Fortsetzung des vorherigen Post
Wenn du einem Gedanken zuhörst, dann bist du dir des Gedankens bewusst und zugleich auch deines SELBST, als Zeuge dieses Gedanken. Eine neue Dimension von Bewusstheit ist entstanden.
Während du dem Gedanken zuhörst, fühlst du eine bewusste Gegenwärtigkeit, dein tieferes SELBST. Sozusagen hinter oder unter dem Gedanken. Der Gedanke verliert so an Macht über dich und lässt schnell nach. Du bestärkst den Verstand nicht mehr durch deine Identifikation mit ihm. Das ist der Anfang vom Ende des unbeabsichtigten zwanghaften Denkens.
Wenn ein Gedanke nachlässt, erlebst du eine Unterbrechung im Strom der Gedanken, eine Lücke von NO_MIND.
Zunächst werden diese Lücken kurz sein – ein paar Sekunden-, doch allmählich werden sie länger. Wenn diese Lücken stattfinden, dann empfindest du eine gewisse Ruhe, Frieden oder Stille in dir. Das ist der Beginn deines natürlichen Zustandes vom empfundenen Eins-sein mit dem Sein, das normalerwiese vom Verstand getrübt ist. Durch Übung wird sich dieses Gefühl von Frieden, Stille und Ruhe zur Gewohnheit vertiefen. Tatsächlich ist deine Tiefe ohne Ende. Du wirst auch eine feine Art von Freude in dir aufsteigen fühlen. Die Freude des Seins; „Joy of being“.
Dieser Zustand hat nichts mit Trance zu tun. Die Bewusstheit lässt nicht nach, im Gegenteil.
Wäre der Preis ein Nachteil an Bewusstheit, an Vitalität und Wachsamkeit, dann wären sie wertlos.
Im Zustand innerer Verbundenheit bist du wesentlich aufmerksamer, wacher als wenn du mit deinem Verstand identifiziert bist. Du bist vollkommen gegenwärtig.
Wenn du in diesem Bereich von NO_MIND, wie er manchmal im Osten genannt wird, tiefer eintauchst, erreichst du den Zustand reiner Bewusstheit.
In dieser Bewusstheit spürst du deine eigne Gegenwärtigkeit in solch einer Intensität und Freude, dass im Vergleich dazu alles Denken, alle Emotionen relativ unbedeutend werden.
Das ist keine selbstbezogener sondern ein SELBSTLOSER Zustand. Er bringt dich jenseits von dem, was du bislang als dein Selbst bezeichnet hast. Diese Präsenz bist im Wesentlichen DU. Gleichzeitig ist unvorstellbar viel größer als DU.
Auch wenn dies hier paradox oder widersprüchlich erscheint, doch es lässt sich nicht anders ausdrücken.