Denzel Sport Coupe Roadster

In der Reihe von ÖAMTC Auto Touring 1955 geht es heute um ein Denzel Sport Coupe.

Denzel Sport Roadster Coupe Alpenfahrt Wolfgang

Eine Legende, schon zu Lebzeiten – Wolfgang Denzel 

Wolfgang Denzel wurde im Jahr 1908 in Graz geboren. Schon als Mittelschüler gab er seinen Klassenkameraden Anleitungen zum Bau von Rennfahrrädern und als Technikstudent konstruierte er sein 1. Motorrad, die “DENZEL-Villers”. Im Alter von 22 Jahren machte er im väterlichen Betrieb eine Abteilung für elektromedizinische Geräte.

Doch die wahre Liebe von Wolfgang Denzel galt immer dem Motorrad. Unvergesslich für alle Fans der österreichischen Motorsportgeschichte, der Auftritt bei der Six Days Wertungsprüfung 1937 in England. Geplagt von finanziellen Engpässen des Teams schafften Wolfgang Denzel auf BMW und der spätere OSK-Vorsitzende Karl Basch (NSU) trotz Regens und Nebels sowie mangelhafter Organisation zwei Goldmedaillen.

In den folgenden Jahren fuhr Denzel Wertungsfahrten auf Calthorpe Maschinen und ab 1934 auf BMW Motorrädern. Er gewann das Marathonrennen Bodensee-Plattensee 1934 mit dem Unvergesslich für alle Fans der österreichischen Motorsportgeschichte, der Auftritt bei der Six Days Wertungsprüfung 1937 in England. Geplagt von finanziellen Engpässen des Teams schafften Wolfgang Denzel auf BMW und der spätere OSK-Vorsitzende Karl Basch (NSU) trotz Regens und Nebels sowie mangelhafter Organisation zwei Goldmedaillen. spektakulären Vorsprung von fünfeinhalb Stunden.

1937 erhielt Wolfgang Denzel von BMW, deren Maschinen er von Sieg zu Sieg fuhr, die Motorrad- und 1938 die Autovertretung für die österreichischen Bundesländer Steiermark und Kärnten.

Im Jahr 1953 setzte Wolfgang Denzel neue Maßstäbe: Er gewann die österreichische Alpenfahrt, Startplatz Gmunden, mit der BMW R 68 Solomaschine, um diesen Erfolg sofort mit der eigenen Sportwagenkonstruktion bei den Automobilen zu verdoppeln.

Während des Krieges leitete Denzel Instandsetzungswerke für Fahrzeuge und Motoren. In den ersten Nachkriegsjahren machte er aus Volkswagen-Wracks fahrtüchtige Lieferwagen. Im Jahr 1948 startete Denzel in der Gumpendorfer Straße seine erste, vorerst “WD-Equipment” genannte, Sportwagenproduktion. Trotz einiger Schwierigkeiten entstand bis 1959 eine Serienproduktion. 300 Denzel-Roadsters und Coupés wurden erzeugt und in alle Welt exportiert. Heute gibt es noch rund 50 DENZEL-Autos auf der ganzen Welt.

Selbst Kenner der Autoszene haben Schwierigkeiten mit dem Begriff “Denzel-Sportwagen”. Kein Wunder, dieses Fahrzeug zählte zu den klassischen Entwicklungen der 1. Jahre nach dem 2. Weltkrieg, als der Import von Luxuswagen wegen der Devisenknappheit verboten war. In Gmünd/Kärnten schraubte Professor Porsche an seiner Eigenentwicklung, parallel dazu schraubte in Wien der Konstrukteur Wolfgang Denzel aus Teilen von ehemaligen Wehrmacht-Kübelwagen seine ersten Zweisitzer. In beiden Fällen dienten VW-Motoren als technische Basis. Anfangs eben noch auf Käferchassis (Kübelwagen) mit Holzböden und ab 1952 auf eigenständigen Vierkant-Rohrrahmen, wurde bis 1959 in Serie produziert. Die ersten Karossen ließ Denzel noch in leicht formbarem Aluminium herstellen. Später wurde beim Karosserier „F.K. Gesellschaft“ in Wien auf Ganzstahlkarossen umgestellt.

