Wir steuern auf die größte Krise der Weltgeschichte zu. Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel. Die gegenwärtige Situation ist gekennzeichnet durch eine weit fortgeschrittene Kriegsplanung, in der eine furchterregende Militärmacht auch den Einsatz von Atomsprengköpfen vorgesehen hat.
Das Pentagon will die ganze Welt militärisch unterwerfen. Der militärische Aufmarsch der Streitkräfte der USA und der NATO findet in mehrerer Regionen der Welt gleichzeitig statt.
Die Militarisierung auf globalem Niveau wird durch eine einheitliche Kommandostruktur der US-Streitkräfte ermöglicht: Unser ganzer Planet ist aufgeteilt in regionale Kampfkommandos, die unter dem Befehl des Pentagons stehen. Nach Aussage des ehemaligen Generals und NATO-Oberbefehlshabers Wesley Clark sieht der militärische Fahrplan des Pentagons eine ganze Reihe von Kriegen vor: „[Die] auf fünf Jahre angelegte Kampagne [schließt] … insgesamt sieben Staaten [ein]: erst den Irak, dann Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan.“
Die Militärtaktion wird im Namen des „Globalen Krieges gegen den Terrorismus“ und der globalen Sicherheit geführt werden, und man wird den Anspruch erheben, „humanitäre“ und „pro-demokratische Absichten“ zu verfolgen. Man wird behaupten, nach Aussage wissenschaftlicher Experten, die im Dienste des Pentagons stehen, sei das Arsenal der taktischen Atomwaffen des Westens [im Gegensatz zu den nicht existierenden der Islamischen Republik Iran] „völlig unschädlich für die Zivilbevölkerung, weil die Explosionen unterirdisch erfolgen“.
Verantwortungslose Politiker unterschätzen die Implikationen ihrer Handlungen. Sie glauben ihrer eigenen Kriegspropaganda, die Atomwaffen als Instrumente zur Sicherung des Friedens und der Demokratie verkauft.
Der Krieg wird zur friedenserhaltenden Maßnahme erklärt, die (angeblich) von der „internationalen Gemeinschaft“ unterstützt wird. Die Opfer des Krieges werden als (potenzielle) Täter verunglimpft. Weil der Iran und Syrien (angeblich) die globale Sicherheit bedrohen, sei eine präemptive Militäraktion zu rechtfertigen. (Eine präemptive Maßnahme richtet sich gegen eine Gefahr, die einmal drohen könnte, während eine präventive Maßnahme eine bereits drohende Gefahr abwenden soll.)
Zu den offen erklärten Zielen des PNAC gehört das Erreichen der Fähigkeit, „gleichzeitig auf unterschiedlichen Kriegsschauplätzen in verschiedenen Regionen der Welt kämpfen und entscheidend siegen zu können“, und außerdem stark genug zu werden, um als militärische “Weltpolizei“ in allen wichtigen Weltregionen für Sicherheit sorgen zu können. Zu den Aufgaben der Weltpolizeitruppe sollten zusätzlich die militärische Überwachung und (falls erforderlich) Interventionen gehören, die auch verdeckt erfolgen und auf einen „Regimewechsel“ abzielen können.
Die Realisierung dieses von den Neokonservativen formulierten teuflischen Militärprojektes wurde auch von der Obama-Administration übernommen und von Beginn an fortgeführt. Mit einem (teilweise) neuen Team militärischer und außenpolitischer Berater war Obama beim Anheizen der militärischen Eskalation viel erfolgreicher als sein Vorgänger im Weißen Haus, der kürzlich vom Kriegsverbrecher-Tribunal in Kuala Lumpur für „Verbrechen gegen den Frieden“ verurteilt wurde. ( hier)
Auch gegenwärtig laufen in verschiedenen Teilen der Welt (damit zusammenhängende) Aktionen des Militärs und der Geheimdienste der USA. Nach bereits vorliegenden Kriegsplänen für die Großregion, die vom Mittleren Osten bis nach Zentralasien reicht, müssten jetzt koordinierte Aktionen gegen den Iran, Syrien und Pakistan erfolgen, aus denen ein zusammenhängender regionaler Kriegsschauplatz entstünde. Die dreibereits vorhandenen Kriegsschauplätze Irak, Afghanistan und Palästina würden mit (den neuen Brennpunkten) zu einem großen Kriegsschauplatz verschmelzen, der von der syrisch-libanesischen Mittelmeerküste bis zur Grenze Afghanistans und Pakistans mit China reicht.
