Denn das ist Murphys Gesetz,

Von Berit Andersen

dass ich just heute

die Feuchttücher vergessen hatte,

keine Ersatzklamotten dabei hatte,

das Notfallhandtuch von gestern nicht ersetzt hatte,

alle verfügbaren Taschentücher für den Jogurt-Klecker-Matsch auf der Schulhofbank verbraucht hatte;

just heute also passiert dem einen Zwilling ein Malheur und neben dem gewünschten Pipi in Richtung Busch geht noch etwas anderes, übel riechendes, erstaunlich dünnflüssiges in die Hose.

Ich rechne es ebenfalls Murphys Gesetz zu, dass das Malheur kurz nach Schulschluss passierte, als die Türen zum rettenden Waschraum bereits geschlossen waren, und – logisch – dass sich dann kein Mensch mehr auf dem Schulhof befindet, nur halt meine Jungs, die noch in den Eiben klettern und sich verstecken wollen.

Gott sei Dank entdeckte ich im gleißenden Gegenlicht der Abendsonne doch noch eine allerletzte Mutter, die ich um Taschentücher anhaute, und – noch mehr Gott sei Dank – sie hatte auch noch Feuchttücher im Auto, die sie uns dankenswerterweise komplett vermachte.

Und was tun wir ohne Ersatzklamotten?

Fotos oben: Wer erkennt den Trick mit dem Halstuch?

Findig muss man sein, und zum Eisessen reichte es allemal.

Dass während der Säuberung des einen, die anderen zwei mal eben verschwanden, hat übrigens ein schnelles Absenken meines Adrenalinspiegels erfolgreich verhindert. Die beiden waren “nur” am anderen Ende des Schulhofes und hatten mein Gebrüll nicht gehört. So richtig weg waren sie aber noch nie, von daher hielt sich meine Panik in Grenzen, ganz anders als damals, als die Kinder auf dem Bahnhof verschwunden waren … Aber das ist eine andere Geschichte.