Demokratisierung der Gleichstellungspolitik

Von Monikaebelingdittmer

Wir erleben in der arabischen Welt derzeit den Wunsch nach Demokratie. Ein schmerzlicher Prozess mit der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Demokratie benötigen wir in unserem Land und anderen westlichen Ländern ebenfalls – in der Gleichstellungspolitik!

In den vergangenen Jahrzehnten ist hier überwiegend von Frauen für Frauen Gleichstellungsarbeit geleistet worden. Da haben sich einige kämpferische Frauen eine Last auferlegt, die sie allein nicht tragen können und auch nicht müssen.

So kann Gleichstellungspolitik gesamtgesellschaftlich nicht funktionieren. Unsere Gesellschaft besteht aus Frauen u n d Männern. Es ist nicht demokratisch ein Geschlecht  auszuschließen und einem Geschlecht Exklusivität zu verleihen.

Wenn ein Geschlecht dem anderen „diktiert“, wie Gleichstellungspolitik zu sein hat, ist das ein „Diktat“ und kein repräsentatives Meinungsbild der ganzen Gesellschaft in ihrer Vielfalt.

Es ist nich gelungen eine Männermehrheit für die derzeit aktive Gleichstellungspolitik zu gewinnen. Unklar ist auch, wieviele Frauen sich mit ihr (immer) noch identifizieren.

Ein Land sollte durch Gleichstellungspolitik nicht „künstlich“ in zwei Hälften geteilt werden. Wenn Gleichstellung ein demokratischer Prozess in unserer Gesellschaft sein soll, dann geht das nur mit entsprechenden Mehrheitsverhältnissen von Frauen u n d Männern. Dazu muss die Fokussierung allein auf das weibliche Geschlecht als Richtungsweiser aufgegeben werden. Eine Evalutation verbunden mit einem Qualitätscheck und einer Kosten- Nutzenanalyse wäre genau das Richtige, um herauszufinden was (noch) dran ist an der Gleichstellungspolitik und wie sie sich nach Ansicht aller mündiger Bürger entwickeln soll.

Es ist an der Zeit für mehr demokratische Bürgerbeteiligung in gleichstellungspolitischen Fragen. Geschlechtersensibel muss in beide Richtungen geschaut werden, wenn wir Gleichstellungspolitik gesamtgesellschaftlich verorten wollen.

Es ist bisher nicht ausreichend gelungen Männer am gleichstellungspolitischen Prozess weiblicher couleur zu beteiligen. Es ist nicht zu erwarten, daß Frauen sich mit einer Gleichstellungspolitik männlicher couleur identifizieren mögen. Ein Dilemma?

Es gibt nur einen Weg: Demokratisierung!

„Es gehört oft mehr Mut dazu seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben“ (Hebbel)