Auch Israel, der Libanon und die Türkei würden in den Konflikt hineingezogen. Es ist wichtig, die Geschichte dieser militärischen Agenda zu untersuchen – einschließlich der darin für Israel vorgesehen Rolle. Die (Streitkräfte der) wichtigsten Partner der Kriegskoalition – USA, Großbritannien, Israel und Türkei – befinden seit 2005 in „erhöhter Alarmbereitschaft“. Das Kommando über einen Militäreinsatz gegen den Iran wurde zentralisiert und liegt beim Pentagon.
Bereits 2005 wurde USSTRATCOM -das Strategische Kommando der USA- ( hier ) zum „führenden Kampfkommando für die Integration und Synchronisation von Maßnahmen des US-Verteidigungsministeriums gegen Massenvernichtungswaffen“ bestimmt. Dieses Kampfkommando ist auch zuständig für die Zusammenarbeit mit den Verbündeten der USA in der NATO, mit Israel und mit mehreren arabischen Staaten in vorderster Front, die dem Mediterranean Dialogue der NATO angehören.
Das USSTRATCOM hat zur Durchführung seines Auftrages eine eigene Kommandoeinheit eingerichtet, das „Joint Functional Component Command Space and Global Strike / JFCCSGS“ (die Komponente des Kommandos für den Weltraum und den globalen Krieg, das für gemeinsame Operationen zuständig ist.( hier)
Das JFCCSGS erhielt den Auftrag, einen Atomangriff auf den Iran vorzubereiten – in Übereinstimmung mit dem Nuclear Posture Review / NPR 2002 (dem Prüfbericht zur atomaren Lage), der im gleichen Jahr auch vom US-Kongress gebilligt wurde ( hier ). Der NPR sieht den Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen Schurkenstaaten [wie den Iran], sondern auch gegen Russland und China vor. Die praktische Durchführung des „Global Strike“ (des globalen Atomkrieges) wird im CONPLAN 8022 (im Konzeptplan 8022) skizziert. Dieser Plan wird als „Handlungsanweisung“ beschrieben, „aus der Navy und Air Force Einsatzpläne für ihre Atom-U-Boote und Atombomber entwickeln sollen“. CONPLAN 8022 ist der Rahmenplan für alle strategischen Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen vorsehen. ( hier )
Baut eine neue Antikriegsbewegung auf! SAGT NEIN zum Dritten Weltkrieg! Die Antikriegsbewegung ist in einer Krise: In ihr aktive zivile Organisation sind falsch informiert, werden manipuliert oder vereinnahmt. Viele progressive Menschen fallen auf den Anspruch der NATO herein, „Verantwortung zum Schützen“ zu tragen und „humanitäre Absichten“ zu verfolgen, sodass diese ihre Kriegspläne mit (weitgehender) Billigung der Zivilgesellschaft umsetzen kann. Es ist unbedingt erforderlich, die Antikriegsbewegung auf einer völlig neuen Basis wieder aufzubauen.
Massendemonstrationen und Antikriegsproteste sind nicht genug. Wir müssen ein breit angelegtes, gut organisiertes nationales und internationales Graswurzel-Friedensnetzwerk aufbauen, das gegen die Herrschaftsstrukturen der Mächtigen aufbegehrt. Die Menschen müssen nicht nur gegen die militärischen Pläne mobilisiert werden, sie müssen sich auch gegen die Autorität des Staates und seiner Diener auflehnen.
Wenn wir die Kriegsvorbereitungen stoppen wollen, müssen wir der Medienkampagne entgegentreten, die sie in den Augen der Öffentlichkeit rechtfertigt. Vor allem müssen wir über die Vertauschung der Rollen aufklären, die Täter zu Opfern macht. Die Menschen müssen erkennen, dass nicht nur die Behauptung, „wir müssen das Böse in all seinen Formen bekämpfen, um den westlichen Lebensstil zu retten“, eine Lüge ist.
Wir müssen vor allem die „große Lüge“ entlarven, die Krieg als ein „humanitäres Unternehmen“ darstellt, wenn wir das kriminelle Projekt der globalen Zerstörung noch stoppen wollen, das nur der Profitmaximierung (der Rüstungsindustrie) dient. Diese nur auf Profit ausgerichtete militärische Agenda zerstört alle menschlichen Werte und macht die Menschen zu gefühllosen Zombies.
