Bankster, Neue Weltordnung, dumme oder kriminelle Politiker, Bilderberger, Ackermann, ESM und “Fäkalpakt” oder faule Südländer – allüberall sucht sich derzeit jeder seinen Sündenbock, auf den er meint eindreschen zu müssen. Die Diskussion erschöpft sich im Augenblick in der Schuldzuweisung, im Destruktiven, negative Energie vernebelt die Sinne. Das ist falsch! Wenn es die Schwarmintelligenz wirklich gibt, muss sie jetzt dazu genutzt werden, nach vorne zu denken, aktiv Lösungsansätze zu suchen. Selbst wenn es keine Patentrezepte gibt, sollte jeder Einzelne versuchen, seine eigenen Rezepte zu suchen und konstruktiv in die Diskussion einzubringen.
Heute, Stunden bevor das Finale die fussballerische EM-Ablenkung beendet, ist dieser Artikel ein Aufruf zum Weiterdenken. Es wird dringend Zeit, dass die destruktive Nörgelei aufhört! Zu viele Menschen verschwenden ihr Gehirnschmalz und ihre Zeit, indem sie darüber lamentieren, wie schrecklich alles ist. Die Karre ist im Dreck, das wissen alle längst genau. Es ergibt keinen Sinn mehr zu versichern, “ich hätte den Euro nie eingeführt”; schon passiert, alles Schnee von gestern. Denken Sie jetzt nach vorne! Helfen Sie sich und anderen, indem Sie heute aussteigen aus dem Zug der unsinnigen und teilweise zerstörerischen Diskussionen, und bemühen Sie sich um den gesellschaftlichen Entwurf, der Ihnen und Ihrer Familie helfen könnte.
Dabei gibt es keine guten und schlechten Ideen - alle Vorschläge sind jetzt gefragt. Wenn die Lage so kompliziert und derartig verfahren ist wie jetzt, braucht es kontruktive positive Energie von allen Seiten, denn nur daraus kann ein “Rettungsschirm” geformt werden, nicht aus Milliarden. Sie plädieren für einen Ausstieg aus dem Euro? Oder für mehr Europa mit einer kontinentalen Zentralregierung? Sie haben eine Idee für ein komplett anderes Wirtschaftssystem? IhreFamilie denkt darüber nach, wie sie sich möglichst autonom machen kann gegen kommende Verwerfungen? Dann erklären Sie es bitte, liefern Einzelheiten, stellen es zur allgemeinen Diskussion!
Verstehe Sie, was hier gemeint ist? Wir wollen gar nicht werten, ob der griechische Reeder Recht hat, der jetzt Geld für den Ankauf von Staatsanleihen einsammelt; wir behaupten gar nicht, dass wir die Weisheit mit Schöpflöffeln gefressen haben, wenn wir auf das Bandbreitenmodell setzen; vielleicht regelt wirklich ein neues Geldsystem alleine schon die gesamte Situation; vielleicht muss man nur die soziale Marktwirtschaft ausreichend reformieren, wer weiss das schon?
Wir brauchen jetzt alle kritischen Geister, die bereit und in der Lage sind, ein neues Utopia zu konstruieren. Kein Vorschlag ist einer zu viel. Dabei ist es wenig hilfreich, sich einfach ein neues Menschenbild und einen neuen Planeten zu wünschen, das wird es kurz- und mittelfristig nicht geben und dafür gibt es ausreichend spinnerter “Lichtwesen-Blogs”, die in ihrem eigenen Saft braten. Handfeste Lösungen braucht es aber jetzt. Sofort! Versuchen Sie also bitte, Ihren verständlichen Zorn in Ideen umzuwandeln, in praktikable Ansätze für das, was morgen früh oder spätestens nach einem absehbaren Kollaps des Wirtschaftssystems geschehen müsste, um Ihre Zukunft und die Ihrer Kinder freundlicher aussehen zu lassen als sie heute aussieht.
Uhupardo hat eine Menge Leser, laute und leise; will gern die Plattform dafür sein, Ihre Vorschläge zur Diskussion stellen, sie intensiv besprechen helfen. Schon deswegen, weil wir die ständigen Schuldzuweisungen an die eine oder andere Seite als verschenkte Zeit und Energie ansehen. Natürlich werden wir weiterhin aktuelle Berichterstattung liefern – würden es jedoch sehr gern sehen, wenn der Anteil an konstruktiven Vorschlägen zunehmen würde. Das geht nur mit Ihrer Hilfe. Uns läuft die Zeit weg, worauf warten Sie?