Deine Katze raubt dir den Schlaf? 7 Tipps gegen Katzenterror in der Nacht

Von Hallaman @stechnik_blog

Der natürliche Schlaf- und Wach-Rhythmus einer Katze unterscheidet sich von dem eines Menschen.

In vielen Fällen passt eine Katze sich jedoch deinem Rhythmus an, wodurch sie vorwiegend tagsüber aktiv ist und in der Nacht ihre Ruhe sucht. Sie wird zwar in den Nachtstunden noch aufstehen, um etwas zu spielen oder zu fressen, aber in der Regel stört dies nicht den Schlaf des Menschen.

Allerdings klappt es jedoch nicht immer automatisch. So manche Katze ist in der Nacht noch so aktiv, dass sie den Tierhalter ständig geweckt wird.

Raubt auch dir dein Stubentiger in der Nacht den Schlaf? Dann können dir die folgenden Tipps helfen, dass du sowie deine Samtpfote nachts wieder besser schlafen könnt.

1. Am Tag für Beschäftigung sorgen

Damit dein von Natur aus nachtaktiver Mitbewohner während der Nachtstunden ruhig ist, solltest du ihn tagsüber mehr beschäftigen. Dabei kann es hilfreich sein, ihn sowohl körperlich als auch geistig zu fordern.

Die Aktivitäten werden dabei im besten Fall gut über den Tag verteilt, wodurch nicht allzu viel Zeit verbleibt, um tagsüber zu lange zu schlafen.

Besonders wichtig können jedoch Spielaktivitäten vor dem Schlafen gehen sein. Dabei kann es ruhig auch mal wild zugehen, damit sich deine Katze so richtig auspowern kann. Dadurch kann sie sich noch einmal austoben, um sich anschließend auszuruhen.

Besonders gut geeignet für abendliche Aktivitäten sind beispielsweise ausgiebiges Spielen mit einer Katzenangel, mit Bällen oder auch mit einer kleinen Taschenlampe.

Bist du tagsüber nicht zu Hause, dann kann es sinnvoll sein, deiner Katze Aktivitätsspielzeug anzubieten, mit dem sie sich selbst beschäftigen kann. Dazu zählen zum Beispiel auch Futternäpfe oder Futterbälle, bei denen sich deine Katze das Futter durch spielerisches Geschick „erarbeiten" muss.

Ein einfaches und günstiges Mittel für mehr Eigenbeschäftigung am Tag ist auch ein Karton mit zusammengeknülltem Papier oder Leckerli, welche überall in der Wohnung versteckt werden. Alternativ wird im Handel auch spezielles Intelligenzspielzeug für Katzen angeboten, welches sie mental wie körperlich fordert.

Mit diesen und anderen Aktivitätsmöglichkeiten kannst du sicherstellen, dass sich deine Katze während deiner Arbeitszeit nicht nur ausruht, sondern auch tatsächlich aktiv ist. Entsprechend mehr Schlaf benötigt sie dann während der anschließenden Nacht.

Empfehlenswertes Katzenspielzeug zur Selbstbeschäftigung

2. Ausreichend Futter vor der Nachtruhe und für die Nacht

Nach ausreichender Aktivität solltest du deine Katze füttern. Erhält sie zu diesem Zeitpunkt noch einmal die Möglichkeit, sich satt zu fressen, dann wird sie sich anschließend verstärkt ausruhen wollen.

Zudem kann es hilfreich sein, deiner Katze eine kleine Ration für die Nacht hinzustellen. Denn Katzen in freier Wildbahn fressen nicht nur am Tage, sondern auch in der Nacht.

Durch eine kleine Futtermenge für die Nacht stellst du sicher, dass sich deine Katze in der Nacht nicht bei dir melden muss, um gefüttert zu werden. Wasser sollte deinem Vierbeiner ohnehin die ganze Zeit über zur freien Verfügung stehen.

3. Freigänger abends rein holen

Insbesondere bei Freigängern gibt es häufig Probleme, sie an den gewünschten Rhythmus zu gewöhnen. Sie folgen nämlich in der Freiheit gerne ihren natürlichen Instinkten und müssen sich durch ihre Unabhängigkeit nicht unbedingt an den menschlichen Rhythmus gewöhnen.

Abhilfe schaffen kann es dabei, wenn du dein Tier abends regelmäßig und am besten zu festen Zeiten rein holst. Dadurch gewöhnt es sich eher an den gewünschten Tages- und Nachtablauf.

Deine Katze erhält dadurch die Möglichkeit, sich tagsüber draußen auszutoben und kann sich in der Nacht entspannen.

4. Ignorieren bei nächtlichem Kratzen an der Schlafzimmertür

So manche Katze ist in der Nacht nicht nur laut und aktiv, sondern sucht zugleich die Nähe zum Tierhalter. Liegt dieser bereits im Bett, dann kann sich dein Tier auch mal durch Kratzen an der Zimmertür bemerkbar machen.

Ist das bei deiner Katze der Fall, dann solltest du nicht auf diese Versuche eingehen. Denn sobald ihr Handeln erfolgreich ist, wird sie damit auch in den nächsten Nächten weiter machen.