Es muss verstanden werden, dass jeder Krieg, unabhängig von seiner Rechtfertigung, nach den Kriterien des Nürnberger Prozesses ( hier ) ein „Verbrechen gegen den Frieden“ ist.
George W. Bush und Anthony L. Blair wurden vom Kriegsverbrecher-Tribunal in Kuala Lumpur verurteilt, weil sei einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen den Irak geführt haben. Kriegsverbrechen haben jedoch nicht nur der ehemalige US-Präsident und der britische Premierminister begangen. Es gibt auch viele neue Kriegsverbrecher – zum Beispiel Barack Hussein Obama, den (heutigen) Präsidenten der USA.
Alle Staatsoberhäupter und Regierungschefs der Staaten, die unter dem Vorwand, „Verantwortung zum Schützen“ zu tragen, die Angriffskriege der USA, der NATO und Israels unterstützen, sind nach dem Völkerrecht Kriegsverbrecher. Die Forderung nach Absetzung (und Bestrafung) der Kriegsverbrecher in höchsten Staatsämtern muss zum zentralen Anliegen einer neuen, wirksameren Antikriegsbewegung werden.
Der Dritte Weltkrieg kann nur verhindert werden, wenn die Bürger gegen ihre Regierungen aufstehen, ihnen ihre Kriegsverbrechen vorhalten, ihre gewählten Vertreter unter Druck setzen und sich auf lokaler Ebene in Dörfern, Stadtteilen und Städten zusammenschließen, um ihre Mitbürger über die verheerenden Auswirkungen eines globalen Krieges aufzuklären und Diskussionen in den Streitkräften anzustoßen.
Seit Beginn des Jahres 2005 haben bereits verschiedene militärische Übungen (der US-Streitkräfte) stattgefunden. In Erwartung eines von den US-Streitkräften unterstützten Angriffs haben auch die iranischen Streitkräfte im Dezember große Militärmanöver im Persischen Golf durchgeführt. Seit Anfang 2005 gibt es einen intensiven diplomatischen Pendelverkehr zwischen Washington, Tel Aviv, Ankara und dem NATO-Hauptquartier in Brüssel. Ende 2005 hat CIA Direktor Porter Goss bei einem Besuch in Ankara den türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan „um politische und logistische Unterstützung für Luftangriffe gegen atomare und militärische Ziele im Iran“ gebeten.
Nach einer Meldung des Deutschen Depeschen-Dienstes / DDP vom 30. Dezember 2005 hat Goss „den türkischen Geheimdienst um eine intensive Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Überwachung der Operation ersucht“. Gleichzeitig hat der (israelische) Premierminister Ariel Sharon den israelischen Streitkräften grünes Licht für Angriffe (auf den Iran) Ende März [2006] gegeben.
Alle israelischen Spitzenleute haben sich für einen Ende März 2006 beginnenden Angriff auf den Iran ausgesprochen.
… Ende März wird auch der IAEA-Bericht über das iranische Atomprogramm an die UNO erwartet. Israelische Politiker hoffen, mit ihren Drohungen den Bericht beeinflussen oder wenigstens zweideutige Aussagen erzwingen zu können, die es ihren ausländischen Unterstützern ermöglichen, im UN-Sicherheitsrat Sanktionen (gegen den Iran) durchzusetzen oder mit denen sich israelische Militäraktionen rechtfertigen lassen. Der von den USA unterstützte Angriffsplan wurde auch von der NATO gebilligt, zum jetzigen Zeitpunkt ist aber noch nicht klar, in welcher Form sie sich an den geplanten Luftangriffen beteiligen wird.
„Schock und Entsetzen“ - Die verschiedenen Komponenten des Militäreinsatzes stehen unter US-Kommando und werden vom Pentagon und vom USSTRATCOM auf der Offutt Air Base in Nebraska (hier) koordiniert.
