Du hörst in der Migros, wie ein junger Vater zu seiner Frau sagt: “Kommt doch nicht drauf an, was wir kaufen, ist ja ohnehin nur zum Essen.”
Du siehst am Fernsehen Menschen, die ungeniert dazu stehen, dass sie echten Pelz tragen und kein Problem damit haben, dass ein Tier für ein Kleidungsstück hat leiden müssen.
Die Fallfehler in den Nachrichtensendungen treten so gehäuft auf, dass du dir gar nicht mehr alles notieren kannst.
Du liest, dass Schüler mit Schulstunden, Hausaufgaben und Lernen problemlos auf eine 40-Stunden-Woche kommen.
Deine Tochter erzählt dir, dass die Viertklässlerinnen regelmässig vergleichen, wer wie schwer ist.
Du stellst mit Schrecken fest, dass es inzwischen ganz normal ist, wenn in der Asylfrage immer ungenierter abfällig geredet wird. Und zwar nicht nur am Stammtisch, sondern auch in der Zeitung.
Du erntest fragende Blicke, wenn du laut darüber nachdenkst, warum es fast nur noch Baumschmuck “Made in China” gibt.
Du fragst dich zuweilen, ob (kritisches) Denken überhaupt noch praktiziert wird.