Dell Venue Pro 8 im Test – Ein Mini für maximale Freude

17. März 2014 Keine Kommentare

Dell Venue Pro 8 im Test – Ein Mini für maximale Freude

Von Malte Kirchner
Dell Venue Pro 8

Das Dell Venue Pro 8. Foto: (c) Dell

Microsoft kann froh sein, Dell als Hersteller für Windows 8 an Bord zu haben. Mit großem Ideenreichtum unternimmt der Hardwarehersteller immer wieder neue Versuche, den Konsumenten Geräte mit dem mobilen Windowsbetriebssystem schmackhaft zu machen. Aber auch im Vergleich mit anderen Herstellern muss sich Dell behaupten: Die Zahl der Geräte mit Windows 8 wächst und wächst. Es gibt viele interessante Ansätze, das Betriebssystem zu nutzen.

Nach verschiedenen Notebooks, die sich mit wenigen Handgriffen zum mobilen Gerät umwandeln lassen, hat Dell jetzt mit dem Venue Pro 8 ein lupenreines Minitab im Acht-Zoll-Format herausgebracht. Das iPad Mini von Apple lässt grüßen.

Dabei muss das Venue Pro 8 den Vergleich mit der Apple-Hardware keineswegs scheuen. Es ist leicht (359 Gramm), dünn (9 Millimeter), sieht wertig aus und liegt dank des geriffelten, gummierten Rückens gut und fest in der Hand. Auch der Akku ist mit 10 Stunden Laufzeit langlebig und überdauerte in unserem Test trotz regelmäßiger Nutzung mehrere Tage ohne Probleme.

Hier muss Dell ein großes Kompliment gemacht werden: Innerhalb weniger Jahre ist es gelungen, hardwareseitig mit Apple gleich zu ziehen. Wer sich an das erste Surface von Microsoft erinnert, weiß noch, dass dies eher durch Klobigkeit und Schwere an ein iPad 1 erinnerte als an das zu der Zeit schon wesentlich weiter entwickelte iPad 3. Das Venue Pro markiert einen wichtigen Punkt in der Entwicklung: Hardwareseitig ist die Aufholjagd beendet. Das Gerät ist in wenigen Sekunden gebootet und arbeitet im Betrieb stabil und schnell.

Geschmackssache ist der seitliche Anschluss für das USB-Kabel, um Daten zu übertragen oder das Tablet aufzuladen. Gerade bei einem kleinen Gerät wie diesem wäre eine Docking-Station großartig gewesen. Positiv ist allerdings die Erweiterbarkeit des Speichers mittels SD-Karte hervorzuheben.

Doch Hardware ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Software, die für die Hersteller unveränderlich ist und von Microsoft kommt. Die gemischten Gefühle gegenüber Windows 8 haben sich auch trotz des Updates auf Version 8.1 nicht verflüchtigt. Es bleibt dabei, dass die neue Kacheloptik sehr ansprechend ist, diese tollen Ansätze aber leider nicht konsequent und damit an einigen Stellen wenig benutzerfreundlich umgesetzt wurden.

Dell Venue Pro 8

Auch die Rückseite kann sich sehen lassen. Foto: (c) Dell

Positiv fällt zum Beispiel auf, dass beim Anklicken eines Links in der Facebook-App nicht die App gewechselt, sondern der Internet Explorer im Splitscreen-Verfahren in der rechten Bildschirmhälfte auftaucht. Bei anderen Geräten gibt es diese Form von Multitasking leider nicht. Hier setzt Microsoft eigene Akzente. Die schönen Fortschritte werden leider dadurch umgestoßen, dass der alte Desktop bestehen bleibt und viele Programme, wie etwa das Office-Paket, in der alten Optik ausgeliefert werden. Man kann sich bereits denken, dass das auf einem so kleinen Display wenig Freude bereitet: Schlechte Lesbarkeit und eine schwierige, weil kleinteilige Steuerung sind die Folge. Der beworbene Vorteil des Venue Pro 8, alle Windows-Programme auch mobil nutzen zu können, ist so gesehen keiner. Ein Windows-Problem bleibt leider das häufige Installieren von Updates.

So löblich Microsofts Ansinnen, mobile Geräte und PCs zu vereinen, auch ist – die Rechnung ist nicht aufgegangen. Für Windows 9 wäre dem Konzern zu wünschen, dass er eine stärkere Trennlinie zieht. Denn ein großes Potenzial ist durchaus vorhanden: Windows 8 kann als Alternative zu Apples iOS durchaus empfohlen werden.

Bei der Kaufentscheidung zwischen einem iPad Mini und dem Venue Pro 8 dürften vor allem die Nutzergewohnheiten ausschlaggebend sein. Wer schon auf dem PC mit Windows 8 arbeitet, wird sich auf dem Venue Pro rasch heimisch fühlen. Das iPad macht andererseits immer noch einen homogeneren Eindruck. Das ist freilich nicht Dells Schuld, sondern eher die Inkonsequenz des Softwarelieferanten Microsoft, Windows richtig tablettauglich zu machen. Aber nach den beachtlichen Fortentwicklungen bei den Windowsgeräten bestehen gute Chancen, dass kurzfristig nachgebessert wird.

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