Niemand findet es toll ständig antriebslos, hilflos und traurig zu sein. Es macht keinen Spaß, wenn man das Gefühl hat das eigene Leben ist sinnlos und das man, egal wie sehr man es versucht, nichts schafft. Sätze wie „sei einfach glücklich“ bringen nichts und machen es manchmal sogar noch schlimmer. Jeder Depressive hat seine eigene Geschichte und die wenigsten davon sind ohne Grund depressiv.
Ohne eine Therapie finden die wenigsten wieder aus dem Loch, in dem sie sich befinden.
Ich bin in einer Therapie – nicht die erste in meinem Leben und sicher auch nicht die letzte. Wer meinem Blog schon länger folgt, weiß dass ich auch Probleme mit SSV (Selbstverletzendes Verhalten) habe. Die Phasen sind mal besser und mal schlimmer. Die wenigsten in meinem näheren Umfeld wissen überhaupt davon. Trotzdem ist es wichtig, dass diese Dinge nicht tot geschwiegen werden. Wenn man als Depressiver Angst haben muss, darüber zu reden, kann es nicht besser werden. Leider ist aber genau das der Fall. Man wird verurteil. Dabei ist es längst keine seltene Krankheit. Depressionen ist die am häufigsten auftretende psychische Störung - weltweit. Das deutsche Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass in Deutschland um die vier Millionen Menschen von einer Depression betroffen sind. 4 Millionen Menschen und die meisten von ihnen leiden stumm. Die Dunkelziffer wird wesentlich höher sein, denn wer gibt schon gerne zu das es ihm schlecht geht? Das man keine tollen Selfies auf FB und Instagram posten will, weil man eigentlich nur daran denkt wie sinnlos das ganze Leben sein kann? Ich schreibe diesen Post, weil es falsch ist zu schweigen. Es ist falsch sich zu verstecken und eine Maske zu tragen. Niemand sucht es sich aus depressiv zu sein. Unsere Welt ist nicht immer rosa-rot und es passieren Dinge, die jeden von uns aus der Bahn werfen können. Doch viel wichtiger ist diese Erkenntnis: Niemand ist allein.