Jedes Jahr in den ersten Märztagen erinnere ich mich besonders intensiv an den Countdown bis zur Geburt des Großen und blättere gern in meinem Kalender. Die Tage vom 1. März, seinem errechneten Geburtstermin, bis zum 6. März, seinem Geburtstag, verursachen mir noch heute, 5 Jahre später, ein Gefühl der Aufregung und des Zwischen-Himmel-und-Erde-Seins. Ich weiß noch genau, wie ich mich damals fühlte, auf jede Regung im Bauch lauschte, alles als das vorerst letzte Mal ohne Baby bewusst wahrnahm. An manchen Tagen war ich euphorisch, stolz, dass ich noch so fit und agil war und alles, wirklich alles vorbereitet hatte, an anderen Tagen hatte ich Angst, Angst vor der Geburt und dem Zug, der da unstoppbar auf mich zugereist kam. Ich hatte nie Angst vor dem, was danach kommen könnte, ich fühlte mich gut präpariert und freute mich, in den Frühling mit meinem Baby gehen zu können.
Quelle: Pixabay
Ich habe bis zum 30. Dezember 2010 gearbeitet, hatte danach Resturlaub und mein Mutterschutz begann offiziell am 18. Januar 2011. Im Januar lag das Baby so ungünstig wahrscheinlich auf einem Nerv, dass ich oft starke Schmerzen hatte, besonders wenn ich länger saß und dann aufstand. Ansonsten fühlte ich mich relativ fit. Meine Eltern besuchten uns noch einmal, ich ging viel spazieren, telefonierte lange mit einer Co-schwangeren Freundin und absolvierte Arzt- und sonstige Termine. Im Februar hatte sich mein Baby gedreht und die starken Schmerzen waren weg. Ich schloss den Geburtsvorbereitungskurs ab, meldete mich zur Geburt im Krankenhaus an und wir besuchten 2 Wochen vor dem ET noch 2 Partnerkurse im Hebammenhaus. Unter den dort anwesenden Frauen war ich die erste, die entbinden sollte, und das verursachte mir schon ziemlich Muffensausen. Ansonsten war ich auch im Februar oft zweimal täglich spazieren und trotzdem zogen sich die Tage manchmal wie Kaugummi. Der Mutterschutz vor der Geburt des Großen war die erste und einzige Zeit meines Lebens, wo ich mich tatsächlich allein zuhause langweilte. Am Abend wartete ich auf den Mann und an den Wochenenden wollte ich noch viel unternehmen. Das war für meinen Mann sicherlich etwas anstrengend.
Ab Mitte Februar rechnete ich eigentlich täglich damit, dass das Baby sich auf den Weg macht. Er war bis zum Schluss sehr aktiv und wild im Bauch und ich dachte nicht, dass er über Termin geht. Das dachte ich allerdings bei der Kleinen noch viel weniger und sie war dann 9 Tage über Termin:-)
Der letzte Museums- und der letzte Kinobesuch fanden 10 Tage vor dem ET statt, der letzte mittelgroße Ausflug 3 Tage vor ET. Ich war also wirklich bis zum Schluss aktiv und alle staunten, dass ich das nicht nur schaffte, sondern sogar der treibende Part dabei war.
Am ET, dem 1. März 2011, war ich vormittags beim CTG und abends besuchten uns Freunde mit ihrer neugeborenen Tochter, die wir zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Das war sehr skurril, besonders an diesem Datum. Ich weiß noch genau, wie der frischgebackene Papa seine Tochter heftigst schuckelte, weil sie etwas unruhig war. Sie hat nicht geschrien oder so, aber er zog sich in eine dunkle Ecke zurück und schuckelte sie auf und ab. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich noch nicht, dass wir dies monatelang ebenfalls tun würden, um den Großen halbwegs zu beruhigen. Ich dachte überhaupt an nichts Unvorhersehbares, Dramatisches, Aus-der-Bahn-Werfendes. Ich dachte nur an die Geburt, die unberechenbare Situation. Alles andere würde sich schon fügen, weil ja alles gut vorbereitet war. (haha)
Zwei Tage später war ich wieder beim CTG. Keine Auffälligkeiten. Am nächsten Morgen, Freitag dem 4. März, verlor ich etwas Flüssigkeit und dachte, ich hätte einen Blasensprung. Da der Kopf des Babys noch nicht fest im Becken war, bestellten wir einen Krankentransport und ließen uns ins Krankenhaus fahren. Die Treppe musste ich allerdings allein hinunterlaufen und hatte furchtbare Angst, dass dies dem Baby schaden könnte. Ich wurde untersucht, der Blasensprung bestätigte sich nicht und ich sollte wieder nach Hause gehen. Ehrlich gesagt, wäre ich am liebsten dort geblieben, in der geschützten Atmosphäre der Klinik, und hätte einfach gern gewartet, bis die Geburt losgeht. Es ist merkwürdig, wenn man ins Krankenhaus fährt, weil man denkt, das Baby kommt, und fährt wieder mit dickem Bauch nach Hause.
Am Samstag, 5. März, putzten wir wie verrückt, wuschen den Wäschekorb leer und machten alles bereit. Im Bauch war es ruhig. Letzte Fotos wurden geschossen. Am Nachmittag holten wir uns indisches Essen und verlebten einen geruhsamen Tag. Um 2:15 Uhr in der Nacht begannen die Wehen, durch menschenleere Straßen fuhren wir am Sonntag Morgen in die Klinik und um 15:40 Uhr am 6. März 2011 wurde der Große geboren. Und morgen wird er 5 Jahre alt.
