Gerade erst lief alles wie am Schnürchen beim Comeback der Opposition nach dem Hillary-GAU 2016: Nach einem fulminanten Sieg bei den „Midterms" hatte im Repräsentantenhaus die bereits legendäre Nancy Pelosi als „Speaker" die Macht übernommen und beim Shutdown-Showdown um die Mexiko-Mauer Trump in die Knie gezwungen.
Der Präsident schien entmachtet, ignoriert auch von der eigenen Republikaner-Partei und mit sinkenden Popularitätswerten im Wanken.
Doch jetzt? Trump setzte mit einer fulminanten „State of the Union"-Marathonrede ein kräftiges Lebenszeichen.
In einer „Rasmussen"-Umfrage erreichte er mit 52 Prozent plötzlich die höchsten Popularitätswerte seit zwei Jahren.
Und auf einmal wirken eher die „Dems" auf Schleuderkurs:
- Der Richtungskampf zwischen den Progressiven, angeführt von Jungstar Alexandria Ocasio-Cortez und dem moderateren Establishment schwächt die Partei.
- Die Skandale um gleich drei Top-Demokraten in Virginia („Blackface", Sex-Übergriffe) wurden zum Image-Debakel.
Zudem wächst die Sorge über ein bisher extrem schwachbrünstiges Feld an Kandidaten und Kandidatinnen, die für den Vorwahlkampf zur Nominierung als Trump-Gegenspieler 2020 rüsten:
- Elizabeth Warren kann ihre persönliche „Identitätskrise" wegen Aufbauschungen über ihre angeblich indianische Herkunft nicht abschütteln (Trump verlacht sie seit langem als „Pocahontas"),
- Kamala Harris wird angefeindet von den Progressiven wegen ihrer früher harten Strafverfolgung von Minderheiten als Staatsanwältin.
- Amy Klobuchar erklärte gerade eingeschneit während eines Wintersturms ihre Kandidatur, doch sie musste sich auch gegen Vorwürfe wehren, Mitarbeiter mies behandelt zu haben.
- Und der einst gehypte „Texas-Kennedy", Beto O'Rourke, wirkt wie ein Leichtgewicht.
Wie schwer es wird, illustrierten die TV-Bilder von Montagabend: Trump peitschte bei einer Kundgebung 16.000 seiner Anhänger auf, während O'Rourke vor nur wenigen tausend Anhängern vor einem verrosteten Maschendrahtzaun aufgeregt ins Mikro brüllte.
Kein Wunder, dass viele in der Partei immer noch von einer Kandidatur der ehemaligen First Lady. Michelle Obama, träumen. Doch die sagte bisher eisern „No way".