Der 1,1 Liter Heckmotor des Denzel “WD Sport” mit Doppelvergaser leistete bescheidene 38 PS. Das reichte allerdings bereits 1949 zum ersten Gesamtsieg bei der Alpenfahrt. Mit demselben Fahrzeug wiederholte der Grazer Siegfried Pachernegg den Erfolg im darauf folgenden Jahr. Nur zwei Jahre später schaffte ein neuer Denzel-Prototyp mit Aluminiumkarosse und 1.284 ccm Motor den Sieg in der Sportwagenklasse bei der Alpenfahrt, am Steuer der Konstrukteur Wolfgang Denzel höchstpersönlich.

Diese Fahrzeuge konnten seinerzeit locker mit jedem Porsche 356 mithalten. Das war nicht nur ein Ergebnis der Leichtbauweise, sondern vor allem der sehr konsequenten Überarbeitung der Käfermotoren. Außer dem Kurbelgehäuse wurde nahezu jedes Bauteil von Denzel überarbeitet oder neu hergestellt – meist aus Aluminium.

Sehr verbreitet war dabei sein 1300er, der auf der 1100er Käfermaschine basierte:

Charakteristisch für die DENZEL-Motoren sind die Zirkon-Tonnenluftfilter auf den Vergasern:
Es wurden für diesen und folgende Motoren auch Vergaser vom Typ Solex 40 PII oder Weber 40 DCM- Doppelfallstromvergaser eingesetzt, wobei beim 1300er 61 PS erzielt wurden. Die Zylinderköpfe waren ein- und auslassseitig bearbeitet. Sie besaßen eine größere Kühlfläche und brachten den Motor auf eine höhere Verdichtung. Doppelte Ventilfedern waren ebenso Standard. Rennversionen leisteten mit einer verbauten Hirth-Kurbelwelle bis zu 85 PS.

Denzel-Umbausätze mit verstärkter Langhub-Kurbelwelle + Gegengewichten, Aluminium-Pleueln, Alu-Zylindern, Alu-Kolben, Alu-Zylinderköpfen und Stoßstangen gingen u.a. auch nach Riverside/Californien zu der Firma EMPI.

Es gab im Kern 3 Modelle aus dem Hause DENZEL:

•   Denzel Sport “Seriensuper” mit 1281 cm³ und 52 PS-Motor
•   Denzel Sport „Super“ mit 1290 cm³ und 64 PS- Motor und
•   Denzel Sport „International“ mit 1500 cm³ und 80 PS-Motor

Ab dem Jahr 1952 wurde Denzel Generalimporteur für BMW in Österreich. Und er fuhr wieder Rennen, diesmal mit dem selbst konstruierten “DENZEL-Sport”. Zunächst mit 1300 ccm-Motoren und Aluminiumkarosserie, später auch als 1500er mit bis zu 85 PS. Der größte Erfolg war der Sieg in der berühmten “Coupé des Alpes” 1954. Insgesamt hatte Wolfgang Denzel zirka 300 Siege bei verschiedensten Motorrad- und Automobilrennen erreicht.

Neben seinen sportlichen Erfolgen – Sieger bei Wertungsfahrten, Bergrennen, Rallyes und Fernfahrten, als einer der erfolgreichsten Hochseesegler Österreichs und mit mehr als 300 Siegen bei nordischen und alpinen Schibewerben – war Wolfgang Denzel ein begnadeter Konstrukteur.

Dutzende Neuentwicklungen wie ein 4-Ventil-Zylinderkopf mit 2 obenliegenden Nockenwellen oder ein Turbomotor für den Mitsubishi Colt, der ein spezielles 5-Gang-Getriebe aufweist, entstanden in der Kreativschmiede in Wien Gumpendorf.

Große Automobilhersteller wie Cosworth (Mercedes und Ford), VW, Audi, Porsche, Honda, Toyota, Mazda, Kawasaki und BMW zählten zu Lizenznehmern von DENZEL.

Das Know-how aus der Denzel-Serienproduktion ermöglichte die Konstruktion und den Bau der Prototypen für den BMW 700. Mitte der 50er Jahre gerieten die Bayrischen Motorenwerke in finanzielle Bedrängnis. Wolfgang Denzel erkannte, worauf es bei BMW ankam und entwickelte in nur 4 Monaten den BMW 700.