Die Tage bis zur Geburt waren gefühlsmäßig ein merkwürdiger Schwebezustand zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Angst und Vorfreude, zwischen Euphorie und Muffensausen. Ich glaube, wenn Babys über Termin gehen, fühlt sich das Warten nochmal intensiver an als ohnehin schon. Und beim ersten Kind sowieso, wenn man keinerlei Ablenkung hat. War das bei euch auch so? Und die Tage bis zu seinem morgigen Geburtstag sind von Vorfreude und Aufregung geprägt, auf beiden Seiten. Von Wehmut dagegen überhaupt nicht.
Quelle: Pixabay
Ich habe bis zum 30. Dezember 2010 gearbeitet, hatte danach Resturlaub und mein Mutterschutz begann offiziell am 18. Januar 2011. Im Januar lag das Baby so ungünstig wahrscheinlich auf einem Nerv, dass ich oft starke Schmerzen hatte, besonders wenn ich länger saß und dann aufstand. Ansonsten fühlte ich mich relativ fit. Meine Eltern besuchten uns noch einmal, ich ging viel spazieren, telefonierte lange mit einer Co-schwangeren Freundin und absolvierte Arzt- und sonstige Termine. Im Februar hatte sich mein Baby gedreht und die starken Schmerzen waren weg. Ich schloss den Geburtsvorbereitungskurs ab, meldete mich zur Geburt im Krankenhaus an und wir besuchten 2 Wochen vor dem ET noch 2 Partnerkurse im Hebammenhaus. Unter den dort anwesenden Frauen war ich die erste, die entbinden sollte, und das verursachte mir schon ziemlich Muffensausen. Ansonsten war ich auch im Februar oft zweimal täglich spazieren und trotzdem zogen sich die Tage manchmal wie Kaugummi. Der Mutterschutz vor der Geburt des Großen war die erste und einzige Zeit meines Lebens, wo ich mich tatsächlich allein zuhause langweilte. Am Abend wartete ich auf den Mann und an den Wochenenden wollte ich noch viel unternehmen. Das war für meinen Mann sicherlich etwas anstrengend.
Ab Mitte Februar rechnete ich eigentlich täglich damit, dass das Baby sich auf den Weg macht. Er war bis zum Schluss sehr aktiv und wild im Bauch und ich dachte nicht, dass er über Termin geht. Das dachte ich allerdings bei der Kleinen noch viel weniger und sie war dann 9 Tage über Termin:-)
Der letzte Museums- und der letzte Kinobesuch fanden 10 Tage vor dem ET statt, der letzte mittelgroße Ausflug 3 Tage vor ET. Ich war also wirklich bis zum Schluss aktiv und alle staunten, dass ich das nicht nur schaffte, sondern sogar der treibende Part dabei war.
Am ET, dem 1. März 2011, war ich vormittags beim CTG und abends besuchten uns Freunde mit ihrer neugeborenen Tochter, die wir zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Das war sehr skurril, besonders an diesem Datum. Ich weiß noch genau, wie der frischgebackene Papa seine Tochter heftigst schuckelte, weil sie etwas unruhig war. Sie hat nicht geschrien oder so, aber er zog sich in eine dunkle Ecke zurück und schuckelte sie auf und ab. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich noch nicht, dass wir dies monatelang ebenfalls tun würden, um den Großen halbwegs zu beruhigen. Ich dachte überhaupt an nichts Unvorhersehbares, Dramatisches, Aus-der-Bahn-Werfendes. Ich dachte nur an die Geburt, die unberechenbare Situation. Alles andere würde sich schon fügen, weil ja alles gut vorbereitet war. (haha)
Zwei Tage später war ich wieder beim CTG. Keine Auffälligkeiten. Am nächsten Morgen, Freitag dem 4. März, verlor ich etwas Flüssigkeit und dachte, ich hätte einen Blasensprung. Da der Kopf des Babys noch nicht fest im Becken war, bestellten wir einen Krankentransport und ließen uns ins Krankenhaus fahren. Die Treppe musste ich allerdings allein hinunterlaufen und hatte furchtbare Angst, dass dies dem Baby schaden könnte. Ich wurde untersucht, der Blasensprung bestätigte sich nicht und ich sollte wieder nach Hause gehen. Ehrlich gesagt, wäre ich am liebsten dort geblieben, in der geschützten Atmosphäre der Klinik, und hätte einfach gern gewartet, bis die Geburt losgeht. Es ist merkwürdig, wenn man ins Krankenhaus fährt, weil man denkt, das Baby kommt, und fährt wieder mit dickem Bauch nach Hause.
Am Samstag, 5. März, putzten wir wie verrückt, wuschen den Wäschekorb leer und machten alles bereit. Im Bauch war es ruhig. Letzte Fotos wurden geschossen. Am Nachmittag holten wir uns indisches Essen und verlebten einen geruhsamen Tag. Um 2:15 Uhr in der Nacht begannen die Wehen, durch menschenleere Straßen fuhren wir am Sonntag Morgen in die Klinik und um 15:40 Uhr am 6. März 2011 wurde der Große geboren. Und morgen wird er 5 Jahre alt.
Die Tage bis zur Geburt waren gefühlsmäßig ein merkwürdiger Schwebezustand zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Angst und Vorfreude, zwischen Euphorie und Muffensausen. Ich glaube, wenn Babys über Termin gehen, fühlt sich das Warten nochmal intensiver an als ohnehin schon. Und beim ersten Kind sowieso, wenn man keinerlei Ablenkung hat. War das bei euch auch so? Und die Tage bis zu seinem morgigen Geburtstag sind von Vorfreude und Aufregung geprägt, auf beiden Seiten. Von Wehmut dagegen überhaupt nicht.