Es gibt einen Boxer in Deutschland, der nicht müde wird, seinen Anspruch zu verkünden, die Besten boxen zu wollen. Dieser Boxer heißt Felix Sturm, und er ist der amtierende Super Champion der WBA im Mittelgewicht. Sturm (39 Kämpfe, 36 Siege, 15 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO, 1 Unentschieden) zog sogar vor Gericht, um von seinem damaligen Veranstalter frei zu kommen, der ihm eben nicht die Kämpfe besorgt hatte, die er haben wollte. Nun müsste eigentlich der als Adnan Catic geborenen Leverkusener am Ziel seiner Wünsche sein. Er ist unabhängig, und er hat einen eigenen Fernsehvertrag mit SAT1.
Nun … – war da nicht doch noch irgendetwas? Genau: Er wollte doch gegen die Besten kämpfen. Eben das, was er als Anspruch immer und immer formuliert hat, will oder kann Sturm nun nicht einlösen. Nicht einer seiner Gegner, die er oder seine Agentur Ufa Sports aussuchen, war, so jedenfalls meine Meinung, auch nur in der Nähe der Besten angesiedelt.
Schauen wir uns also mal seinen nächsten Gegner, gegen den er am 02.12.2011 in Mannheim boxen will, an. Er heißt Martin Murray (23 Kämpfe, 23 Siege, 10 durch KO). Der ungeschlagenen Murray ist die Nummer 31 der unabhängigen Weltrangliste und die Nummer 3 der englischen Rangliste. Vor ihm, in der englischen Rangliste, ist Matthew Macklin (31 Kämpfe, 28 Siege, 19 durch KO, 3 Niederlagen 1 durch KO), gegen sich Sturm am 25.06.2011 furchtbar schwer tat und gegen den er so gerne eine Rückkampf gemacht hätte, wenn er ihn denn hätte organisieren können oder wollen. Und dann ist da Darren Barker (24 Kämpfe, 23 Siege, 14 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO), der seinen letzten Kampf durch KO verlor.
Murray reiht sich m. E. also nahtlos in die Reihe der zweitklassigen Boxern, die Felix Sturm im letzten Jahr boxte. Wann will er denn nun endlich anfangen, seinen Anspruch einzulösen?
© Uwe Betker