Demonstrationsaufruf: Solidarität mit verfolgten Christen

Erstellt am 12. November 2010 von Schreibfreiheit

Gewalt gegen Christen im Irak

Wie Sie vielleicht den Medien entnommen haben, gab es kürzlich wieder einen ungeheuerlichen Anschlag auf eine christliche Kirche im Irak mit zahlreichen Toten und Verletzten. Siehe: ORF Bericht

Leider kommt es in islamischen Ländern regelmäßig zu Angriffen auch Christen. Organisationen wie CSI berichten regelmäßig darüber, werden aber in den Mainstream Medien kaum wahrgenommen. Diese Meldungen gehen oft in den allgemeinen Grauslichkeiten des Tages unter. Wir sind abgestumpft und der Iran und Ägypten sind weit weg.

Es wird Zeit, dass Christen und nicht nur diese, sondern alle Menschen die sich zu den Menschenrechten bekennen, aufstehen und ein Zeichen setzen. Bei jedem umgesägten Baum werden Kerzenlichter aufgestellt und Protestmärsche veranstaltet. Wenn Sie zu den Menschenrechten stehen, dann treten Sie gegen diese bestialischen Gewaltakte ein und nehmen Sie an der Demonstration ”Solidarität mit verfolgten Christen” teil.

Der Demonstrationszug sammelt sich am Samstag, dem 13. November um 14.00 Uhr am Stephansplatz und zieht dann zur irakischen Botschaft. Um etwa 16.30 Uhr erfolgt unter der Führung von Weihbischof Dr. Andreas Laun von dort eine Prozession zu Karlskirche, wo ein Gedenkgottesdienst stattfindet.

Derartige Bilder von ermordeten Priestern, oder hingemetzelten Christen in oder vor den Kirchen sind leider keine Seltenheit.

 

Ende des Christentums im mittleren Osten?

Artikel auf www.CSI.or.at

Die Selbstmordattentäter der militanten, der Al-Qaida nahestehenden Gruppe im islamischen Irak schrien „tötet, tötet, tötet!“ und stürmten die chaldäische Kirche am letzten Sonntag. Ein Sprecher der Gruppe gab an, diese Aktion sollte „die Rakete einer Kampagne gegen irakische Christen entzünden“. Das Anliegen der Angreifer, zwei angeblich gegen ihren Willen in einem koptischen Kloster festgehaltene Muslimas freizulassen, wurde dabei in den Vordergrund gerückt. Die Hälfte der Gläubigen kam ums Leben, als die Sprengsätze gezündet wurden.   Das Massaker in Bagdad ist aber nur das spektakulärste Beispiel für die zunehmende Diskriminierung und Verfolgung einheimischer christlicher Gemeinschaften im Irak und Iran, resultierend in einem noch nie dagewesenen Exodus der modernen Zeit, in der Flucht vor einer Welle von islamischem militanten und religiösen Chauvinismus.   Die Christen stellen die größte nicht-muslimische Minderheit sowohl im Irak wie im Iran mit ihren Wurzeln im Mittleren Osten, die auf die frühesten Glaubensepochen zurückreichen. Einige gehören der orthodoxen armenischen Kirche an, andere hängen der 2000 Jahre alten syrischen Tradition an, die vorrangig durch die chaldäische katholische Kirche im Irak und aramäische sprechende, als Assyrer bezeichnete Gruppen, repräsentiert wird.   Irakische und iranische Geistliche behaupten, dass religiöse Minderheiten in ihren Ländern geschützt werden. Im September hat der frühere iranische Präsident Ayatollah Akbar Hashemi Rafsanjani dem Patriarchen der Assyrischen Kirche des Ostens versichert, dass religiöse Minderheiten im Iran respektiert und abgeschirmt werden. Dennoch fühlen sich dort die Religionsgemeinschaften der Juden, Zoroastrier, Mandäer und Bahais nicht sicher. Ein Mitglied des kirchlichen Nationalrats im Iran, Firouz Khandjani, beklagte sich im August mit den Worten „Wir erleiden die größte Verfolgung seit Jahrzehnten, die den Verlust von Arbeitsplätzen, Wohnplätzen und Menschenleben mit sich bringt. Wir haben jetzt Angst,  überhaupt alles zu verlieren.“   Auch Pastoren sind im Irak nicht in Sicherheit und viele wurden seit 2003 von sunnitischen und schiitischen Irakern getötet. Im Iran wurden im Laufe der letzten 30 Jahre Geistliche und Angehörige der armenischen, protestantischen und katholischen Kirche festgenommen, entführt, ins Gefängnis geworfen, gefoltert und exekutiert.   Laurens Jolles, ein Repräsentant von UNHCR erklärte, dass viele Christen aus Mosul systematisch zur Zielscheibe werden und nicht mehr in Sicherheit sind. Zuvor war eine Chaldäerin vergewaltigt wurden, während die Männer – auch Erzbischof Paulos Faraj Rahho – gefoltert und getötet wurden. Im Iran wurde Tateos Mikaelian, Oberster Pastor der St. John’s armenisch-evangelischen Kirche in Teheran 1994 ermordet. Das gleiche Schicksal erlitt Bischof Haik Hovsepian Mehr, der Vorsitzende der Evangelischen Gemeinschaft der Kirche Gottes.