Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte des dänischen Dichters Jörgensen erzählen:„Die Spinne“„Eines Morgens glitt vom hohen Baum am festen Faden die Spinne herab.
Unten im Gebüsch baute sie ihr Netz, das sich im Laufe des Tages immer großartiger entwickelte und mit dem sie reiche Beute fing. Als es Abend geworden war, lief sie ihr Netz noch einmal ab, um es hier und da auszubessern. Bei dieser Gelegenheit entdeckte sie auch wieder den Faden nach oben, an dem sie heruntergestiegen war und den sie über ihrer betriebsamen Geschäftigkeit ganz vergessen hatte.Doch verstand sie nicht mehr, wozu er diente, hielt ihn für überflüssig und biss ihn kurzerhand ab. Sofort fiel das Netz über ihr zusammen, wickelte sich um sie wie ein nasser Lappen und erstickte sie!“
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Ihr Lieben,In den Zeiten der Kindheit, der Jugend und als junger Erwachsener war unser Leben häufig durch eine hektische Betriebsamkeit geprägt. Wir haben zu mancher Zeit unseres Lebens das Leben in vollen Zügen genossen. Zeit zum Nachdenken hatten wir in diesen Phasen nur selten.Aber als wir dann etwas älter wurden, haben wir das eine oder andere Mal über unser Leben nachgedacht, und jetzt, wo wir noch älter geworden sind, wiederholt sich dieser Vorgang.Wir haben uns wie die Spinne gut eingerichtet. Wir haben uns ein Nest gebaut.Bei allem Leid, allen Schwierigkeiten, bei allen Krankheiten, die wir durchlitten und bewältigt haben, war es für uns wichtig, ein Heim zu haben, einen Ort, an den wir zurückkehren können, an dem wir geliebt, respektiert und geachtet werden.Was hat nun die Vergangenheit in diesem Zusammenhang für uns für eine Bedeutung?Die Vergangenheit zu verdrängen, praktisch wie die Spinne den Faden zur Vergangenheit einfach durchzuschneiden, ist die schlechteste Möglichkeit. Wenn wir das tun, dann stürzt zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt das Netz unseres Lebens über uns zusammen und erstickt uns, weil wir die Vergangenheit nicht verarbeitet, sondern nur verdrängt haben.Es gibt einen guten Weg, mit der Vergangenheit umzugehen und so unsere Gegenwart mit Glück zu erfüllen:
Unsere Vergangenheit erhält viele Lasten und viel schweres Leid, die wir endlich bewusst hinter uns lassen sollten, damit wir befreit weitergehen können.Dazu gehört z.B. dass wir anderen Menschen vergeben, die an uns schuldig geworden sind, und uns mit ihnen versöhnen.Dazu gehört auch, dass wir uns selbst vergeben, wenn wir in der Vergangenheit Fehler begangen haben.Unsere Vergangenheit enthält aber auch viele wertvolle Dinge:
Da sind die Werte, die uns viel bedeuten.
Da ist der Schatz der Erinnerungen, von dem wir zehren dürfen.
Da ist der Glaube unserer Kindheit und Jugend, der uns auch durch das Alter tragen wird.
Da sind unsere Kinder und Enkelkinder, den wundervollen Produkten aus unserer Vergangenheit, an denen wir uns erfreuen dürfen.
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Deshalb gilt:Wenn Du die Vergangenheit nicht beachtest, Dich nicht von den Lasten Deiner Vergangenheit trennst und Dir und den Menschen, die an Dir schuldig geworden sind, vergibst, dann wirst Du schwer beladen in die Zukunft gehen und die Vergangenheit wird Deine Zukunft belasten.Wenn Du Dich aber von den Lasten Deiner Vergangenheit trennst, Dich mit Dir selbst und denen, die Unrecht an Dir getan haben, versöhnst und den Schatz der guten Erinnerungen, der Werte und des Glaubens nutzt, dann wirst Du froh, unbeschwert und erleichtert in die Zukunft gehen!Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,ich wünsche Euch einen nachdenklichen und behutsamen Umgang mit Eurer Vergangenheit und dass Ihr die Bedeutung Eurer Vergangenheit für Eure Zukunft erkennt. Ich schicke Euch liebe Grüße aus BremenEuer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen