Der Bart, der Mann und das dritte Jahrtausend

Von Reini1973
Es gibt Tage, da vergeht die Zeit wie im Flug. Man sitzt im Büro und ist gerade erst angekommen und schon ist es 16h und man ist gezwungen, den geliebten Arbeitsplatz zu verlassen. Es ist allgemein bekannt, dass 15 Minuten ganz unterschiedlich lange sein können. Verbringt man sie damit, einen seiner wichtigsten Triebe zu befriedigen, dann sind sie verdammt kurz. Bei der Darmspiegelung, beim Zahnarzt, oder anderen Situationen, in denen medizinisches Personal in Körperöffnungen nach dem Rechten sieht, sind 15 Minuten endlos lange. Ein Blick auf den Kalender offenbart, dass das auch in größeren Zeiteinheiten so ist. Das erste Monat dieses Jahres ist schon wieder vorbei und seit wir die Korken zum Millenium krachen ließen ist das dritte Jahrtausend schon im 19. Lebensjahr.

Der Mann vorgestern und gestern

Es muss, bis auf die gelegentlichen Besucher hungriger Fressfeinde und einer allgemein lebensfeindlichen Umwelt, in der Steinzeit ziemlich angenehm gewesen sein. Die primitiven menschlichen Vorläufer hatten sich auf den Homo sapiens geeinigt und der Neandertaler hat sich entweder aufgelöst und wurde kurzerhand in den Genpool integriert. Die naturnahe Lebeweise hatte natürlich nicht nur Vorteile. Naturgewalten sind nun einmal Bestandteil der Natur und die können gewaltig nerven. Trotzdem war die Rolle der Geschlechter klar definiert.

Steinalter Alltag

Männer starrten abend ins Feuer und verbrachten den Tag damit, Essen zu beschaffen und Werkzeuge herzustellen. Der Steinzeitmensch konnte am Ende des Tages zufrieden auf das Ergebnis seiner Mühen zurückschauen. Da gab es keine Projekte, keine Verhandlungen und keine E-Mails, die unbeantwortet blieben. Entweder man kam mit ein paar frischen Proteinen heim, oder endete als heldenhafter Proteinriegel. Karriere gab es nicht und Verwaltung und Management waren noch nicht erfunden. Ganz klar, dass der Steinzeitmensch, als weithin sichtbares Zeichen seiner Männlichkeit einen ordentlichen Vollbart trug. Man arbeitete für sich und die eigene Familie und entschied selbst, was als nächstes zu tun war.

Weiter so

Die Zeiten änderten sich rasant und die Menschen erfanden ein paar zusätzliche Probleme. Je mehr von uns unterwegs waren, umso mehr Organisation war notwendig. Damit alle genug zu essen und ausreichend Arbeit haben, hat sich die Gesellschaft gewandelt. Statt der selbstständigen Lebensweise des Steinzeitmenschen, kam die Unselbstständigkeit auf. Manch einer wurde wichtiger als die anderen und viele mussten für wenige arbeiten. Das hat sich im Prinzip nicht viel verändert und auch in 2019 ist es in den meisten Fällen so, dass wir dir Früchte unserer Arbeit nicht für uns ernten. Das ist auf der einen Seite ein Vorteil, weil wenns mal keine Früchte gibt, muss der Chef trotzdem zahlen, aber auf der anderen Seite auch ein Nachteil. Wir sind in vielen Bereichen fremdbestimmt.

Typisch Mann

Dass Opa Steinzeit mit seinem wallenden Vollbart motiviert war, die größte Sau im Wald zu erlegen, hat ganz praktische Gründe gehabt. Der Lohn wurde sofort und zu 100% kassiert und Oma Steinzeit hatte, neben Opas hübschen Bart, noch einen zweiten Grund, Opas Proteinüberschuss einem sinnvollen Zweck zuzuführen und ihn schlag-, oder vielmehr explosionsartig abzubauen. Heute ist das nicht viel anders. Wir arbeiten hart daran, ein Ziel zu erreichen und opfern viel unserer Zeit. Ja, Sicherheit ist wertvoll und wer hart arbeitet, der wird es im Job auch weit bringen. Allerdings bringt mancher Mann statt einem aphrodisierendem Sonntagsbraten jede Menge Arbeit, kreisende Gedanken und das eine, oder andere Problem mit nach Haus. Dort wartet oft auch keine Partnerin und schon gar keine Kinder. Das Lebenskonzept mancher Männer sieht so etwas im Moment nicht vor.

Zeit im Wandel

Es ist an der Zeit dieses Lebenskonzept zu überdenken. So wie ich schon mehrfach in verschiedenen Artikeln geschrieben habe, ist der Vollbart eine tolle Möglichkeit, sich Zeit für sich zu nehmen. Aber nicht nur für sich selbst sollte der moderne Mann da sein. Familie, Partnerschaft und vielleicht Kinder sind wichtiger, als jeder Job. Das Geldverdienen ist ein notwendiges Übel. Wird es lebensbestimmend, dann läuft aber etwas falsch. Das Problem im Job ist die ständige Konkurrenz. Was man selbst nicht macht, das macht ein anderer. Nein sagen ist da scheinbar keine Option. Allerdings gilt auch hier das Sprichwort: Wie man sich bettet, so liegt man. Wer den Punkt verpasst, an dem er zu 100% ausgelastet ist, der fährt ab dann mit Überlast.

Work-Beard-Balance

Das Stichwort Work-Life-Balance ist in aller Munde. Gibt es außer der Work aber kein Life, dann ist das Gleichgewicht auf jeden Fall gestört. Allerdings gibt es auch für diesem Dilemma eine Lösung. Eine Lösung, die schon in vielen anderen Lebensbereichen als Problemlöser positiv aufgefallen ist. Es ist der Vollbart. Der regelmäßige Gang zum Barbier bleibt niemanden erspart, aber auch zwischen den Besuchen beim Meister muss man sich um sein bestes Stück kümmern. Zwangsläufig führt der Vollbart dazu, dass es einen zweiten, aufkeimenden Lebensmittelpunkt gibt. Neben der Karriere gibt es nun den Vollbart, der Zeit in Anspruch nimmt. Die tägliche Wellness im Bad steigert die Lebensqualität umgehend und man fährt schon mit einem Lächeln unterm gepflegten Bart ins Büro. Dank der männlichen Attraktivität, die der Vollbart wirkungsvoll unterstreicht und in den Vordergrund rückt, kommen rasch noch weitere potentielle Lebensmittelpunkte dazu, mit denen man den härtesten Alltag im Büro leicht aufwiegen kann. Eine Entwicklung, die sich lohnt und die man besser früher, als später anstoßen sollte!