Wenn man zusammenlebt, da kann es manchmal sein, dass man sich auf den Docht geht. Kenn man ja mit Geschwistern: Gestern noch in Harmonie zusammen gespielt, fliegen am nächsten Tag die Fetzen. Da nervt es wenn der eine einfach ohne zu fragen Spielzeug benutzt, ins Zimmer kommt oder mitspielen möchte. Und auf einmal ist ein Kind sauer und das andere traurig. Wenn man jemanden sehr gerne mag, kann ein Streit ganz schön zusetzen. Genauso geht es dem Löwen Udo in Udo findet Streiten doof von Jana Heinicke und Joelle Tourlonais.
Die Fortsetzung von Udo braucht Personal ist noch viel herrlicher gelungen. Vor allem da das Thema Streit – egal ob unter Geschwistern oder Freunden – für alle Kinder ab 3 Jahren nachvollziehbar ist.
Darum geht´s in Udo findet streiten doof
Udo findet Streiten doof erzählt auf besonders einfühlsame Weise eine Geschichte über das Zusammenleben, das Streiten und Versöhnen. Der Löwe Udo wohnt mit seinen Freunden in der großen Villa. Alles scheint gut – oder etwa doch nicht? Denn in letzter Zeit machen die Freunde kaum noch etwas gemeinsam. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt, und es kommt oft zum Streit, weil keiner Rücksicht auf den anderen nimmt: Der Elefant pupst in der Badewanne, der Flamingo will alleine mit seiner Zuckerwatte spielen und alle lassen ihren Dreck herum liegen. Da hat Udo eine Idee…
Der Elefant wird ganz rot um den Rüssel. “Wenn wir uns nicht so gern haben, wie wir sind, dann brauchen wir auch nicht zusammenwohnen”, sagt er.
Das sagt Mutter – Wichtig ist, was man am anderen mag
Manchmal, da ist man nur genervt von den Personen, die man jeden Tag um sich hat. Das kennt jeder, der in einer Familie lebt. Denn jeder hat seine kleinen Eigenheiten, die je nach persönlicher Stimmung, richtig nerven können. Wenn die Kinder alles liegen lassen, wo sie gehn und stehn, und nichts an seinen Platz wegräumen, könnte ich manchmal durchdrehen. Genauso wie es der Iro-Mann schafft, das Geschirr abzuräumen, nur nicht in die Spülmaschine. Furchtbar! Und ja, das führt hin und wieder zu Konflikten.
Doch in Udo findet Streiten doof gibt es einen wirklich tollen Moment, der einen vor Augen führt, warum Streiten wirklich so doof ist: Man schätzt seine Lieben ja wegen ganz bestimmter Eigenschaften. Warum sie also auf das, was nervt, reduzieren?
“Gibt es denn gar nichts, was ihr aneinander mögt?”, fragte er. “Ich hab euch alle nämlich so lieb, wie ihr seid.”
Der Elefant pupst zwar in die Badewanne, aber mit ihm ist es immer gemütlich. Das Zebra ist zwar tollpatschig, aber immer voller Überraschungen. Und der Ziegenbock meckert zwar oft rum, aber behält im Chaos immer den Überblick.
Wir sollten uns im Streit daran erinnern, was wir an dem anderen mögen und schätzen. Udo findet Streiten doof ist ein wirklich kluges Kinderbuch zur Konfliktlösung. Vor allem die Illustrationen von Joelle Tourlonais (von der Kleinen Hummel Bommel) haben es mir angetan – ich finde diese Stofftier-WG einfach Zuckerwatte-süß.
Das sagt Söhnchen – Der Elefant pupst
Mama, der Elefant pupst in der Badewanne. Das ist lustig. – Rabauko
Streit ist nämlich so eine Sache. Denn manchmal streitet man auch um des Streitens Willen. Doch am Ende ist das Vertagen doch am schönsten.
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Udo findet streiten doof
♥ Autor: Jana Heinicke
♥ Illustration: Joëlle Tourlonias
♥ Alter: ab 3 Jahren
♥ Seiten: 32 Seiten
♥ Verlag: Habermaaß Verlag♥ISBN: 9.783.869.142.548
♥ Preis: 12,95- €