Im Panteon der kuriosen Feiertage aus aller Welt nimmt der Rahmenkalender unserer transatlantischen Nachbarn in den USA sicherlich eine zentrale Rolle ein. So auch am heutigen 4. März. Denn dieses Datum begeht man in den Vereinigten Staaten als den sogenannten March Forth and do Something Day (manchmal auch: National March Forth and do Something Day oder nur March Forth). Was es damit auf sich hat und warum es im vorliegenden Fall keine deutsche Übersetzung gibt, erörtert der vorliegende Beitrag.
4. März – Der amerikanische March Forth and do Something Day am 4. März (c) 2016 Sven Giese-1
Was wird am March forth eigentlich gefeiert?
Im Prinzip ist der Name hier im doppelten Sinne Programm. Denn laut ausgesprochen bezeichnet er nicht nur das heutige Datum des 4. März (March 4th), sondern appelliert auch daran, dass dieses ein guter Tag ist, um im übertragenen Sinne voranzugehen und etwas zu tun, um etwas für sich selbst zu tun oder das Leben seiner Mitmenschen zu bereichern.
Wer hat den March Forth and do Something Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen kuriosen Feier- und Aktionstagen gilt leider auch im Falle des March Forth and do Something Day, dass völlig unklar zu sein scheint, von wem er ins Leben gerufen wurde und seit wann er gefeiert wird. Geht man der Sache etwas nach, so finden sich zwar einige Blogbeiträge, die bis in das Jahr 2008 zurückgehen, wirklich weiterführende Informationen liefern diese aber nicht (siehe dazu die Liste weiterführender Links unten).
Demgegenüber ist aber aufgrund des Namens natürlich vollkommen klar, warum man sich seitens der unbekannten Erfinder für das Datum des heutigen 4. März entschieden hat. Vielleicht nicht unbedingt aus inhaltlichen, dafür aber definitiv aus phonetischen Gründen. Und die hängen in gewisser Weise dann auch wieder mit dem ebenfalls heute in den USA begangenen Tag der Grammatik (engl. National Grammar Day) zusammen.
Von Homonymen, Kapitonymen und dem Appell etwas zu tun
Ähnlich dem Star Wars Day am 4. Mai (May the forth be with You) lässt sich auch beim March Forth and do Something Day das Stilmittel des Homophons, also gleich lautende Wörter mit unterschiedlicher Schreibweise feststellen. Im vorliegenden Fall ist dies dann die phonetische Ähnlichkeit der US-amerikanischen Datumsschreibweise March 4th und der Aufforderung to march forth (dt. vorangehen).
Darüber hinaus verkörpert der Begriff March bzw. to march ein klassisches Beispiel für ein Phänomen, dass im Englischen als capitonym bezeichnet wird. Also Wörter bzw. Begriffe, die ihre Bedeutung durch Klein- und Großschreibung komplett ändern. Dementsprechend wird aus dem Monat März (engl. March) das Verb marschieren, wandern (to march), wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob man im Deutschen wirklich den Begriff des Kapitonyms kennt.
Vor diesem Hintergrund erscheint es dann auch eher schwierig, eine passende Übersetzung für den heutigen kuriosen Feiertag zu finden.
In diesem Sinne: March forth and do something.
Weitere Informationen zum March Forth and do Something Day
- Exemplarischer Beitrag auf ehow.com zum March Forth Day vom 4. März 2008 (englisch)
- Diskussionsbeitrag zum Begriff Capitonym auf leo.org (deutsch/englisch)