Was der Google-Konzern so alles treibt…
Direkt nach meiner Mittagspause habe ich mir einen Kaffee gekocht und in der Wartezeit schon ein wenig nach meinen nächsten Themen für meine Blogs gesucht. Dabei verstrickte mich eine Meldung über sterile Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) in eine merkwürdige Gedankenkette.
Der Eingriff in die Natur war auf den ersten Blick erfogreich
Diese Mücke, die auch schon hier bei uns in Europa aufgetaucht ist, überträgt in den Subtropen und Tropen schwere Krankheiten, zum Beispiel Gelbfieber, Zika und Dengue-Fieber auf den Menschen. Für Dengue-Fieber gibt es aktuell noch keine Impfung und auch noch keine wirksame Therapie.
Google sterilisiert die Jungs
Deshalb setzte die australische Forschungsbehörde CSIRO zwischen November 2017 und Juni 2018 etwa drei Millionen sterile Tigermücken-Männchen in der Cassowary-Coast-Gegend im Bundesstaat Queensland aus, um die Population dort zu bekämpfen, was mit einer Reduktion der Mücken in diesem australischen Küstengebiet um 80 Prozent auch wie gewünscht funktionierte.
Wie gewünscht ist nicht immer gut
Am dem Großversuch beteiligt waren neben der lokalen James Cook University auch die Alphabet-Tochter Verily, eine Schwester der Suchmaschine Google. Das US-Unternehmen hat sich unter anderem darauf spezialisiert, mit seinem Debug-Projekt krankheitsübertragende Mücken zu bekämpfen. 2017 hat die Google-Schwester für eine große Feldstudie auch in Kalifornien sterile Mücken ausgesetzt.
Sterile Mücken züchten ist ähnlich wie Küken schreddern
Mit sterilen Insekten werden schon seit den 50er-Jahren Populationen reduziert. Das Problem dabei: weibliche und männliche Tigermücken im großen Maßstab voneinander zu trennen, war bisher keine einfache Kiste – bis die Google-Schwester Verily eine Maschine entwickelt hatte, die pro Woche eine Million Mücken züchtet und dann noch nach Geschlecht sortiert.
Darf Google Politikern helfen, Gott zu spielen?
Wer Mücken massiv reduziert oder in einzelnen Landstrichen sogar auszurottet, macht damit allerdings einen erheblichen Eingriff in das Ökosystem, was natürlich immer wieder Kritiker auf den Plan ruft.
Schließlich dienen diese Mücken ja nicht zuletzt Vögeln als Nahrung. Deshalb fand der Australier Scott O’Neill von der Monash University in Melbourne eine bessere Methode. Er ein.
Forscher O’Neill sterilisiert die Ladies
Der Leiter des gemeinnützigen World Mosquito Program will vielmehr die Insektenpopulationen vor allem an der Übertragung von Krankheiten hindern. Dazu setzt er keine sterilen Mückenmännchen, sondern Wolbachia-infizierte Mückenweibchen ein.
Die können sich zwar noch fortpflanzen, aber das gefährliche Dengue-Fieber nicht mehr übertragen. Bei diversen Feldversuchen im Norden von Queensland hat O’Neill mit seinem Team schon vor fünf Jahren damit begonnen, die infizierten Mücken-Mädchen auszusetzen. Es fehlen zwar noch größere Untersuchungen zum Ergebnis, aber laut dem Forscher gab es in Nord-Queensland seitdem keine Übertragungen von Dengue-Fieber mehr.
Jetzt kommt der Pabst ins Spiel
Beim Nachdenken über diese Zusammenhänge drängte sich nun der Pabst Franziskus, bürgerlich Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires in Argentinien, mit dem katholischen Motto in meine Gedanken: „Sex gibt es nur zur Fortpflanzung, und man darf keinen Spaß dran haben – sonst muss man das beichten.“
Es gibt zwar ganz offensichtlich auch Ausnahmeregelungen, aber nur für katholische Geistliche, die kleine Jungen (bevorzugt) und Mädchen vergewaltigen.
Ein starker Kaffee beendet die Irrfahrt durch die Synapsen meiner Neuronen
Zum Glück zeigten mir just in diesem Moment blubbernde Geräusche aus der Küche an, dass endlich der Kaffee fertig war , und der Geruch des frischen Türkentranks vertrieb die lästige Frage, was die beiden Päbste Franz und Benedikt wohl zu sterilen Jungs und Mädchen sagen würden, die poppen, ohne zu wissen, dass sie keinen Nachwuchs zeugen können. Das ist ja nicht vorsätzlich, denn die kleinen Plagegeister wissen das ja nicht, und zum Vorsatz gehören Wissen und Wollen…
Und die Moral von der Geschicht: Grübele nach einem ausgiebigen Mittagsschläfchen nicht über Moral, Ethik und Religion nach, bevor Du einen belebenden Kaffee getrunken hast!