Der Allmöchtige braucht ein Inquisitionsgesetz in Deutschland. Der katholische Erzbischof Ludwig Schick will Straftatsbestand der Gotteslästerung

Seit über zweitausend Jahren schon beweist die heilige römische Kirche wie menschenfern und lebensfeindlich sie im Grunde ist. Alles, was nicht in das irrational, völlig unlogische und verstandesfeindliche Weltbild und ihrer autoritären Weltenordnung hineinpasst, ist des Teufels und muss als Böses bekämpft, gequält, bestraft, verbrannt, verbannt, entkommuniziert, verflucht, verunglimpft, gebranntmarkt, umerzogen, geschlagen, vergewohltätigt, missioniert, entheiligt und angeprangert werden. Die Erkugel ist rund, das hat sich auch in Rom herumgesprochen, aber der Logos bleibt weiter der Feind aus der Hölle, dem man nun auch mit weltlichen Strafrecht beikommen muss.

Ein streng dreinblickender göttlich berufener Inquisitator unserer Tage, der Bamberger Erzbischhof Ludwig Schick verlangt allen ernstes, dass  Gotteslästerung von nun an illegal sein soll.  Ein Gesetz “gegen die Verspottung religiöser Werte und Gefühle” sei nötig, sagte der Kirchenmann. Das Gesetz soll nicht nur Christen schützen, sondern “heilige Gegenstände und Geräte aller Religionen”.

Erzbischof will Gotteslästerung gesetzlich verbieten

Inspiriert und entesselt wurde sein Eifer wahrscheinlich durch die erst kürzlich begangene Blashemie des Satire Magazins Titanik, das den heiligen Stuhl mit gelben Flecken dargestellt hatte, worauf der Vatikan eine Unterlassungsverfügung beinm Gericht erreichen konnte. So stellt der Bischof auch fest: Spott und Satire über religiöse Einstellungen stellten eine Verletzung der Menschenwürde dar. Lachen über das Menschliche im Papst ist ein Verbrechen, die Verleugnung einer göttlichen Präsenz wohl auch – ich dürfte demnach nicht mehr behaupten, dass die göttliche Existenz in etwa so sicher ist, wie die des Spagettimonsters in der Umlaufbahn des Saturns – Tomatensauce ala Bolognaise inbegriffen, versteht sich.

aber das alleine reicht nicht aus. Nach dem Willen Schicks sollen nämlich nicht nur das Christentum, sondern alle Religionen durch ein Blasphemie-Verbot geschützt werden. Spott über “heilige Personen, heilige Schriften, Gottesdienste und Gebete sowie heilige Gegenstände und Geräte aller Religionen” dürfe nicht zugelassen werden, sagte der Erzbischof. Kritik an Jungfrauen mit geweihten Dolchen sind dementsprechend auch strafbar, das vergossene Blut hingegen nicht. Auch kann man gottgewollte Kriege und alle Grausamkeiten darunter legalisieren und die Kritik daran kriminalisieren.

Wessen Geistes Kind dieser Kirchenmann ist, dürfte klar sein. Jedenfalls war das wieder die perfekte Antiwerbung; wer bislang noch einen Grund brauchte aus der unheimlich unheiligen katholischen Kirche auszutreten, hier ist der perfekte Grund: bleibt Mensch und rennt keinen hirnverbrannten macht- und Notgeilen Paffen hinterher; denen man nicht mal mehr Geistesgestörtheit attestieren darf, weil sie ja so heilig sind.

Aber was meint ihr, Kinder Gottes auf Erden? Hat der gute Mann recht?

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Grüsse an alle Schäfchen, egal, ob weiß, grau oder schwarz

von eurem René B. – humanicum


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