Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten

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Titel:  Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten
Originaltitel: Don’t Ever Get Old
Autor: Daniel Friedman
Genre: Krimi
Seiten: 320 Seiten
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN-10: 3351035683
ISBN-13: 978-3351035686

Erste Sätze:
Im Nachhinein wäre es besser gewesen, meine Frau hätte mich zu Hause Meet The Press sehen lassen, anstatt darauf zu bestehen, dass ich mich durch die ganze Stadt schleppte, nur um Jim Wallace beim Sterben zuzusehen.

Klappentext:
Buck Schatz sitzt am liebsten auf dem Sofa, raucht eine Stange Lucky Strike am Tag und schaut Fox News. Das Einzige, wovor er noch Angst hat, ist das Seniorenheim. Bis ihm sein ehemaliger Kriegskamerad Jim auf dem Sterbebett beichtet, ihr Peiniger, der Lageraufseher Heinrich Ziegler, habe doch überlebt und sei in einem Benz voller Nazigold geflüchtet. Obwohl Buch den Polizeidienst schon vor Jahren an den Nagel gehängt hat, macht er sich auf, um die alte Rechnung endlich zu begleichen.

Inhalt:
Buck Schatz ist 87 Jahre alt und ein ziemlicher Klugscheißer. Für sein Alter ist er noch mehr als rüstig und gemeinsam mit seiner Frau Rose, möchte der ehemalige Polizist eigentlich nur noch das Rentendasein genießen.  Wie es aber immer mal ist, das Leben hält etwas anderes für ihn bereit. Sein Kriegskamerad Jim beichtet ihm auf dem Sterbebett, dass ihr ehemalige Peiniger Heinrich Ziegler damals mit Nazigold geflohen und gar nicht tot ist. Zuerst will Buck diese Tatsache verdrängen, doch lockt der Schatz, doch er lockt nicht nur ihn, auch andere zieht er magisch an – Ärger ist vorprogrammiert.

Meine Meinung:
Buck ist schon ein ganz besonderer Rentner, zynisch ist er, hat immer einen bösen Spruch auf den Lippen. Für sein Alter ist er geistig noch vollkommen fit, der Körper jedoch zickt schon ab und zu, kein Grund jedoch Trübsal zu blasen – so ist es eben mit 87 Jahren, es gehört dazu. Diese Bedingungen sind sehr gut geschildert, man kann sich Buck bildlich vorstellen, wie er langsam durch die Wohnung schleicht, raucht wie ein Schlot und sich meiner Frau den Alltag einrichtet. Der Einstieg ins Buch gelingt leicht und die Geschichte selbst startet ziemlich schnell. Das Nazigold findet schon auf den ersten Seiten Erwähnung, fast fühlte ich mich ein wenig überrannt, weil ich lieber einen langsamen Start habe, aber es passt irgendwie zu der Atmosphäre des Buches, war zu Beginn ungewohnt, letztlich aber vollkommen stimmig.

Ich muss aber sagen, betrachte ich die Lesezeit rückblickend, dann habe ich mich übermäßig gelangweilt. Für einen Krimi fehlte mir die Spannung. Es ist nicht so, dass hier so gar nichts passiert, es passiert sogar genug, aber war nicht so geschrieben, dass ich an den Seiten klebte und leider war es auch so, an der Auflösung des Falles war ich so überhaupt nicht interessiert, das Buch vermochte mich einfach nicht zu fesseln. Buck ist grobschlächtig, seine Sprüche voller Zynismus, was mir gefallen hat, aber er wird vom Autor so typisch ausgemalt. Was heißt typisch? Der ehemalige Polizist kommt mir ein wenig vor wie ein Serienheld. Kennt ihr diese Serien aus den 80ern? Wo Polizisten so völlig klischeehaft dargestellt werden? Genau in diesen Rahmen passt Buck. Diese übertriebene Art und Weise mag man oder eben nicht, mich zähle ich wohl zu der zweiten Kategorie – mein Fall war es leider nicht.

Gut gefallen hat mir Bucks lose Klappe, da waren schon Sätze dabei, die mich zum Lachen brachten, aber letztlich waren sie leider viel zu rar gesät, um es wirklich auf die Gesamtwertung einfließen zu lassen, trotzdem vergebe ich drei Sterne, weil ich einfach denke, es war kein Buch für mich, wobei ich mir gewiss bin, manchen Menschen kann diese Art der Erzähltechnik sehr gut gefallen. Wer solche 80er Actionserien mag, der wird mit dem Alten wunderbar bedingt werden.

So gerne ich Bucks Sprüche mag, so kann ich nicht wirklich sagen, dass er mir sympathisch ist, generell bringe ich beinahe für niemanden Gefühle auf, sie rauschen alle irgendwie an einem vorbei, bis auf Rose, die Frau des Alten, ihre Art ist sehr herzlich und war eine Wohltat, alle anderen, wie gesagt, haben mich nicht sonderlich erreicht.

Fazit:
Es war nicht mein Buch. Bucks Verhalten erinnert an Polizisten aus Actionserien der 80er Jahren, übertrieben und zu klischeebeladen. Nicht jeden wird der Stil gefallen, wahrlich ein Buch, was jeder für sich selbst ausprobieren muss und es wozu es wahrscheinlich keine universelle Meinung geben kann.

3 Sterne

Danke für das Rezensionsexemplar den Aufbau Verlag und lovelybooks.de!



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