Gut gedacht muss nicht gut gemacht sein – das zeigt sich jetzt auch bei Mozillas Browser Firefox, dem sein Hersteller DNS over HTTPS (DoH) beibringen will, um das Surfen sicherer zu machen.
Dadurch werden alle Abfragen des Domain Name Systems (DNS = Internet-Telefonbuch) nur noch über eine sichere Verbindung laufen, was die Gefahr, von einem böswilligen DNS-Server in die Irre geleitet oder abgephisht zu werden, ja durchaus reduzieren kann.
Wie Cloudflare an unsere Surf-Profile kommt
Wenn man allerdings wie Mozilla den DNS-Anbieter Cloudflare aus den USA als einzigen sogenannten Trusted Recursive Resolver (TRR) fest einstellt, über dessen DNS-Server dann alle Adressanfragen laufen, hat dieser die kompletten Surfprofile aller Benutzer des Firefox-Browsers auf seinem System im Trumpland zur beliebigen Verwendung gespeichert.
Das geht von deren Besuchen politischer Seiten bis hin zur letzten Entspannung auf ihrer Lieblings-Porno-Streamingseite…
Finger weg vom Firefox-Browser!
Geil – oder vielleicht doch nicht? Bitte denken Sie in Ihrem eigenen Interesse mal darüber nach und fragen sich, ob Sie wirklich den Online-Nähkurs beim Christlichen Verein Junger Männer (CVJM / YMCA) oder Ihre sonstigen Lieblingsseiten im Internet mit einem Browser besuchen wollen, der ihr komplettes Surfprofil regelmäßig ins Trumpland schickt…
Fachleute warnen vor Firefox mit DoH
Fachleute des Schweizer Open-Source-Dienstleisters Ungleich, Felix von Leitner (Fefe) vom Chaos Computer Club (CCC) und auch die IETF warnen davor, dass die angebliche „Erhöhung der Sicherheit“ durch ein DOH, wie es Mozilla per Update in den Firefox-Browser einbauen will, „irreführend“ ist.
Weitergehende Informationen zu Mozillas DoH-Plänen mit dem Firefox-Browser finden Sie unter anderem beim Webwork-Magazin und bei Heise.