Inhalt:
Der junge Schwarze Cecil Gaines wird nach dem Tod seiner Eltern vom Plantagenarbeiter zum Hausdiener befördert. Der Job als Butler macht ihm Spaß und scheint ihm zu liegen. Er liegt ihm sogar so sehr, dass er nach einigen Umwegen schließlich eine langlebige Karriere im Weißen Haus in Washington macht: von 1952 bis 1986 arbeitet Cecil (Forest Whitaker) dort und steht im persönlichen Dienst des jeweiligen US-Präsidenten. Dabei erlebt er diverse Hausherren, darunter John F. Kennedy (James Marsden) und Dwight D. Eisenhower (Robin Williams). Doch so erfolgreich er im Job ist, umso schwerer läuft es bei ihm Zuhause ab. Sein Sohn Louis (David Oyelowo) verabscheut die Arbeit seines Vaters und engagiert sich lieber in einer Bürgerrechtsbewegung für die Belange der Afroamerikaner um sich später der radikalen “Black Panther”-Bewegung anzuschließen. Doch als die Bewegung größer und bekannter wird, fallen die Entscheidungen des Sohnes auch auf Cecil zurück.
Fazit:
Wie schon gesagt hatte ich riesige Erwartungen an Der Butler, die aber wahrscheinlich nur schwer zu erfüllen waren. Um es auch gleich vorweg zu nehmen, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, was aber nicht heißt, dass der Film schlecht gewesen wäre. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich fand Der Butler sogar ausgesprochen gut. Mir hat gefallen wie der Film das Thema der Rassentrennung aufnimmt. Er zeigt nicht nur, wie die Schwarzen diskriminiert wurden, sondern auch wie sie für ihre Rechte gekämpft haben und das trotz des größten Widerstandes. Mir fällt da auch spontan eine ganz bestimmte Szene ein: Eine kleine Gruppe farbiger Jugendlicher geht in ein Diner und setzt sich an den Teil des Tresens, an dem nur Weiße sitzen dürfen. Sie geben ihre Bestellung auf und warten. Daraufhin versuchen ein paar Weiße sie aus dem Diner zu schmeißen. Sie beschimpfen sie, sie leeren Milch über sie um ihnen zu zeigen, dass sie Aufgrund ihrer Hautfarbe nicht hier sitzen dürfen und lassen letztendlich das Diner durch die Polizei räumen. Doch diese Szene ist wie ich finde einer der besten des Films. Hier sind so viele Emotionen und so viel negative Gefühle in einer Szene von wahrscheinlich nicht mal 2 Minuten eingefangen, die bei mir aber jetzt noch für Gänsehaut sorgt.
Was also das bildliche, aber auch das musikalische Ambiente des Films angeht, muss ich sagen, hätte man hier eigentlich nicht viel besser machen können. Meine Kritik bezieht sich vielmehr auf den Spannungsbogen des Films. Der Film muss aus meiner Sicht doch das ein oder andere Tal durchlaufen und schafft es einfach nicht den Zuschauer oder in diesem Fall mich, die Längen des Films angenehm zu überspielen, so dass man am Ende zufrieden aus dem Kino geht. Ich war eher ein wenig enttäuscht, vielleicht auf Grund der Tatsache, dass ich ja einen richtigen Oscarfavoriten erwartet habe, der Film aber nicht sein volles Potential ausschöpft. Die Dialoge sind hin und wieder zu lahm und man stellt fest, dass der Film sich in kleinen Handlungssträngen verläuft, die nur bedingt zum eigentlichen Thema beitragen.
Dagegen habe ich mich über die Besetzung im Film riesig gefreut, denn diese ist schlicht genial und wiederum absolut oscarwürdig. Aus diesem Grund wäre es mir am Liebsten, heute mal nicht besonders auf ide schauspielerischen Leistungen einzugehen, denn egal wen ich hier erwähne, ich übergehe damit einen Anderen. Trotzdem muss ich ein besonderes Lob an Oprah Winfrey, Forest Whitaker und Robin Williams in seiner kurzen Rolle aussprechen, denn die drei haben mich besonders beeindruckt. Aber ihr seht schon allein an der Tatsache, dass ich nicht nur einen Schauspieler hervorheben kann, wie gut die Leistungen aller waren.
Was bleibt mir also zum Abschluss zu sagen? Wahrscheinlich erwartet ihr jetzt einen Tipp, eine Empfehlung oder eine Warnung von mir, aber die kann und will ich heute nicht direkt aussprechen. Sagen kann ich euch aber, dass mich das Thema Rassentrennung in den USA in Filmen eigentlich immer interessiert, da es ein Thema ist das unter die Haut geht. Außerdem mag ich jeden, der in der Einleitung genannten Schauspieler, da hat es dann auch keine Rolle mehr gespielt, dass ich vom Regisseur Lee Daniels noch nicht vollends überzeugt war. Wenn es euch also genau so wie mir geht, dann würde ich mir den Film sicher anschauen. Wenn dem nicht der Fall ist müsst ihr euch überlegen, ob euch gutes und anspruchsvolles Kino zusagt, oder ob ihr lieber bei Mainstream-Unterhaltungsfilmen wie Fack ju Göhte bleibt
Michaels Wertung zu Der Butler:
Hier könnt ihr den Film selbst bewerten
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