Die von Israel angekündigten Aktionen werden in enger Koordination mit dem Pentagon durchgeführt. Die Kommandostruktur der Operation wird zentralisiert, und der Startschuss für die Militäroperation bleibt Washington vorbehalten. Militärische US-Quellen haben bestätigt, dass ein Luftkrieg gegen den Iran mit voller Wucht erfolgen soll, vergleichbar mit den unter der Parole „Shock and Awe“ (Schock und Entsetzen) durchgeführten zahlreichen Bombenangriffen auf den Irak im März 2003: Amerikanische Luftangriffe auf den Iran würden das Ausmaß des 1981 durchgeführten israelischen Angriffs auf den irakischen Atomreaktor Osirak ( hier ) weit übertreffen, und eher den Anfangstagen des 2003 geführten Luftkriegs gegen den Irak ähneln.
Die Militärplaner könnten ihre Zielliste auf die wichtigsten Atomanlagen beschränken… oder, wenn die US-Regierung das wünscht, auch eine umfassende Bombardierung aller mit Massenvernichtungswaffen in Verbindung zu bringenden Einrichtungen und aller iranischen Streitkräfte vorsehen, die den US-Streitkräften im Irak gefährlich werden könnten. ( hier )
Im November [2005] führte das Strategic Command der USA ein großes Manöver durch, um den Plan für einen globalen Krieg zu testen. Die Übung lief unter dem Code-Namen „Global Lightening“ (Globales Leuchten). Dabei wurde ein Angriff auf einen „fiktiven Feind“ mit konventionellen und atomaren Waffen geübt. Nach dem Manöver „Global Lightening“ versetzte das Strategic Command die USStreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft.
Allgemeine Zustimmung zu einem Atomkrieg - Aus der Europäischen Union erhob sich kein Widerspruch.
Es gibt ständig Beratungen zwischen Washington, Paris und Berlin. Im Gegensatz zu dem Überfall auf den Irak, dem Frankreich und Deutschland auf diplomatischer Ebene widersprachen, ist es Washington gelungen, sowohl in der NATO als auch im UNSicherheitsrat “Einigkeit“ zu erzielen. Dadurch fühlt es sich zu einem Atomkrieg ermächtigt, unter dessen Auswirkungen große Teile des Mittleren Ostens und Zentralasiens zu leiden hätten. Außerdem sind mehrere arabische Frontstaaten [die Arabische Liga] stillschweigend zu Partnern bei dem militärischen Projekt der USA und Israels geworden.
Vor einem Jahr – im November 2004 – trafen sich im NATO-Hauptquartier in Brüssel führende israelische Militärs mit führenden Militärs aus sechs Anrainerstaaten des Mittelmeeres – aus Ägypten, Jordanien, Tunesien, Marokko, Algerien und Mauretanien. [Die Arabische Liga und Israel arbeiten mittlerweile Hand in Hand.] Die NATO und Israel haben ein gemeinsames Protokoll unterzeichnet. Im Anschluss an dieses Treffen wurde vor der Küste Syriens ein gemeinsames Manöver abgehalten, an dem die USA, Israel und die Türkei beteiligt waren ( hier ), und im Februar 2005 nahm Israel zusammen mit mehreren arabischen Staaten an militärischen Übungen und „Antiterrormanövern“ teil.
In fast allen Medien wird der Iran als „Bedrohung für den Weltfrieden“ dargestellt. Die Antikriegsbewegung hat die Medienlügen einfach geschluckt. Die Tatsache, dass die USA und Israel einen atomaren Holocaust im Mittleren Osten planen, steht nicht auf der Tagesordnung der Kriegs- und Globalisierungsgegner. Die „chirurgischen Eingriffe“ (mit bunkerbrechenden Atomwaffen) werden der Weltöffentlichkeit als einziges Mittel verkauft, mit dem der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen gehindert werden kann.
Uns sagt man, es handle sich nicht um einen Krieg, sondern um eine friedenserhaltende Militäroperation, zu der eben Luftangriffe auf die Atomanlagen des Irans notwendig seien.
Mini-Atombomben: „Unschädlich für Zivilisten“ - Die Presseberichte über bestimmte Aspekte der geplanten Militäroperation dienen vor allem dazu, ihr tatsächliches Ausmaß zu verbergen und den geplanten Einsatz von taktischen Atomwaffen zu verschleiern. Die Kriegsplan beruht auf der „Doktrin vom präemptiven Atomkrieg“ der Bush-Administration aus dem Nuclear Posture Review von 2002.