Mit der Konstruktion des BMW 700 erwies er sich als Retter für BMW. Mit 181.000 verkauften Fahrzeugen konnte nicht nur der Verkauf von BMW an Daimler/Benz abgewehrt werden, sondern mit ihm begann auch die Erfolgsgeschichte von BMW in Europa.

In der 2 Hälfte der 70er Jahre machte Wolfgang Denzel in seinem steirischen Entwicklungszentrum eine Reihe weiterer technischer Erfindungen. Noch heute zählen die bedeutendsten Automobilhersteller zu den Lizenznehmern der Wolfgang DENZEL Aktiengesellschaft.

In den letzten Jahren wurde das Hochsee-Segeln seine große Leidenschaft. Und wieder konnte Wolfgang Denzel das Konstruieren, diesmal von Hochsee-Rennyachten, und das Siegen nicht lassen. Im Jahr 1978 wurde er, im Alter von 70 Jahren, Weltmeister in der Zwei-Tonnen-Klasse.

Wolfgang Denzel war bis zu seinem Tod im Jahre 1990 aktiv für sein Unternehmen tätig.

Nur ein VW-Generalvertrieb für Österreich blieb ihm immer verwehrt.
Den hat Anfang der 70er die Familie PORSCHE (Salzburg) exklusiv in Wolfsburg als Lizenz-Gegenleistung für den Käfer ausgehandelt. Dafür existiert die DENZEL-Aktiengesellschaft nach 70 Jahren noch heute und vertreibt bis zu 14 Automobilmarken in Österreich.

Der Sohn, Peter Denzel ging denselben Weg wie der Vater. Sein Einstieg in die Welt des Motorsports erfolgte bereits 1961 bei der Alpenfahrt auf der BMW 600-Solomaschine bei Rundstreckenrennen und im Gelände. Ähnlich wie bei seinem Vater gehört die zweite Liebe dem Segelsport, so nahm er als Soling-Segler an den Olympischen Sommerspielen 1972 in Kiel teil. Vor 10 Jahren folgte nach längerer, motorsportlicher Abstinenz der Widereinstieg in die historische Rallye-Szene.

Seit diesem Zeitpunkt zählt das unzertrennliche Duo Peter Denzel-Peter Schaup in ihrem Denzel Sportwagen zu den Stars im In-und Ausland und zählen bei allen großen Oldtimerevents zum engen Kreis der Favoriten.

Der Vater verließ die Motorsportbühne und sein Sohn Peter trat auf. 1963 gab es gemeinsam mit Otto Karger auf Volvo den Alpenpokal, bei der Alpenfahrt. Sein sehr frühes Debut 1961 auf dem Motorrad bei der ältesten Rallye der Welt war im schwierigen Gelände gescheitert.
Chronik von DENZEL

1938
Gründung der Einzelfirma durch Ing. Wolfgang DENZEL in Graz. Er übernimmt die BMW-Vertretung für Steiermark und Kärnten. Der erste Wiener Standort in 1060 Wien, Gumpendorferstraße 19 wird errichtet.

1948
Entwicklung und Produktion des DENZEL Sportwagens.

1952
Wolfgang DENZEL wird österreichischer Generalimporteur von BMW
DENZEL übernimmt die Österreich-Vertretung der damaligen amerikanischen Nobelmarken Nash und Hudson, der französischen Marken Panhard und Facel Vega, sowie der italienischen Marke Lancia.

1959
Die Serienproduktion für den DENZEL-Sportwagen läuft an, wobei insgesamt 350 DENZEL-Roadsters und Coupés – überwiegend für den Export – gebaut werden. Dieses Know-how ermöglicht den Bau des Prototypen für den BMW 700, der für BMW in der Nachkriegszeit die Rettung bedeutet.

