Als Hamburg noch eine Stadt mit Köpfen war, da begründete die Patriotische Gesellschaft ihren Entschluss, den jungen Philipp Otto Runge 1808 als Ehrenmitglied aufzunehmen, unter anderem mit dem Argument, dass es sich hier um einen «denkenden Künstler» handle. Da das Denken und Handeln im Hamburger Rathaus sich seit einiger Zeit an einem Kompass ohne Nadel ausrichtet, kommt einem die Idee, dass man die Regierung vielleicht besser jenen Patrioten überlassen sollte, die einen Künstler wie Runge und sein singuläres, dabei durchaus nicht populäres Werk zu schätzen wussten. / Petra Kipphoff, Neue Zürcher Zeitung
Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik. Hamburger Kunsthalle. Bis 13. März. Katalog (Hirmer-Verlag, München) 407 S., € 40.–. Zu empfehlen: Peter Betthausen (Hrsg.): Philipp Otto Runge, Briefwechsel (eine Auswahl). E.-A.-Seemann-Verlag, Leipzig. 368 S., € 29.90.