Besser ist es deshalb, sie während dieser Zeit vollständig zu ignorieren. Dadurch wird sie bald lernen, dass ihr Verhalten ihr nichts bringt.

5. Nächtliches Miauen ignorieren

Das Gleiche, was beim Kratzen an der Tür gilt, sollte auch bei nächtlichen Störungen durch lautstarkes Miauen gelten. Dabei solltest du deine Katze konsequent ignorieren.

Selbst schimpfen oder das aussperren aus dem Raum kann dazu führen, dass sie das Gefühl bekommt, durch ihr Verhalten Aufmerksamkeit zu erhalten. Sie hätte somit ihr Ziel erreicht und keinen Grund, damit aufzuhören.

Auf der anderen Seite sollte an dieser Stelle auch gesagt werden, dass lautstarke Äußerungen deiner Katze auch ein Zeichen für ernstzunehmendes Unwohlsein sein kann. Ziel dieser Übung ist es somit nicht, jegliche Äußerungen deiner Katze zu ignorieren, sondern ihr lediglich das gewöhnungsbedingte Miauen in der Nacht abzutrainieren.

Hat sich dein Tier zuvor nie gemeldet und schreit plötzlich in der Nacht, kann dies ein Alarmsignal sein, welches natürlich nicht ignoriert werden sollte.

6. Bachblüten zur Beruhigung einsetzen

Damit dein Stubentiger in der Nacht ruhiger und entspannter ist, können auch homöopathische Mittel wie Bachblüten helfen. Sie können je nach Präparat dafür sorgen, dass deine Katze weniger ängstlich oder auch ruhiger und ausgeglichener ist.

Bevor du mit einer Bachblütentherapie beginnst, kommt es somit darauf an, die Ursache für die Unruhe in der Nacht herauszufinden. Entsprechend der Ursache und je nach Charakter der Katze können für dein Tier andere Bachblütenmischungen infrage kommen.

Zu den Bachblüten, welche bei nachtaktiven Katzen gerne eingesetzt werden, zählen beispielsweise Vervain (Eisenkraut), Heather (Schottisches Heidekraut), Wild Oat (Waldtrespe), Impatiens (Drüsiges Springkraut), Cherry Plum (Kirschpflaume) oder auch Chicory (Wegwarte).

7. Zweitkatze kann für Ruhe sorgen

Eine weitere Möglichkeit, nachts für mehr Ruhe zu sorgen, ist eine weitere Katze. Insbesondere bei der Einzelhaltung von Katzen kommt es nämlich in den Nachtstunden gehäuft zu Problemen.

Denn sie möchten nachts nicht alleine sein und suchen die Nähe zum Tierhalter. Diese Möglichkeit solltest du dir allerdings genau überlegen. Denn mit einer zweiten Katzen kommen zugleich mehr Verantwortung und natürlich auch Kosten auf dich zu, wodurch dieses Mittel nur gewählt werden sollte, wenn du dich tatsächlich über einen weiteren Mitbewohner freuen würdest.

Zumal dieses Mittel nicht immer wirkungsvoll ist. Denn manche Katzen verstehen sich nicht gut oder führen innerhalb einer Wohnung ein getrenntes Leben. In diesem Fall könnte es passieren, dass du Verantwortung für zwei Mitbewohner hast, das Problem jedoch nicht gelöst wurde.

Katzen schlafen nicht die ganze Nacht über

Bei allen Versuchen, deine Katze an deinen Schlaf- und Wachrhythmus zu gewöhnen, solltest du beachten, dass sie niemals die ganze Nacht über schlafen wird.

Katzen können - anders als Menschen - nicht die gesamte Nacht über mit Schlaf und Entspannung verbringen. Sie stehen in der Nacht beispielsweise zum Fressen und Trinken auf, suchen sich einen anderen Schafplatz oder spielen auch einmal zwischendurch.

Somit kann das Ziel der Übungen niemals sein, dass es während der Nacht vollkommen ruhig und still ist, sondern die Ruhe sollte auf ein erträgliches Maß herabgesenkt werden.

Physische und psychische Ursachen ausschließen

Nicht immer lassen sich die Ursachen der nächtlichen Ruhestörung durch eine Katze durch entsprechende Übungen und Änderung des Verhaltens abstellen. Denn in manchen Fällen stecken physische oder psychische Ursachen dahinter.

Diese sollten in jedem Fall ausgeschlossen werden können. So gibt es einige Erkrankungen, welche dazu führen, dass sich deine Katze in der Nacht unwohl fühlt.

Dazu zählen:

  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Bluthochdruck
  • Niereninsuffizienz
  • Schmerzen
  • Taubheit
  • Blindheit

Auf der anderen Seite gibt es auch psychische Ursachen wie Angststörungen, wodurch deine Katze in der Nacht nicht zur Ruhe kommt.

Bei Verdacht auf körperliche oder seelische Ursachen solltest du dich stets an einen Tierarzt wenden, damit ernstzunehmende Folgen für dein Tier ausgeschlossen werden können.