Sie marschieren wieder! Entladen ihren Frust über eigene Unfähigkeiten, ihre Angst geltenden Lebensstandard einbüssen zu müssen, ungebremst und gewaltig über den Köpfen tausender unschuldiger und verzweifelter Flüchtlinge. Seit Anfang diesen Jahres überrollt Europa eine nie zuvor gekannte Welle von Kriegsflüchtlingen aus Afrika und Asien. Syrer, Iraker, Afghanen landen völlig entkräftet, mit nichts mehr an Habseligkeiten ausser dem was sie am Leib tragen oder mit den Händen zu tragen vermögen, an Europas Küsten oder Grenzen. Sie kommen über den Landweg via Türkei oder in einem der vielen maßlos überfüllten Flüchtlingsboote auf unseren Kontinent. Sie alle hegen die Hoffnung, Krieg, Gewalt, Bombardements, Tot, Hunger und Verlust, Tränen und Verzweiflung, hinter sich lassen zu können. Ihren letzten Taler haben sie zusammengekratzt und es verbrecherischen Schlepperbanden in die dreckigen Pfoten gedrückt. Idioten, die sich dafür bezahlen lassen, das sie wissendlich den Tod von den ärmsten der Armen in Kauf nehmen. Wochen oder Monate sind die Flüchtigen unterwegs. Ohne eine warme Mahlzeit, ohne ausreichend Wasser, unterwegs gibt es weder Raststätten noch saubere Toiletten oder irgendein Hauch Hygiene. Die Hoffnung auf Frieden, Sonne, Wind, Regen, Sturm und Wind, die Strasse ist ihr zu Hause Einzig mit der Hoffnung auf Sicherheit und Frieden und dem das sie auf dem Leib tragen. Kleine Kinder, Familienväter, Mütter, Großeltern. Menschen die von der Verzweiflung gezeichnet, vor Freude weinen wenn ihre Füsse europäischen Sand unter den Sohlen spüren. Ganze Familien, Generationen kehren dem Mord den Rücken und hoffen auf eine reichende Hand. Einmal wieder ohne Angst schlafen. Einmal nur wieder satt essen. Duschen wäre schön. Vielleicht ein sauberes T-Shirt. Keiner der aus einem Kriegsgebiet flüchtet, flüchtet weil er in Europa das Schlaraffenland erwartet. Er will leben. LEBEN! Nicht mehr!Nicht weniger! Und dann kommen sie hier an. Mit grossen Augen schauen die Kinder fragend ihre Eltern an. Hoffnungsschimmernde Blicke weichen ängstlichen. Vom Regen in die Traufe. Anstatt das Brot mit Ihnen zu teilen, schlägt Ihnen unverblümter Hass entgegen. Ich muss die Orte nicht nennen in denen der Fremdenhass ein ganz besonders hässliches Gesicht zeigt. Gestern Abend ging ein Bild um die Welt welches so erschreckend wie radikal und todtraurig zu gleich ist. Erschreckend weil da eine junge Frau, vielleicht Mitte 20, vor einem zum Flüchtlingsheim, der Kanzlerin ein Plakat entgegenstreckte auf dem ‘Volksverräterin’ stand. Todtraurig- weil ich im Leben nicht begreifen werde was diese Frau denkt das Ihr die Flüchtlinge wegnehmen? Gehässigerweise würde ich sagen- bestimmt nicht ihren Speckbauch und das hässliche Top. Glaubt sie ernsthaft, das ihr HartzIV- Satz gekürzt wird, wenn wir mehr Flüchtlingen ein Asyl bieten? Wird unser Lebensstandard wirklich sinken nur weil wir anderen Kulturen ein Obdach und eine Zuflucht bieten? Werden wir dümmer dadurch, ärmer, anders? WAS?! ist es wovor so junge Frauen und Männer Angst haben? Ich habe noch nie davon gehört das Syrer kleine deutsche Kinder nachts klauen.WAS?! denkst Du das diese armen Menschen die gerade dem Kugelhagel des IS entkommen sind von Dir wollen? Glaubst Du das sie fröhlich ein Lied trällernd ihr brennendes Dorf verlassen haben? Das Flucht so harmlos wie eine Klassenfahrt ist? Ja! Das gebe ich zu! Es sind viele Menschen die hier ankommen. Jeder Krieg, jeder Konflikt verursacht Flüchtlingsströme ungekannten Ausmasses. Erinner Dich an 1945 als Hitler kapitulierte und massenweise Trecks sich über Deutschland ergossen. Wir sind daran nicht gestorben auch wenn Flüchtlinge selbst damals beschimpft und ausgegrenzt worden sind. Das nämlich ist des Pudels Kern. Die junge Frau und all die grölenden Menschen fürchten nicht die Überfremdung. Sie fürchten um ihren Lebensstandard. Da kann der Pastor sonntäglich noch so oft zitieren das Nächstenliebe eines der Gebote ist. Ihr liebt Euren nächsten nur soweit er Euch nicht stört.
Ja! Ihr seit Pack! Der Gabriel hat da vollkommen Recht. Weil Ihr genau bis zu Eurem Gartenzaun denkt und nicht darüber hinaus. Das Bild welches gestern Abend über den Äther flimmerte lässt mich nur schwer los. Genau genommen macht es mich nach PEGIDA erneut fassungslos und so unendlich traurig!
Ist es so schwer sich beim Amt zu melden, sich freiwillig zu verpflichten die Schwemme der Flüchtlinge mit aufzufangen durch sozialen Dienst, die Unterstützung der Beamten bei der Bearbeitung der Asylverfahren, einer Geldspende oder einfach nur mit einer Hand die zum Gruss gereicht ‘Willkommen-ihr seit in Sicherheit” sagt? Bricht Euch ein Zacken aus der Krone mal nicht um sozialen Luxus zu bangen? Könnt Ihr mal in kleines bisschen TEILEN? Keiner der Flüchtlinge ist freiwillig hier. Und könnten sie weiterhin in Syrien in Frieden leben glaubt mir, IHR! die ihr da braune Parolen johlt, sie würden es tun!
Denk ich an Deutschland in der Nacht…..