Dating-Plattformen vs. Klassische Partnerbörsen: Heutzutage ist es keine Seltenheit mehr, den Partner im Internet kennenzulernen. Es ist auch längst nicht mehr verpönt. Der Markt für Dating-Plattformen ist hart umkämpft und auch die klassischen Partnerbörsen haben noch nicht ausgedient.
Schweizer stehen beim Daten vor allem auf Humor
Laut einer repräsentativen Studie des Dating-Portals Secret.ch in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut GfK sind den Schweizern bei einer unverbindlichen Liaison nicht nur ein gepflegtes Erscheinungsbild und das Aussehen des Gegenübers wichtig. Im Rahmen der Studie sind 1.000 Eidgenossen ab 18 Jahren befragt worden, worauf sie bei der Suche nach einem Liebhaber vor allem Wert legen. Der wichtigste Aspekt sei laut schweizmagazin.ch ein gepflegtes Erscheinungsbild, eine überaus wichtige Rolle nehme auch der gemeinsame Humor ein. Das Aussehen folgt auf dem dritten Platz.
Auf der Suche nach einer unverbindlichen Romanze oder nach einem erotischen Abenteuer greifen die Schweizerinnen und Schweizer mitunter auch auf Dating-Plattformen und mobile Flirt-Apps zurück. Insbesondere in den ersten Wochen nach einem Jahreswechsel registrieren diese Plattformen grossen Zulauf. Obwohl sich die mobilen Anwendungen zunehmender Beliebtheit erfreuen, gibt es nicht nur positive Dinge zu vermelden.
Nutzung von Dating-Apps nimmt zu
Mobile Dating-Apps erfreuen sich in der Schweiz zunehmender Beliebtheit. Als Begründung werden die intuitive Nutzung und das Design angeführt. Der Aufbau sei einfach, die Funktionen anschaulich erklärt und gut verständlich. Des Weiteren sind viele Anwendungen kostenlos nutzbar. Trotzdem solle der Nutzer mit diesen Apps nicht allzu unvorsichtig umgehen, mit ein paar falschen Klicks könnten kostenpflichtige Premiumfunktionen aktiviert werden.
Nutzer von Flirt-Apps sind überwiegend jung und sind hauptsächlich Städter
Der überwiegende Teil der Nutzer von Flirt-Apps ist zwischen 20 und 30 Jahre, über die Geschlechterverteilung gibt es je nach Anwendung unterschiedliche Angaben. Die Mehrheit der Nutzer ist in den größeren Städten Zürich, Basel, Genf, Bern sowie in Winthertur konzentriert.
Mobile Dating-App – Vorwurf der Manipulation steht im Raum
Nach Angaben der Newsplattform 20 Minuten soll eine beliebte mobile Dating-App bei den eidgenössischen Nutzern mit dem Anlegen von gefälschten Profilen versucht haben, das Interesse und die Aktivität der Nutzer künstlich zu erhöhen. Die Online-News-Plattform verweist dabei auf Informationen der deutschen Zeitschrift „c’t“, diese habe von einer anonymen Quelle entsprechende Unterlagen zugesteckt bekommen. Bei ihren Nachforschungen seien die Redakteure von „c’t“ auf Profile von Nutzern gestoßen, die nur wenige Fotos und ansonsten keine Informationen enthielten. Dies könne als ein Hinweis auf das Anlegen von Fake-Profilen gedeutet werden. Ebenfalls seien die Redakteure von Nutzern positiv bewertet worden, ohne dass diese auf eine anschließende versuchte Kontaktaufnahme reagiert hätten. Dies könne ebenso als ein Hinweis in diese Richtung gedeutet werden.
Echtheit der zugespielten Informationen ist nicht eindeutig belegt
Die Flirt-App dementiert die Angaben der deutschen Zeitschrift mit Verweis auf die zweifelhafte Echtheit der ihr zugespielten Informationen. Diese sei nicht vollständig geklärt. Auf mehrfache Einladung hin hätten die Redakteure die Möglichkeit gehabt, sich mit den Softwarespezialisten des Unternehmens zu diesem Thema auszutauschen, die Redakteure hätten jedoch bislang stets abgelehnt.
Keine Manipulationen bei traditionellen Partnervermittlungen bekannt
Von Meldungen dieser Art sind klassische Partnerbörsen bislang nicht betroffen. Bei traditionellen Partnervermittlungen für Singles handelt es sich in den meisten Fällen um seriöse und professionell agierende Unternehmen, wie im Folgenden dargelegt ist.
Parship – Traditionelle Partnerbörse konkurriert weiterhin erfolgreich mit Dating-Plattformen
Traditionelle Partnerbörsen im Internet erhalten durch zahlreiche Dating-Plattformen zunehmend Konkurrenz. Dies mag grundsätzlich stimmen, bei der individuellen Betrachtung treten jedoch Unterschiede zutage. Bei einigen der aufgeführten Plattformen liegt der Fokus auf Flirten und auf unverbindlichen Sex, dies trifft nicht immer den Geschmack der Nutzer, zudem wird verstärkt Kritik an der Qualität der angezeigten Nutzerprofile laut. Die traditionellen Partnerbörsen haben demnach noch lange nicht ausgedient, das Unternehmen Parship kann hier als ein Erfolgsbeispiel herangezogen werden.
Der Medienkonzern Holtzbrinck hat Parship im Jahre 2001 gegründet und zu einer der führenden Online-Partnervermittlungen Europas gemacht. Das Unternehmen ist mittlerweile in 13 Ländern aktiv, in der Schweiz ist es im Segment der klassischen Online-Partnerbörsen Marktführer. Weitere Informationen zur Geschichte und des Prinzips von Parship gibt es unter parship-info.ch.
Viele Erfolgsmeldungen vor allem in den ersten Jahren
Die Anfangsjahre von Parship sind von Erfolgsmeldungen geprägt. Im Jahre 2014 ist der höchste Umsatz in der bisherigen Unternehmensgeschichte erzielt worden, dieser lag bei über 60 Millionen Euro. An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass es sich hierbei nur um eine relativ geringfügige Steigerung gegenüber dem Umsatz aus dem Jahr 2010 handelte.
Die hohen Ausgaben für die Werbemaßnahmen, allen voran die Kosten für die Fernsehwerbung, werden aus Unternehmenssicht hierfür verantwortlich gemacht. Ein Jahr nach Verkündung des Rekordumsatzes verkauft Holtzbrinck die Online-Partnervermittlung Parship. Der Geschäftsführer von Holtzbrinck Digital, Markus Schunk, führt nach Angaben von Horizont.net strategische Gründe für den Verkauf an. Demnach wolle sich der Medienkonzern in näherer Zukunft verstärkt auf die Kernbereiche Wissenschaft und Bildung konzentrieren und einen weiteren Fokus auf Content-Angebote setzen.
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