1961
DENZEL wird Importeur für Volvo PKW.

1962
DENZEL wird Importeur für Ferrari.

1963
DENZEL wird Importeur für Volvo LKW.

1970
Das Unternehmen wird zur “Wolfgang DENZEL Kraftfahrzeuge Aktiengesellschaft” umfirmiert.

1977
Der Importvertrag für BMW wird nicht verlängert.

1978
DENZEL erhält die Österreich-Repräsentanz der renommierten japanischen Automarke Mitsubishi.

1979
Gründung der DENZEL Auto Leasing Aktiengesellschaft.

1986
Die DENZEL-Gruppe liegt in der Rangliste der österreichischen Unternehmen auf Platz 64 (lt. Trend).

1990
Gründung einer Niederlassung in Budapest.

1991
Gründung der Bankhaus DENZEL Aktiengesellschaft.
Gründung von Joint Ventures in Tschechien und der Slowakei für und mit Mitsubishi.

1993
Kundencenter-Gründung DENZEL Eisenstadt.

1994
Kundencenter-Gründung DENZEL Wr. Neustadt.

1997
DENZEL eröffnet die ersten Hyundai Verkaufsstellen in Graz, Klagenfurt und Linz.
Die “Wolfgang DENZEL Kraftfahrzeuge Aktiengesellschaft” wird zur “Wolfgang DENZEL Aktiengesellschaft” umfirmiert.

1998
Die Hyundai Importgesellschaft mbH wird 1998 zu 100% in die Denzel-Gruppe übernommen.

1999
Die Wolfgang DENZEL AG ergänzt im Kundencenter Wien-Erdberg, dem mittlerweile größten Autohaus Österreichs, das Angebot um die Marken Fiat, Alfa Romeo und Lancia sowie Fiat-Leicht-LKW. Außerdem werden der Standort der Steyr Automobilvertriebs AG in Wien, Brünner Straße zusammen mit den dort beschäftigten Mitarbeitern übernommen. Weiters sieht das Übereinkommen mit Fiat vor, im DENZEL Kundencenter Graz den Vertrieb und Service für die Marken Fiat und Lancia aufzunehmen.

2002
Erweiterung des DENZEL Kundencenters Eisenstadt mit den Marken Hyundai, Mitsubishi und Volvo.

2003
Gleichenfeier im DENZEL Kundencenter Erdberg für den größten Schauraum der Marken Volvo, Jaguar und Land Rover in Österreich.

2005
DENZEL eröffnet in Wien-Inzersdorf ein Kundencenter für Mitsubishi und Hyundai.

2007
Eröffnung von MEGADENZEL in Wien-Erdberg. dem mit einer Grundfläche von 58.000 m², einer Schauraumfläche von 5.500 m² und 12 Automarken mit über 300 verschiedenen Grundmodellen größten Autohaus Europas.

2008
Gründung der Denzel Mobility CarSharing GmbH als Joint Venture der Wolfgang DENZEL AG und der Genossenschaft Mobility CarSharing Schweiz, dem in Europa größten und führenden Anbieter im Bereich CarSharing.

2009
Reorganisation der Firmengruppe durch Neugründung der Wolfgang DENZEL Auto AG und der DENZEL Autoimport GmbH unter dem Dach der Wolfgang DENZEL Holding AG.

2010
Übernahme der norwegischen Elektromarke THINK als exklusiver Importeur für Österreich.

Eröffnung von Europas erstem Beratungszentrum für umweltfreundliche Mobilität – DENZEL GREEN DRIVE – bei MEGADENZEL in Wien-Erdberg.

2011

Eröffnung des DENZEL MINI BRAND STORE VIENNA am Parkring 12 in 1010 Wien.

2012

Übernahme der exklusiven Sportwagenmarke McLaren.

 

1. Bericht – Mercedes-Benz 220a Test.

2. Bericht – Probleme im Motorrennsport.

3. Bericht – Alte Volkswagen Print Werbung.

4. Bericht – Eine Million VW.

5. Bericht – Vorstellung Porsche Jagdwagen, VW Karmann Ghia und Mercedes-Benz 190 SL.

6. Bericht – Mercedes-Benz 300 SL

7. Bericht – Zeitung, Zeitschrift Werbung anno 1955 und VW Käfer Griffel

8. Bericht – Mercedes-Benz Karosserie Aufbauten und Unimog Werbung

9. Bericht – Daimler und VW – 2 Giganten

10. Bericht – Karl Schreiner & Söhne, Kohlruss VW Sonderaufbauten, Sonderbusse, Karosserien


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