Deli Reform Grill-Marinaden im Test

Von 0815markus
Mittlerweile kennen wir viele Trockenmarinaden bzw. Rubs, mit denen wir unser Fleisch vor dem Grillen marinieren können. Diese werden von uns entweder selber gemischt, oder der Einfachheit halber gekauft. Beides hat Vor- und Nachteile. Aber wie steht es eigentlich mit Flüssigmarinaden?
Für mich gibt es keinen Grund, Fertigmischungen (ob als Trockenmarinade oder Flüssigmarinade) grundsätzlich abzulehnen. Dieser Artikel soll auch keine Grundsatzdiskussion lostreten, ob „Convenience-Produkte“ genutzt werden sollten oder nicht. Vielmehr kommt es mir, auch schon in der Vergangenheit, auf eine sinnvolle Einbindung an. Die Firma Deli Reform hat seit kurzem Flüssigmarinaden auf dem Markt und mich gebeten, diese einmal einem Test zu unterziehen.
             

Insgesamt standen mir drei Geschmacksrichtungen zur Verfügung.

Barbecue

Kräuter

Curry

Um den Geschmack in einem Test beurteilen zu können, habe ich die Marinaden nicht weiter verändert. Bei der Barbecue-Marinade habe ich mich für ein paar Schweinefilet-Medaillons entschieden. Die Curry Marinade probierte ich für Geflügel (in dem Fall Hähnchen und eine Entenbrust). Die Kräutermarinade habe ich an Grillgemüse getestet.
Anwendung: Lt. Herstellerangaben soll die Marinade 30 Minuten vor Grillbeginn eingesetzt werden. Gesagt, getan. Fleisch und Gemüse eingelegt und für 30 Minuten kalt gestellt.
 
Der erste Eindruck der Saucen ist positiv. Die Marinaden haben eine gute Konsistenz, sind eher kräftig im Geschmack und beinhalten keinerlei Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker. Die Existenz von Geschmacksverstärker ist einer der Hauptgründe, warum ich selber mariniere. Ich kann so selber bestimmen, was ich in etwa zu mir nehme… Einziges Manko für mich ist, dass die Marinaden im ersten Moment pur etwas salzig schmecken, aber ausschlaggebend ist ja das Ergebnis am Ende. Schließlich sollen diese ja nicht pur gelöffelt werden. Die Flaschen haben einen Packungsinhalt von 250 ml. Dies reicht für rund 2 kg Fleisch. Positiv ist auch, dass bei allen Marinaden Rapsöl verwendet wird. Aufgrund des hohen Rauchpunktes ist die Chance, dass der Ölanteil verbrennt, trotz scharfem angrillen des marinierten Grillgutes, sehr gering. Nach den 30 Minuten habe ich dann die Medaillons scharf angegrillt und im indirekten Bereich ziehen lassen.    Bei den Hähnchenschenkeln bin ich ähnlich vorgegangen. Die Entenbrust hab ich auf der Griddleplate vom Regal 590 auf der Hautseite angeknuspert und dann auf der Fleischseite fertig gegrillt. Auch diese habe ich anschließend bei indirekter Hitze zum gewünschten Gargrad (zart rosa) gebracht.
Das Grillgemüse habe ich in meiner Lochpfanne direkt für etwa 10 Minuten  gegrillt und dabei mehrmals gewendet.
Fazit:
Ich denke, es ist generell wichtig, dass Gargut mit der Marinade nicht „totzugrillen“. Das Grillen auf direkter Hitze und fertiggaren im indirekten Bereich schont auch den Geschmack der Marinade und es bleibt in Summe saftig. Zudem sollte man je nach Fleisch etwas mit der Marinierzeit spielen, da einzelne Fleischsorten den Geschmack einer Marinade unterschiedlich schnell aufnehmen. Mein geschmacklicher Favorit ist die Käutermarinade. Hat sehr gut zum Gemüse gepasst. Vom salzigen Beginn ist am Ende nicht mehr so viel übrig geblieben. Der Geschmack nach Kräutern war auch noch kräftig genug. Allerdings würde ich bei allen Marinaden vom weiteren Einsatz von Salz, Sojasauce oder ähnlichem abraten.

Die Currymarinade passt sehr gut zu Geflügel. Weitere Ideen zur Rezept-Weiterentwicklung folgen weiter unten.

Für einen eingefleischten BBQ-Fan zeigt die Geschmacksvariante „Barbecue“ etwas zu wenig BBQ-Geschmack. Nichtsdestotrotz ist sie geschmacklich gut, mir fehlt halt das klassische Raucharoma, das ich persönlich mit BBQ-Saucen und Co verbinde. Natürlich lässt sich der Rauchgeschmack mit Raucherhölzern und Woodchunks wieder hinzufügen. Hier wäre für mich „Paprika-Chili-Marinade“ vom Titel her treffender.

Weiterführende Rezeptideen: Anfangs habe ich erwähnt, dass ich nichts gegen den sinnvollen Einsatz von Fertigmarinaden habe. Hier ein paar weitere Ideen in Bezug auf den Einsatz der Marinaden:
  1. Fruchtige Curry-Pfirsich-Hähnchenspieße:
    4 EL Deli Reform Curry-Marinade
    3 EL Aprikosensaft
    1 EL Kokosmilch
    eine Rote Gemüsezwiebel
    etwas gehackter Knoblauch
    ein EL gehackter Estragon
    2 Pfirsiche
    1-2 Hähnchenbrustfilets Hähnchenbrust in Würfel schneiden (3×3 cm) und die Pfirsiche vierteln. Die Zwiebel halbieren und die einzelnen Schichten trennen. Alle Zutaten zusammenrühren und das Hähnchen darin marinieren. Nach 30 Minuten mit den Pfirsichecken und den Zweibelscheiben aufspießen und grillen.
  2. Gegrillte Lammfilets mit Auberginenscheiben
    3-4 Lammfilets bzw. Lammlachse
    4 EL Deli-Reform Kräutermarinade für die Lachse
    2 EL Deli-Reform Kräutermarinade für die Aubergine 2 EL Deli-Reform Kräutermarinade für den Dip 4 EL Mayonnaise
    4 EL Naturjogurt
    0,5 TL Honig
    0,5 TL Senf
    1 TL gehackte frische Minze. Die Aubergine in Scheiben schneiden und mit der Kräutermarinade bepinseln. Die Lammlachse ebenfalls darin marinieren. In der Zwischenzeit Mayo, Joghurt, Honig, Senf und die gehackte Minze vermengen. Auberginen und Lamm kurz scharf angrillen, kurz ruhen lassen und mit dem Dip servieren.
  3. Barbecue-Kirsch-Wings
    100 ml Deli Reform Barbecue-Marinade
    100 ml Kirschsaft (besser Kirschbier)
    1 TL Limettensaft
    Ein BBQ-Rub, z. B. Cherry Chipotle
    15 Chicken Wings

    Marinade und Kirschsaft bzw. Kirschbier vermengen und den Limettensaft zugeben. Die Chickenwings für 2 Stunden marinieren. Danach trocken tupfen und indirekt grillen. Am Ende kurz über direkter Hitze aufknuspern. Dazu passt ein Blue-Cheese-Dip!