Der dritte Tag auf der Frankfurter Buchmesse

Von Inadegenaar
[WERBUNG - unbezahlt, ohne Kenntnis der Beworbenen]
Der dritte Tag, Samstag, war für uns gleichzeitig der

Messe Frankfurt/M., Torhaus

letzte Messetag. Zum ersten Mal begann der Buchverkauf bereits heute und nicht erst am Sonntag.

An gefühlt jeder Ecke signierten Autoren ihre Bücher. Die Schlange der Menschen, die dafür anstanden, dass zum Beispiel Sebastian Fitzek seinen Namen in ihr Buch schreibt, war lang und länger. Auch andere Namen verfehlten nicht ihre Wirkung: Peter Wohlleben, Gaby Hauptmann, Ulrich Tukur oder der frisch gekürte Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Sebastião Salgado zeigten jedem, den es interessierte, dass sie in der Lage sind, mit einem Kugelschreiber umzugehen. Sie und im Laufe des Vormittags 36 weitere bekannte und weniger bekannte Autorinnen und Autoren haben in der Halle, in der auch die größten Publikumsverlage ihre Stände hatten, Besucher angezogen. Nachmittags dürfte die Zahl der Signierstunden ähnlich hoch gewesen sein.
Die Folge: Insbesondere diese Halle platzte aus allen Nähten. Zeitweise ging nichts mehr, und die Menschen kamen nur zentimeterweise voran. Oft war es nicht mehr möglich, zu den einzelnen Ständen zu kommen. Nach meinem Geschmack war das zu viel Kontakt.
Sobald wir konnten, haben wir diese Halle verlassen und uns die Stände der unabhängigen Verlage angesehen, die eine Etage höher ihre Programme vorstellten. Dort war es deutlich leerer. Ein Verleger kommentierte die drängende Enge im Erdgeschoss auf eine sehr spezielle Weise: Wenn es unten so voll sei, würden mehr Besucher zu ihnen nach oben gespült. Ich hoffe sehr, dass das nicht seine Wahrnehmung war: Dass die Leute sich gewissermaßen nach oben "verirren", um mal wieder durchzuatmen. 
Ich habe mich da umgesehen und kann sagen: Das haben die Aussteller dort nicht verdient. Die Etage bot eine große Bandbreite sehr unterschiedlicher Titel. Unabhängige Verlage sind häufig experimentierfreudiger und nehmen Bücher in ihr Programm auf, die die Publikumsverlage nicht mit der Zange anfassen würden. In diesen Verlagen steckt reichlich Herzblut; manche haben sich in einer Nische etabliert, andere sind weniger festgelegt.
Da gibt es beispielsweise Verlage, die sich auf Theater- oder Filmliteratur (Alexander Verlag), maghrebinische Titel (Donata Kinzelbach Verlag) oder internationale Krimis (Polar Verlag) spezialisiert haben. Irgendwo wird hier jeder fündig.
Und dann habe ich Bücher gesehen, bei denen ich mich gefragt habe, wie viele Käufer sich für sie finden werden. Eine Auswahl:
Die Geschichte der Zigarettenindustrie 1862 - 1845 heißt dieses Buch. Bei diesem Thema kann ich mir noch vorstellen, dass sich Interessenten finden.









Bei Kanaldeckel aus aller Welt fällt es mir schon schwerer zu glauben, dass sich hierfür viele Leser begeistern können. Aber es scheint ja einen Kreis von Menschen zu geben, für die Kanaldeckel das sind, was für andere Briefmarken oder Bücher sein können. Aber: Gibt es Leute, die Kanaldeckel sammeln?
Beim Anblick dieses Buches hatte ich auf den ersten Blick keine Vorstellung davon, was sich zwischen den Einbanddeckeln verbergen könnte. Bei dem Wort  Maubeschau hatte ich keinerlei Assoziationen. Der Untertitel ist auf diesem Foto schlecht zu erkennen, darum liefere ich hier den Link zum Buch:  https://maubeschau.de/
Wäret ihr von allein darauf gekommen?
Ich habe zum Schluss noch Gespräche mit Verlagen geführt, mit einem von ihnen zum ersten Mal. Das war sehr interessant, und ich freue mich schon darauf, sie bei einer der nächsten Messen wieder zu besuchen.
Das ist der letzte Beitrag über die Frankfurter Buchmesse 2019. Im Laufe der Woche wird es noch auf dem "Gruselblog" einen weiteren Text zum Thema 'Mobilität auf der Buchmesse' geben, was die An- und Abreise einschließt.