Denken hilft… tut aber weh. Manchmal.

Diesmal geht es nicht ums Schreiben an sich. Diesmal geht es um eine Geschichte, die das Leben schrieb. Nur als Beweis, dass ein Schriftsteller sich keinen Blödsinn ausdenken kann, den die Realität nicht toppt.

1. Akt: Die TV-Talkshow Domian. Nicht bekannt für außergewöhnlich investigativen Journalismus, sondern durch ziemlich durchgeknallte Anrufer. Eine von denen ist Lena, die erzählt, Auszubildende in einem Zoo zu sein. Und eine sexuelle Vorliebe für einen Affen namens Alex zu haben.

2. Akt: Autritt PETA. Diese Organisation bringe ich meist mit nackten Prominenten in Verbindung, aber eigentlich soll sie was mit Tieren zu tun haben. Beziehungsweise deren Schutz. PETA beginnt zu recherchieren. Nicht ob die Geschichte glaubwürdig ist, sondern in welchen Zoos es Affen namens Alex gibt. Betroffen unter anderem: der Zoo Leipzig. Logische Kosequenz: Vorsorglich Strafanzeige gegen den Zoo stellen. Schließlich steht das Wohl eines Tieres auf dem Spiel. Gesunder Menschenverstand kann da ruhig Mal auf der Strecke bleiben.

Einen Tag später: Im Netz taucht das Geständnis von Lena auf. Das sie keine Zoo-Azubine ist, sondern Synchronsprecherin in Ausbildung. Und der Anruf ein Scherz war. Klingt mindestens genauso glaubwürdig wie die Geschichte bei Domian.

3.Akt: Der Zoo unternimmt daraufhin zivil- und strafrechtliche Schritte gegen PETA wegen Rufschädigung. Denn egal, welche Version wahr ist, der Zoo hat zwar einen passenden Affen, aber keine passende Azubine. Hätte man durch Recherche herausfinden können – dann müsste man sich aber nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen interessieren. PETA steht jetzt ziemlich doof da. Hätte durch vorsorgliches Nachdenken verhindert werden können.

Finale: Mit dieser Aktion hat sich PETA zwar Aufmerksamkeit erregt, aber keinen Gefallen getan. Denn wie viel sind die Informationen einer Organisation wert, die zwischen einem Scherz und der Realität nicht unterscheiden kann?

Vielleicht sollte man demnächst mal ins örtliche Tierheim gehen. Die Leute dort haben zwar keine Poster mit nackten Promis rumhängen und sind nicht weltweit bekannt – aber sie haben Ahnung von ihrem Job und helfen Tieren wirklich. Ich bin sicher, wenn man fragt, zeigen sie einem auch den Weg zur nächstgelegenen Spendenbüchse.

 


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