Die Medien haben durch Desinformation alles versucht, um die verheerenden Folgen einer Militäroperation zu verbergen, die den Einsatz von Atomsprengköpfen gegen den Iran vorsieht. Über die Tatsache, dass bei den geplanten „chirurgischen Eingriffen“ neben konventionellen Bomben auch Atomwaffen verwendet werden sollen, wird nicht (informiert und) diskutiert.
Nach einem Senatsbeschluss aus dem Jahr 2003 gelten die neuem taktischen Atomwaffen als „Mini-Nukes“ (Mini-Atombomben) mit geringer Sprengkraft; obwohl sie die bis zu sechsfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe haben, sollen sie „unschädlich für Zivilisten“ sein, weil sie erst tief im Boden explodieren.
Mit seinem neuen Mandat ist das USSTRATCOM zuständig für die „Aufsicht über einen globalen Krieg“, der sowohl mit konventionellen als auch mit atomaren Waffen geführt wird. Im Militärjargon heißt das: Ihm wurde die Rolle „der globalen Integrations-Instanz zugewiesen, die Operationen im Weltraum, die Kommunikation, die Raketenabwehr, die weltweiten Kommando- und Kontrollfunktionen, die Geheimdienste, die Aufklärung und Überwachung, den globalen Atomkrieg und die strategische Abschreckung zu koordinieren hat“.
Im Januar 2005, zu Beginn des militärischen Aufmarsches gegen den Iran, wurde USSTRATCOM zum „führenden Kampfkommando für die Integration und Synchronisation von Maßnahmen des US-Verteidigungsministeriums gegen Massenvernichtungswaffen“ bestimmt.
Zur Durchführung dieses Auftrages wurde eine eigene Kommandoeinheit gegründet, das „Joint Functional Component Command Space and Global Strike / JFCCSGS“. Das JFCCSGS erhielt den Auftrag, einen Atomangriff vorzubereiten – in Übereinstimmung mit dem Nuclear Posture Review / NPR 2002 (dem Prüfbericht zur atomaren Lage), der im gleichen Jahr auch vom US-Kongress gebilligt wurde.
Der NPR sieht den Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen Schurkenstaaten, sondern auch gegen Russland und China vor.
CONCEPT PLAN (CONPLAN) 8022
Das JFCCSGS ist in erhöhter Alarmbereitschaft, um jederzeit Atomangriffe auf den Iran oder Nordkorea auslösen zu können. Die praktische Durchführung des „Global Strike“ (des globalen Atomkrieges) wird im CONPLAN 8022 skizziert. Dieser Plan wird als „Handlungsanweisung“ beschrieben, „aus der Navy und Air Force Einsatzpläne für ihre Atom-U-Boote und Atombomber entwickeln sollen“.
CONPLAN 8022 ist der Rahmenplan für alle strategischen Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen vorsehen. Er ist auf diese neuartigen Bedrohungen ausgerichtet – auf den Iran und Nordkorea, ebenso auf Staaten, die Atomwaffen weitergeben könnten, und auch auf Terroristen,“ sagte er. „Nirgendwo steht, dass CONPLAN 8022 in begrenzten Atomkriegen nicht auch für Angriffe auf Ziele in Russland und China benutzt werden könnte.“
(Mit dieser Aussage wird Hans Kristensen vom Nuclear Information Project (nukestrat) von einer japanischen Nachrichtenagentur für Wirtschaftsfragen zitiert.
Das JFCCSGS erhielt den Auftrag, CONPLAN 8022 umzusetzen, mit anderen Worten, einen Atomkrieg gegen den Iran auszulösen. Wenn der Oberkommandierende (das war damals) George W. Bush den Verteidigungsminister dazu auffordert, beauftragt dieser den US-Generalstab, CONPLAN 8022 umzusetzen.
CONPLAN unterscheidet sich von anderen militärischen Planungen dadurch, dass er keinen Einsatz von Bodentruppen vorsieht. CONPLAN 8022 sieht im Unterschied zu anderen Kriegsplänen nur eine begrenzte Operation ohne Bodentruppen vor. In einem typischen Kriegsplan ist das Zusammenwirken aller Streitkräfte – in der Luft, auf dem Boden und auf See – beschrieben und er berücksichtigt auch die logistischen und die politischen Probleme, die bei länger andauernden Operationen zu erwarten sind. … Der globale Atomkrieg ist offensiv und wird bei einer plötzlich auftretenden Bedrohung auf Anordnung des Präsidenten ausgelöst.
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