Der Bensberger Schlossweg

Von Daniela Klütsch @landlinien

Schon am Morgen glitzert die Sonne durch unser Schlafzimmerfenster und lockt uns aus den Federn. Ein lauer Wind bewegt die bereits leicht verfärbten Blätter der Linde vor unserer Haustür. Spätsommer in Aussicht. Die perfekte (und gleichzeitig meine liebste) Jahreszeit um wandern zu gehen. Dabei entpuppen sich selbst die im Sommer überlaufenen Kölner Parks als Juwel, so schönt bunt und friedlich werden sie, je mehr sich der Herbst nähert. An diesem Sonntag nehmen wir uns nach einem ausgedehnten Frühstück und lässigem Start um 12 Uhr das Umland von Köln vor und erkunden Bensberg auf dem Bergischen Streifzug Nummer 13, dem Bensberger Schlossweg.

Ausgangspunkt ist das prunke Bensberger Schloss(-hotel), einfach zu erreichen mit der Bahn von Köln aus. Rund um das Schloss ist es noch etwas wuselig, so dass wenig von der Vorstadtidylle zu merken ist, nach der ich mich so gesehnt hab. Hotelgäste und Tagesgäste erkunden das Schloss, schießen Selfies und lassen sich in den angrenzenden Restaurants nieder. Nach ein paar mehr Schritten raus aus dem Wohngebiet und etwas mehr Geduld finde ich sie dann: die Ruhe des Waldes. Vor uns liegt der Lerbacher Wald, durchzogen von einigen Wanderwegen und Wasseradern. Wir folgen weiter dem Streifzug Nummer 13 und biegen nach links zur großen äußeren Runde ab. Insgesamt, so wissen wir nachher, warten insgesamt 11,6 km auf uns.

Nach etwa 20 Minuten treffen wir auf eine Weggabelung und checken sicherheitshalber per GoogleMaps unsere Lage. Zu unserer Überaschung liegt die Grube Cox, ein ehemaliges Abbaugebiet für Dolomit, nur 200 Meter entfernt von unserem Standort. Das lassen wir uns nicht entgehen, zumal Nick schon seit fast zwei Jahren davon schwärmt und mir diesen nur wenig bekannten Ort unbedingt zeigen wollte. Zu Recht! Auf einer Anhöhe angekommen, breitet sich vor uns ein weiter Blick über dieses wunderschöne Naturschutzgebiet aus. So unberührt, so pur, so friedlich. Einzigartig und selten zu finden in Köln. Wie zwei Naturforscher streifen wir bedächtig entlang der Grube, staunen über das kristallklare Wasser und die wie aus dem Nichts gewachsenen Seerosen. Ein besonderer Ort.